Julia Hummer, die ihre Sätze spricht, als müsste sie erst ausprobieren, wie Sprechen geht.

Pollesch, auch ein Mann, den man nur beim Nachnamen nennt, weil sein Name gut im Mund liegt, Pollesch also: "Ich als nicht-heterosexueller Mann". [Was ist es, das Negationen so sexy macht?]

Der Glamour-Mantel

Wie quälend der Grad der Langeweile in der Gesellschaft mittlerweile geworden ist, merkt man an den unerzwungenen Spekulationen im Feuilleton über die Bereitschaft des Prekariats zum Aufstand. Als sehnten sie sich danach.

Weblog-Profilerin mit den Suchwörtern "abnehmen, Salatblatt, Shopping".

Zwischen seinen Kochbüchern: Dostojevskijs Tagebuch eines Schriftstellers ["ist einer von uns, liest Bücher, die wir auch gelesen haben könnten"]

"Ich trage jetzt eine Zweistärkenbrille" [Methusalem-Komplott in meiner Mailbox]

Last.fm-Accounts, nur dazu eingerichtet, um nachsehen zu können, was ich höre, ob ich da bin, wie ich drauf bin.






Wir erleben das noch, dass das Prekariat von den Entscheidern als faul und unzuverlässig beschimpft wird, weil es nicht endlich aufsteht.


Ja, die sehnen sich. Nicht die Entscheider, vielleicht höhnen die, aber die Feuilletonisten, die sehnen sich wirklich. Ersatzweise. Weil die Sehnsucht der eigentlich zuständigen Jugend nurmehr dem MBA gilt (jedenfalls sagt man so). Oder weil auch Feuilletonisten Karrieren haben und doch so gerne die Anderen wären.