Time Magazine, 17.3.2003, Bound for Bagdad, Army General Tommy Franks, commander of the U.S. forces confronting Iraq. Dazu gibt´s die praktische Ausklappkarte mit dem Schlachtfeld.

New Yorker, 17.3.2003, Style Focus issue, auf dem Cover: Pablo Picasso, Guernica (Detail), davor geht ein roter Vorhang auf. Oder zu. Was weiß man schon?





Heute kann eine Schauspielerin gegen Atomkraft sein und trotzdem für Eon werben, kann der Spiegel über den "Terror der Lust" und die "Quasselbuden der Talkshows" lamentieren, selbst aber Wa(h)re Liebe und Kerner produzieren. Heute kann man gegen den Krieg und für den Schutz des Privatlebens sein und trotzdem Bild zum Geburtstag gratulieren, kann man in den Redaktionen mit Berichten über die Chemie-Unfälle bei Hoechst warten, bis die Hoechst-Anzeigen-Kampagne im eigenen Blatt abgelaufen ist, kann man Nachrichten "Action News" oder Kriegsvorbereitungen "Drohkulisse" nennen, mit "Showdown gegen Saddam" überschreiben und doch Grimme-Preis-würdig erscheinen. Von den heutigen Moralisten erwartet man keine Stringenz mehr. Die moralische Attitüde ist geblieben. Deshalb vergibt der Journalismus einen Egon-Erwin-Kisch-, keinen Karl-Kraus-Preis.
Heute könnte man diese Liste auch verlängern und in ihr noch ganz andere aufzählen, bis zu denen, die sich mit solchen Listen ihre Distinktionsbedürfnisse erfüllen und ihren Marktwert bewahren, wahrscheinlich sind Scheußlichkeitsaufzähler mit der moralischen Attitüde ja die einzigen Warenanbieter, die heute ihren Marktwert dadurch steigern können, dass sie ihn behaupten, heute braucht das Heute solche Aufzähler mehr als je zuvor, heute funktioniert man nur wie gehabt, wenn man die Gardinenpredigt mitgeliefert bekommt, mit der man sich einverstanden weiß, aber heute geht die Gardinenpredigt immer noch nicht weit genug, weil sie dann gegen den Prediger selbst gehen müsste, denn sich ihre eigene Lächerlichkeit ungezwungen eingestehende Menschen braucht heute immer noch keiner, schade eigentlich, aber was ich heute sagen wollte, ist, dass Roger Willemsen gestern in der Süddeutschen Zeitung über Karl Kraus schrieb, und einen vorspannfähigen Satz hatte er auch drin in seiner Verteidigung der Moral gegen die Attitüde, so etwas vergisst man als Profi heute selbstredend dann doch nicht:
Karl Kraus war ein ironischer Meister, sein Werk ist pointendicht wie kaum ein zweites in deutscher Sprache.
Hinreißend übrigens auch, wie die Verdammnis im Gewerbe dann wieder darauf hinausläuft, dass die falschen Gewerbetreibenden die Grimmepreise bekommen.




Spiegel-Inhaltsverzeichnis:

Jack Nicholson brilliert in "About Schmidt" als galliger Rentner
Spiegel-Vorspann, Seite 148:
In "About Schmidt" brilliert Jack Nicholson als frustrierter Pensionär.





toll: der mdr hat die naked news entdeckt.





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Waiwai: Geschichten aus der japanischen Boulevardpresse.





Die jungle world hat ihre Website renoviert. Bis auf die Farbe des Untertitels, die an Menstruationsblutsymbolisierungsfarben in Tamponwerbespots erinnert, und einen Applet, der wie alle Applets ein wenig nervt, ist alles sehr schön geworden. Sieht so aus, als hätte man auch ein Weblog geplant: Bei den Buttons die noch nirgendwohin führen und im alt-Text ein "coming soon" verkünden, ist auch ein "/var/log". Sehr dankbar natürlich auch für den Geburtstagstext über Jean-Marie Straub.





Oh toll, Willemsen sagt immer noch: sublim. Oh toll, Beckmann sagt: Amerikanisierung des Wahlkampfs. Oh toll, Kerner sagt: Das Volk wählt den Bundeskanzler nicht. Oh toll, Willemsen sagt: sublim. Oh toll.





Das ist die Seite mit den merkwürdigsten Namen seit langem.





Jahresende: Jesus und Hitlers Stalingrad.





In other words, the mag was created purely for money by people with no real interest in magazines. These greedheads made the rounds of Manhattan's media conglomerates, pitching Rosie as the successor to Martha and Oprah in the new category of "celebrity-as-brand."
Superlustige Geschichte über Rosie O'Donnell, Gruner & Jahr, Lawsuits und das Zeitschriftenmachen in der Washington Post.