Gestern diese verkorkste Veranstaltung in der Brotfabrik. Verzichte auf 150 Euro, nur um nicht vor 2 Leuten lesen zu müssen. Geht es mir zu gut, oder habe ich meinen Stolz? Dabei war ich schon vorher sehr skeptisch, daß das nichts werden konnte. Es stand ja nicht mal in der Zitty. Diese Erniedrigung, erst saßen ja noch einige im Café, aber die sind dann alle in den Film über den 17.Juni gegangen. Helmut Höge getroffen, wollte natürlich auch in den Film. Daß sie nicht verstehen, wie peinlich es mir ist, Autor zu sein. Das läßt sich nur vor vielen Leuten verstecken.

Gehe auch in den Film, nachdem mir der Barmann mit mürrischer Miene einen Wein spendiert hat. Fast nach 5 Minuten wieder raus, weil diese Darstellung von Arbeitermilieu zu lächerlich wirkt. Holzschnitthaft, als hätten sie eine Broschüre der Bundeszentrale für politische Bildung verfilmt. Und auch noch angereichert mit lächerlicher Eifersuchtsgeschichte, nur um eine Pflichtbrust zu zeigen. Und die Penetranz, in der sich Sodann zum vernünftigen Menschenfreund stilisiert, nervt auch langsam. Als gäbe es so etwas wie eine höhere Vernunft, die auf einer tiefen menschlichen Reife und Empfindsamkeit aufbaut.

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