[Beitrag gelöscht. Er war noch übler, apodiktischer generalisierend als von mir sowieso schon gewohnt. Mit zwei Leuten gestritten & daraus "deutsche Linke" gemacht. Geht nicht. Die Kommentare kommentieren nun natürlich ins Leere. Ist gemein, weiß ich, tut mir auch leid.]
Die beiden aus eigenem Antrieb in die TAGBLATT-Redaktion gekommenen Gewerkschafter gingen anschließend ins Tübinger SPD-Büro, um dort ihre Gewissensbisse loszuwerden. Die Folge: Herta Däubler-Gmelin rief Michael Hahn an und drohte postwendendes Dementi an, falls er schreiben werde, sie habe Bush mit Hitler verglichen. Unser Redakteur - ich saß daneben - fragte, wie sie denn meine, dass sie es gesagt habe und er werde dann dies als von ihr quasi letztgültig autorisierte Fassung ins Blatt bringen. Und so wollte sie sich an das Gesprochene erinnern - wörtlich so hat es Hahn aufgeschrieben und ihr nochmals langsam vorgelesen: “Bush will von seinen innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken. Das ist eine beliebte Methode. Das hat auch Hitler schon gemacht.” Kurz darauf rief die Ministerin mich als den Chef des TAGBLATTS an und bat um ein Treffen. Ich stimmte zu.Verleumderisch und geradezu abwegig. Der Chefredakteur des Tübinger Tagblatts über Herta Däubler-Gmelin und das gesprochene Wort.
soll Hitler denn eigentlich abgelenkt haben, damals, als er den Krieg in Angriff nahm? Von der drohenden Amtsenthebung durch die Sozialdemokraten?
Als Gabi Zimmer dann begann, ihre Position zu Saddam Hussein und zum Irak darzulegen, die im wesentlichen auf ein "Lass uns mal darüber reden, auch wenn du ein Verbrecher bist" hinauslief, fragte ich mich, und ich weiß, dass das unfair war, ob die PDS eigentlich einen Stalin-Hitler-Pakt unterzeichnen würde oder nicht.
Übrigens: Nicht, dass ich etwas für einen Krieg gegen den Irak übrig hätte. Übrigens: Nicht, dass ich fände, Saddam Hussein hätte seinen Tod nicht schon seit langem verdient.
Was ich dann doch bedrückend finde, wenn es mich auch nicht überrascht, ist die aggressive Idiotie mancher Positionen im Wahlkampf. Wenn zum Beispiel die CSU-Herrschaften Eichel vorwerfen, der Preis für die UMTS-Lizenzen wäre zu hoch gewesen und würde die Lizenzkäufer in den Ruin treiben (und dazu zwingen, Arbeitsplätze zu vernichten). Sicher, man könnte darüber debattieren, ob man die Lizenzen nicht einfach - einigermaßen fair verteilt - verschenken hätte sollen statt sie zu versteigern, aber darum geht es den CSU-Wahlkämpfern nicht. Sie wollen so etwas ähnliches wie eine Volksgemeinschaft, in der der Kapitalismus Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist, keine Profitbeschaffungsmaßnahme. Ähnlich auch die Attacken, die Regierung hätte die T-Kleinaktionäre betrogen - und zwar, wie es gestern im Fernsehen einer sagte, indem "ein Komiker, Krug heißt er, glaube ich" angeheuert worden wäre, der mit "seinem vertrauenserweckenden Gesicht" die kleinen Leute dazu gebracht hätte, für 66nochwas Euro das Papier zu zeichnen. Nicht, dass es mich besonders interessiert, wofür oder wogegen die CSU nun eigentlich ist, für den Markt oder dagegen, dass der Markt eben Markt ist, es ist nur so, dass man diesem Unsinn ohne jede Binnenlogik zuhört und selbst immer verrückter dabei wird. Man schafft es ja doch nicht, es einfach hinzunehmen, dass in derlei Debatten die simpelsten Regeln formaler Logik (ausgeschlossenes Drittes, Widerspruchsfreiheit usw.) nicht gelten sollen, und dann sitzt man da und registriert, wie im eigenen Gehirn etwas durchzuschmoren beginnt. Vielleicht ist das, was ich an diesen Leuten am inständigsten verachte: dass sie auch mich zu einem schlechteren Menschen machen, als ich ohnehin schon bin.
Dass Möllemann mit dem Slogan Einer wie wir für seinen Einzug in den Reichstag wirbt, ist immerhin nicht gelogen.
Heute morgen an einer Allee Westerwelle-Gesichter vorbeigefahren, von denen jedes einzelne mit einem Zusatzzettel überklebt worden war: "Abgesagt". Schade, dachte ich, dass man die bundesweiten Plakatierungspläne für alle Gesichter nicht hat.
Jauch: Hat mich gewundert, dass die so lange bei dem Thema geblieben sind. Roth: Na ja, weil es eben Krieg & Frieden ist.
beim Kanzlerduell eigentlich so etwas Ähnliches wie dasselbe Abendkleid beim Bambi?
- August 01
Hessischer Rundfunk – Hörfunk. Nachrichtensendung um 9.30 Uhr: "Die Polizei hat im Raum Bad Hersfeld Flüchtlinge aufgegriffen, die wie Inder aussehen. Es wird nach weiteren Flüchtlingen und Hintermännern gefahndet. Die Autofahrer werden aufgefordert, keine Anhalter mitzunehmen." Aus: Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen.