(in diesem kino im januar 2003 tarkovskys "der spiegel" gesehen, in begleitung einer britischen rentnerin, die gerade auf einem klapprad durch lateinamerika und die karibik fuhr (sie wollte wohl ein buch schreiben darüber), wir hatten jedenfalls dosenbier dabei und eine kleine flasche weißrum, die wir uns teilten, kamen viel zu spät, ignat sah gerade zu, wie der feuchte abdruck einer teetasse, die ihn an den verlorenen vater erinnerte, auf der tischplatte allmählich verdunstete, originalfilm, die übersetzung ins spanische wurde quasi neben das russische gesprochen - durchgehend eine einzige, weibliche, stimme, die die übersetzung hölzern ablas -, man hörte also beides simultan, dazu den sporadisch an- und abschwellenden lärm von der straße, eine außentür ging nicht richtig zu, die lauten unterhaltungen der sitznachbarn, die den film begleitend kommentierten, später mit ein paar leuten aus dem kino ins restaurant, huhn mit reis, was sonst, und einer, der dann meinte, kubanische revolution schön und gut, er würde so einen nordischen kiefernwald trotzdem gern einmal selbst riechen.)
Tage
... wie auf Kurzfilmlänge gestauchte Spielfilme. Warum immer nur weit draußen? Einst habe ich den kompletten Kurosawa an zwei drei Nachmittagen in einem kleinen Programmkino gesehen - mit ähnlicher Ablenkungskulisse - und es war doch alles richtig.
Sinnesfreuden
Diesen grandiosen akustischen Vorgang der additiven Simultanübersetzung kann man ja auch auf jeder beliebigen illegalen asiatischen VCD finden, nebst Kinoklangkulisse, da der Film zumeist per Handkamera direkt im Saal mitgeschnitten wird. Wenn man Glück hat, mit Stativ. Ein ganz wunderbares atmosphärisches Dokument also. Nur von der eigentlichen Tonspur des Filmes bleibt natürlich nicht mehr wirklich viel übrig.
Ohnehin: Kino in Bangkok - schon allein ob der Königshuldigungspflicht vor dem Hauptfilm äußerst charmant. Von allem anderen mal abgesehen.