das allerbeste foto der letzten woche war allerdings gestern in der FAS in einem artikel über die bevorzugten restaurants der politischen klasse. wolfgang gerhardt sitzt im berliner cinque alleine an einem (mindestens) für sechs eingedeckten tisch, vor sich einen teller mit gegrilltem fisch (unscharf, ich kann mich auch irren), links daneben einen kleineren teller mit grünem spargel (die farbe des grüns lässt kurz blanchiert vermuten), außerdem ein teller mit pane carasau und ein glas weißwein, aber kein wasser. während wolfgang gerhardt, schon mit der gabel in der hand, auf seinen fischteller starrt, steht rechts neben ihm vermutlich der cinque-patron (kurzärmeliges schwarzes hemd, khakis, goldene uhr: kein kellner-habit) mit einer mehr als nur unterarmlangen pfeffermühle in den händen und dreht am mahlwerk (peugeot, so hoffen wir doch). und nein, es ist kein paparazzi-schuss.
Es gibt irgendwo ein Foto von Roland Koch, wo er denkerhaft an einem Schachbrett sitzt. Der lakonische Kommentar eines Lesers der Zeitschrift, die dies abdruckte: den weißen König stellt man anfangs nicht auf ein weißes Feld.
gibt auch einen abschuss von scharping, wo er falschrum in einen feldstecher schaut.
Mindestens ebenso schön: Politiker und das Internet auf der Medienseite. Aus der Erinnerung: Herr Kohl am Rechner, auf der Messe, jedoch davor aufgestellte laminierte Blätter im Rollo-Ständer betrachtend. Herr Stoiber mit kahnschem Grimm, als wolle er es beissen. Die Tübinger Ex-Justizministerin, selbst der Rücktrittsgrund vergessen, seltsam fönfrisiert routiniert im Büro, ohne die Anmutung verlieren zu können von VHS Reutlingen "Internet für Menschen, die eigentlich zu alt dafür sind". Vorteilhaft entspannt Frau Merkel, sehr viel jünger, vor zu dieser Zeit zwingend noch viel jüngerem Internet. Weitere. Man sollte eigentlich eine richtige Bildzeitung machen. Das Cinque ist ein recht angenehmes Restaurant.