Park Avenue. Immer dann gut, wenn im Kampf madness vs. concept die madness gewinnt. Das Konzept ist es, einen Wechsel auf eine bestimmte Gesellschaft auszustellen (Vertu-Anzeigen etc.) und hoffen, dass er irgendwann schon gedeckt und gezogen werden wird. Die Verrücktheit ist, wenn der Impressionismus commando geht. Die Geschichte von AvS über die, ja wirklich, heroische und militante Sensibilität von Angelika Blechschmidt (hasst Laminatböden, zeigt den Malern in ihrer Wohnung einen Hermes-Karton, um sie auf das richtige Orange zu bringen, sagt den Vogue-Redakteurinnen, sie sollten Champagner trinken, weil der keine Flecken auf dem weißen Teppich macht, auf den sie für die Vogue bestanden hat, reist bei den Schauen einen Tag vorher an und einen Tag später ab, weil sie niemandem zutraut, ihre Klamotten richtig ein- und auszupacken, etc.): gut, gut, gut, das exakte Gegenteil dessen, worauf die Standort-weltmarktfähig-machen-Klasse hinausläuft, völlige Vergeudung Verschwendung, schade, dass so jemand nie Siemens oder die Bahn leiten darf, sondern immer nur so etwas wie die Vogue bekommt, aber das ist eine andere Geschichte. Auch klasse die Michael-Graeter-Geschichte (= die Geschichte dessen, der Graeter geghostet hat) über die ausgeraubten deutschen Villenbesitzer an der Côte, diese Passagen, in denen die obere Mittelschicht, Salz der Bundesrepublik, mit ihren Buddies nach ihren 100-Stunden-Wochen endlich ankommen in den environs von Nizza, wahrscheinlich eh schon genervt von den Staus, kennt man ja selbst, sich schnell die vom Gastgeber ausgegebenen Badehosen in ihren Gästezimmern anziehen, gerade noch dran denken, die Tag Heuers auf den Nachttischen deponieren, obwohl die doch alle bis 100 Meter waterproof sind, und als sie vom Pool zurückkommen, sind all die schönen Uhren geklaut, dann bei der Gendarmerie anrufen, wo der Mann am Telefon sehr sehr belästigt fragt, ob es wichtig sei, ob es denn auch eine Leiche gegeben habe. Oder eine Wendung wie "Saugnäpfe aus der Schaufensterindustrie": großartig, so muss das gehen.

Was gar nicht geht: WilliWinkler. MichaelJürgs. SybilleBerg. Der Vorabdruck von MartinMosebach. Braucht niemand. Und MichelComte auch nicht. Und wenn jede Seite ein Dutzend weniger Typos hätte. Und mit Kursivierungen spielt man nicht so deppert rum wie der Kursiv-Junkie von denen. Und come on, guys, der Kulturteil oder wie das heißt, müsste so Vanities-mäßig sein statt so Kapital-Kunstkompass-haft. Und das Autorenfoto von Sabine Reichel hat sie mir schon vor siebzehn Jahren genau so hingehalten und so sah die schon damals nicht mehr aus. (update. war ein mieser satz, der nicht gestimmt hat. erstens ein irrtum, was ja noch ginge. zweitens eine miesheit. hat sie gar nicht nötig. & außerdem sah sie gut aus. shame on me.) Und der Mann heißt nicht Oviz, sondern Michael Ovitz, und, hey, was macht Michael Ovitz bei Judy Lybke, das ist doch eine Geschichte.






klingt wie die neue allegra..


nein. klingt nicht.


;-)


apropos neue allegra: eben im eppendorfer schicki-supermarkt, zeitschriftenregal. sie, ca. 25, modeltyp, greift zu. ein blick aufs cover - nein, ich glaube nicht, dass sie überrascht ist, die lesermeinung hat noch gar nicht gemerkt, dass allegra nicht mehr da war -, ein blick ins iv. dann zielgerichtet das stier-horoskop. ende. zurück ins regal.


horoskop

?


schon liebling in der hand gehabt? - fand ich beim alleroberflächlichsten drüberblättern erst mal noch das eingermaßenste in dem ganzen neukram, muss ich mir aber noch mal genauer ansehn.


liebling ist gut. müsste nur ein wenig härter zu den leuten sein, die sie befragen und ihnen nicht jede faulheit durchgehen lassen bei diesen fragebogenbeantwortungen, dann wäre es sehr gut.


mit ein wenig

gesunder haerte waere ungefaehr jedes stylemagazine heute besser. nur keinem weh tun. ui. wir haben uns alle lieb, vor allem die werbekunden und auch die frau von chef.


weiß nicht, ob das damit zu tun hat, ich glaub, die kriegen das gar nicht mit, dass sie manchmal nachfragen könnten und dass es besser würde dadurch. in der post-relaunch-allegra-2 übrigens gerade die fotos von der relaunch-party, wo wir uns gesehen haben, angeschaut: [1] "verleger jens eichler, tochter kim-sandy und gattin kathrin eichler freuten sich über die große resonanz"; [2] "ex-aufsichtsratvorsitzender des axel springer verlages prof.dr. bernard servatius (l.) wünschte verleger eichler viel glück". hab mir gleich den verleger eichler vorgestellt, wie er auf der fahne noch "prof.dr." ergänzt. noch besser ist aber: "mario basler begeisterte neben models auf dem catwalk" zu einem foto, auf dem mario basler so gequält aussieht, als hätte gerade jemand heftig an seinem g-string-string gezogen


ha

ha!


Seh ich auch so. Mal sehen, was die Lesermeinung dazu denkt, mit der ich mich nächste Woche beschäftige. Für den Stepper sind die Beiträge ja nun eindeutig zu lang.


oh, come on, 1 längerer artikel sind maximal 600 kalorien, 600 kalorien sind zu wenig, da kriegt man später einmal keine abfindungsvilla, sondern höchstens einen süßen kleinen filzladen...


die lesermeinung, vor allem die weibliche, stimmt uns zu. und nix stepper. man kann sowas schon mal kaufen, im urlaub, wenn's nix anderes deutschsprachiges gibt.