Könnte sein, dass Schröder mit dem Spruch "Nach der Flut soll niemand materiell schlechter gestellt sein als vor der Flut." denselben kapitalen Fehler machte, wie ehedem Kohl mit seinen "blühenden Landschaften". Das merken sich die Leute.
Nicht wirklich. Sie merken sich nichts, weil sie vor allem nichts merken .
In der SZ von heute ist übrigens ein gar nicht unspannender Artikel darüber, dass es unproduktiv ist, solche Schäden zu 100 Prozent zu ersetzen, weil die Leute dann bei der nächsten Katastrophe ihren Hausrat absichtlich loswerden, um ihn dann ersetzt zu bekommen. (Der Link hält nicht ewig...)
Unwahrscheinlich
daß die Schäden in nennenswerter Höhe ersetzt werden, wenn nicht gerade die Versicherung greift. Allein die Höhe der Schäden schließt die beschworene Gefahr der Unproduktivität aus, Sachsen rechnet mit 15 Mrd. Euro Schäden (bei privaten allein 3-4 Mrd.), etwa ein Jahreslandeshaushalt, schon jetzt ist Haushaltsstopp, da werden die Spenden nur ein Tropfen sein, trotz aller Hilfsbereitschaft, der Fonds der Bundesregierung umfaßt maximal 7 Mrd. Da der Vergleich mit der Oderflut somit hinkt, ist es vielleicht interessant, zu fragen, wieso dieses Thema jetzt so mächtig nach oben kommt.
ich weiß nicht, ob das Thema tatsächlich mächtig nach oben kommt, mir kommt es eher nicht so vor, ich denke, in der SZ war das eher ein Reflex auf den Schröder-Satz von "keinerlei materielle Einbusse".
Der sächsische Wirtschaftsminister meinte vorhin in einem Interview, dass es hinsichtlich der Höhe der Hilfsgelder notwendig sei, sowohl die Variante der Regierung (Verzögerung der Steuerreform) als auch die der Union (Einsatz des Bundesbankgewinns) in Anspruch zu nehmen. Es war ja schon vorher kein Geld da. "Katastrophal" ist da gar kein Ausdruck mehr.