Mehr Produktivität ist notwendig, sagt gerade der Chef von Mc Kinsey Deutschland bei Sabine Christiansen, weil die Gesellschaft so rasend schnell überaltert. Was dazu führt, dass wir in Berlin in 30 Jahren über 100.000 altersdemente Menschen haben werden.






Re: Was wir brauchen, sind überzeugende Argumente für den Kapitalismus.

man könnte ja auch meinen: vorzüglich. altersdemente menschen sind für aberwitz und surrealismus ausgezeichnet. und was braucht unterhaltungsindustrie mehr und dringender als aberwitz und surrealismus? warum gibt's noch keine altersheim-comedy-mit-realismusanspruch?


die letzte frage kann ich, glaube ich, beantworten: comedies sind die sendezeit zwischen den werbeblöcken. alte menschen sind markentreu und für produkteinführungen ein recht resistentes publikum. deswegen lohnt sich das nicht. allerdings geht diese antwort von der annahme aus, dass nur alte menschen altersheim-komödien ansehen würden. was zugegeben nur eine annahme ist.


Re: Re: Was wir brauchen, sind überzeugende Argumente für den Kapitalismus.

aber vielleicht kann man die zielgruppe der begüterten oder gar superreichen alten mit altersheim-comedies ködern, so auf kontrastprogramm. und das wären ja nicht so wenige. an sich hätte eine altersheim-comedy wohl vor allem geschwindigkeitsprobleme, weil alte menschen oft auch beim surrealen aberwitz etwas länger brauchen, als es fernsehzeitliftungsprogramme zulassen. aber man könnt sich da schon was einfallen lassen. altersheim-comedy auf fast forward, vielleicht.


Re: Re: Was wir brauchen, sind überzeugende Argumente für den Kapitalismus.

Es gab mal eine ziemlich gute englische Comedyserie, die in einem Altersheim spielte. Lief eine Zeitlang auf "Arte". Kann mich leider nicht an den Titel erinnern. Die Helden waren ein alter britischer Herr und seine wundervoll resolute Mit-Insassin, eine pensionierte Journalistin. Die beiden haben immer den neoliberalen Heimleiter gequält, wenn der wieder eine seiner Unmenschlichkeiten durchsetzen wollte. Die Serie war witzig und intelligent und oft melancholisch, weil der Tod und das Vergehen auch immer eine Rolle spielten. Ein sehr feines Produkt. Dagegen war "Fawlty Towers" wie Stefan Raab.


ich glaube übrigens, dass die von mir vorgebrachte erklärung immer falscher wird (es ist eigentlich die der unterhaltungsindustrie), weil es ja immer mehr reiche alte gibt (zumindest noch 10, 20 jahre, für uns wird das nicht mehr gelten), die ihr geld für ordentliche produkte rauspulvern wollen, aber die werbeindustrie glaubt hartnäckig ihre eigenen fixen ideen. ich selbst wäre natürlich für altersdemenz-komödien, und zwar in extremzeitlupe.


Ah!

Google is your friend, auch bei Demenzerscheinungen. Ich meinte mit der britischen Serie natürlich Waiting for God.


Re: Was wir brauchen, sind überzeugende Argumente für den Kapitalismus.

Darauf können wir gleich ein Glas Champagner aufmachen.