salla tykkä: first works | healthy young female | power | pain, pleasure, guilt | animals | distance | my hate is useless | bitch | power | lasso | thriller | cave
bbc radio 4 > home truths >john peel's tribute programm (real audio: 57' 21'').
("ich kann Ihnen nicht sagen, wie schwer es ist, dieses programm zu präsentieren") ("serious soaking")
We’re all in these photos. Paint dripping from a mirror like blood. I’m sick of goodbyes. And aren’t we all, but it’s nice to see it said.
"am wochenende bei ikea hab ich meinen ersten schwulen in ugg boots gesehen", sagte frau sørensen dann heute noch. vorgestern sagte sie: "strumpfhosen sind vorstadt, nackte beine sind manhattan".
[Feel like I was really in the... PINK!] Brian Wilson presents Smile. So gut, wie 37 Jahre lang überall geflüstert wurde, sogar bis ins Oberösterreichische. Verstand sofort, dass das nicht rauskommen konnte. Zu gut, zu schön, zu perfekt. Dass daran einer scheitern, abdrehen musste: gleich hörbar. Kannst die Schönheit nicht anfassen, ohne dass sie dich wahnsinnig macht.
<a hrefhttp://www.tinymixtapes.com/musicreviews/w/brian_wilson.htm">I thought of all the times as a kid I sat in my room listening to records instead of walking my dog. It killed me. Suddenly, nothing was a song, just distractions trying to enter my ears. But Smile has promised me I didn't love my dog in vain. Smile has told me that love exists and that anyone who wants to play will be included. Everybody, I promise whatever is wrong, whatever hurts, it'll be okay. It is okay. Smile is finally here.
[schwierigkeiten einer rede.]
- Haben Sie schon eine Ahnung, in welche Richtung Ihre Rede gehen wird? Für die hiesigen Verhältnisse wird man sich in Stockholm ja weniger interessieren.falter > interview mit elfriede jelinek
- Ich konnte ja noch nicht einmal darüber nachdenken, wie ich heiße. Ich habe grade meine Kafka-Preisrede geschrieben, das war nicht schwer, denn Kafka liebe ich. Mich selbst liebe ich nicht, Österreich auch nicht. Worüber also schreiben?
[wir sind lockvögel, baby!] [gestern während der heimfahrt nach hamburg noch darüber nachgedacht, warum ich mich über den nobelpreis für elfriede jelinek so gefreut habe & ja immer noch & gedacht, dass das, peinlich möglicherweise, gar nichts mit ihren texten zu tun hat, von denen ich manche sehr mochte, andere nicht, sondern mit einer vorstellung, die ich seit langem von ihr habe. eine vorstellung aus der ferne natürlich, ich kenne sie ja nicht, überhaupt nicht, außer dass ich mit 17 einmal mit ihr korrespondiert habe, ob wir einen text von ihr in dieser winzigen literaturzeitschrift drucken dürften, die wir damals machten, eine langeweilebekämpfungszeitschrift, während man noch ausharren musste, bis man endlich die matura hinter sich gebracht hatte und abhauen durfte, & sie gleich zurück schrieb, ja gerne & viel glück oder sonst eine herzlichkeit, die einem mit 17 gleich so viel mehr bedeutete als sie das hätte ahnen können. ich kenne sie also nicht & habe eben nur eine vorstellung von ihr, die ich mir deswegen nur zusammengestümpert habe, wie man das eben so tut mit angeblich öffentlichen personen. warum ich mich also immer noch so freue über den nobelpreis für sie, ist die vorstellung, dass sie eine tapfere person ist, dachte ich, genau in dieser pathetischen wendung, im nachtzug nach hamburg. sagt sie ja selbst, dass es schwer ist für sie, so viele menschen & die aufläufe & man hat ja immer wieder auch geschichten gehört darüber, wie schwer ihr das fiele. & dann aber immer wieder, jedenfalls aus der ferne, ich war ja schon nicht mehr in wien, stand sie da, auf dem stephansplatz & dem heldenplatz & wo auch immer & sagte, was zu sagen gewesen ist, in dieser infamen waldheim-zeit und in der infamen haider-zeit. es waren ja nicht nur ihre texte, wenn ich das richtig in erinnerung habe, sondern manchmal auch nachrichtenclips in der 3sat-kulturzeit oder irgendwelche interviews in irgendwelchen sendungen über diese bestürzend widerwärtige regierung. dieses bild eben, wie sie da sprach, ohne dass ich mich daran erinnern könnte, was nun genau sie sagte, jedenfalls in diesem jelinek-singsang, in dem sie wohl immer spricht & der mir sowieso immer so richtig vorgekommen ist, eine andere weise als dieses appellieren und besorgtsein und bedeuten, das sonst oppositionsintellektuelle so oft haben, diese andere weise zu reden, die einem immer angenehm gewesen ist und richtig erschien & vor allem tapfer. wahrscheinlich ist das schwer zu erklären in deutschland, das gibt es hier ja eher nicht, dass plötzlich auf der straße plakate einer in der nationalversammlung vertretenen partei hängen, mit deinem namen darauf, ja sicher ist das auch eine auszeichnung und eine ehre, aber vermutlich ist es vor allem eine einschüchterung. stellen Sie sich doch vor, im nächsten bundestagswahlkampf würde die csu münchen mit plakaten bekleben, auf denen etwas ähnliches wie wollen Sie sven regener, thomas meinecke, rainald goetz ... oder kunst und kultur? stünde, nur als hinkendes beispiel jetzt, und man wäre einer von denen und stünde auf wie jeden morgen und plötzlich hingen solche plakate in der stadt, und in der bildzeitung gäbe es immerzu wieder an prominenten plätzen irgendwelche kolumnen, die sich über sven regener, thomas meinecke oder rainald goetz ausließen, & man wäre eben einer von denen & vielleicht auch nicht gebaut, solche vernichtungswunsch-infamien einfach wegzustecken & jedenfalls ich würde vermutlich eher ans abhauen denken oder jedenfalls entsetzliche angst haben, kann man ja nie wissen, ob einem nicht so ein aufgehetzter mob ins gesicht schlägt & dieser hass gegen sie, den man ja auch als fremder noch in 1500 kilometer entfernung wahrnehmen konnte & jedenfalls ich kann mir nur vorstellen, dass man das oft nur schwer aushalten kann, vielleicht irgendwelche spacken mit fighter-glorifizierungs-attitude, aber eine, die so redet und schreibt wie jelinek wird das vermutlich nur schwer ertragen, das konnte man ja immer aus ihren texten lesen, dass sie eine sein muss, der es nicht leicht fällt, von so etwas nicht verstört zu werden. und dennoch, jedenfalls in meiner wahrnehmung aus der ferne, stand sie, jedes mal, wenn man sich wünschte, dass diese infamien nicht so bequem davon kämen, auf einer bühne vor einem mikrophon, sagend, was zu sagen war, so, dass man es nicht missverstehen konnte, in diesem nicht-macht-tonfall, mit diesem nicht-macht-körper, dieser nicht-macht-frisur, in diesen nicht-macht-kleidern. denn das war in meiner vorstellung auch immer wichtig: dieses nicht-nach-macht-aussehen der jelinek, andere bewegungen, gesten, körperströme als die macht- und gegenmacht-redner. & steht da & redet. eine tapfere person, immer. so ähnlich jedenfalls in meiner vorstellung von ihr.]