Wissen, daß Mauve eine Farbe ist. Wörter wie »Metabolismus« und »Haarspitzenkur« verwenden. Frieren, ständig frieren. Kalter Hintern, eiskalte Füße, und trotzdem jeden Morgen eine halbe Stunde früher aus dem Bett müssen. Stolz darauf sein, daß man alles immer alleine geschafft hat. Das eigene Leben, die eigene Karriere. Das Zwei-Zimmer-Appartment, sorgsam eingerichtet, im Kühlschrank Magerquark und I-Cestelli-Eiscreme im Gefrierfach. Wissen, daß man mehr kann als jeder Mann: Kinder trösten, Abendessen für acht Gäste schmeißen und Verhandlungen führen. Meistens freundlich dabei, weil man es einfach nicht schafft, sich zu schlechtem Benehmen zu zwingen. Und immer wieder mitbekommen, daß das alles nichts nützt. Fluchtimpulse jede Menge, die biologische Uhr tickt. Vielleicht doch noch Kinder bekommen. Wann, wenn nicht jetzt? Und wenn ja, was dann? Das helle Auflachen von Freundinnen. Stundenlange Telefonate, in denen nichts besprochen wird, was sich in Punkte gliedern, auf Listen setzen läßt. In der Sonne dösen, endlich zieht in jede einzelne Pore Wärme ein. Sich mit einer Präzision eincremen, in der Respekt steckt. Rituale der Selbstliebe, schläfrig im Badewasser treiben, stundenlange Spaziergänge den Strand entlang. Jedes Salatblatt einzeln abwaschen. Der Orangenbaum hat es doch noch geschafft.






Das Gemeinsame meiner Ex-Freundinnen auf gut 20 Zeilen. Woher weisst du das alles? Macht mir Angst. Schreib' die Geschichte bitte zu Ende. Ich will wissen, wie es denen wirklich geht.


Meine Ex-Freundinnen haben immerhin alle gemeinsam, dass sie nicht mehr mit mir zusammen sind.


Steferlna::: Dass Du mit solchen Frauen zusammen warst, sagt mehr über Dich aus, als über sie.

[edit] Das war jetzt wohl bloßes Geraunze, matter Witz und Unhöflichkeit zugleich. Verzeihung.


ich habe es weder als geschichte gemeint noch exfreundinnen und auch nicht abschätzig, hochmütig oder sonstwie despektierlich. wenn überhaupt, ein wenig wehmütig, und, ja doch, mit ein wenig neid. aber eigentlich, ohne damit urteile auszusprechen. manchmal kommt es mir rätselhaft vor, dass so viele beschreibungen für urteile genommen werden.


gibt es eine Möglichkeit, von oben herab geschriebene Beschreibungen nicht als Urteil zu sehen? Oder bin ich zu gering zu erkennen, dass dieser Text neutral das Leben einer nicht untypischen Single-Frau Mitte 30 beschreibt? Und wie sieht diese Beschreibung für das männliche Gegenstück aus? Eigene Erfahrungen zur Schilderung nicht unerwünscht.


@praschl: ich empfinde die Beschreibung nicht als abschätziges Urteil. Nicht im Mindesten. Es ist präzise beobachtet und ohne Häme. Ich erkenne Menschen, die mir etwas bedeuteten. Ich will bitte erfahren, wie die Beobachtung weitergeht. Ich wünschte von kunstvoll gedrechselten Nischen zu hören. Von Beziehungsgeflechten und Wegscheiden, von Ambivalenz und schlechten Träumen.


Praschl muss ihn doch noch schreiben, seinen Roman. Hilft alles nichts.


darum bitte ich.


@sk: ich habe ja auf nicht nur eine replik repliziert. sondern auch auf eine auf Deine.


basst scho.


ich versteh das mit dem orangenbaum nicht. was macht der denn da?