Frühmorgens vor dem Computer, Frühstück (Tee, Zigaretten, Internet), in meinem Weblog schickt mich jemand, den ich nicht kenne, in einen alten Text in der Jungle World, Adalbert Stifter & Rainald Goetz, in meine Dankbarkeit läutet das Telefon, ich solle herunterkommen auf den Parkplatz vor dem Haus und mit auf den Markt, M. erzählt von der windstillen & deswegen spiegelglatten Alster, auf der sie gerade anderthalb Stunden lang gerudert hat, what a glorious day, she says, wann haben wir eigentlich damit begonnen, in unseren Konversationen so viel auf englisch zu sagen, und wann ich damit, so viel auf englisch zu denken, die Sprachen, die der Körper für einen aussucht, es muss der Körper sein, der das tut, auf dem Markt sagt jemand ich sag mal tschüss, wir kaufen Käse, Brot, Himbeeren, Kirschen, und sie zwei Arm voll Blumen, wir freuen uns über das unbebaute Grundstück gleich neben dem Markt und ich mich über meine Vorstellung, dass die Frau, der die Wiese gehört, es niemals über sich bringen wird, ihre Wildnis zu verkaufen, auf dem Heimweg fahren wir an dem Bungalow vorbei, den sie mir neulich im Internet gezeigt hat, weiße Quader, Mies van der Rohe-Style, der Volkspark liegt gleich um die Ecke, hier könnte man einen Hund haben, sage ich, der Saluki, von dem sie immer redet ("wenn du einmal tot bist, werde ich mir einen Saluki zulegen"), wieder im Auto spricht jemand im Radio über die Cowboy Junkies, über die Trinity Sessions und über die neue CD, ich sage, dass ich Margo Timmins immer schon sofort hätte heiraten können, der Art wegen, wie sie singt, wenn ich Margo Timmins höre, sage ich, möchte ich sofort wieder auswandern, in die amerikanische Leere hinein (die kanadische kenne ich ja nicht), eine zerfallende Farm haben, verschwinden, eine Helmut-Salzinger-Existenz, something like that.






so ein saluki ist aber ganz schön dürr, sagt googleimages


Margo Timmins, das gute Seelengift schlechthin.