jetzt ::: ist der montag nicht mehr so lebenswert.





Wenn ich richtig gezählt habe, wollen sechs, sieben Leute gemeinsam Empire lesen.

Ich schlage vor: Wir beginnen am 1. Juli damit. Ich richte ein Antville-Weblog dafür ein, dessen url ich noch rechtzeitig bekannt gebe. Jeder Teilnehmer wird zum co-Admin gemacht. Wir lesen jeweils ein Kapitel, das sind immer zwischen 20 und 30 Seiten (Negri und Hardt haben ganz offensichtlich im paper-Format produziert...), von vorne nach hinten. Wie lange wir uns Zeit für den jeweiligen Abschnitt nehmen, müssen wir halt von Fall zu Fall besprechen. Jeder Teilnehmer kann jederzeit Auszeiten von beliebiger Länge nehmen.

Textgrundlage ist die englische Version, die im Netz zugänglich ist. Die deutsche Übersetzung kann jederzeit konsultiert werden - ich besitze sie übrigens schon und kann also bei sprachlichen Verständnisproblemen jederzeit Auskunft geben. Bei Bedarf kann ich die einzelnen Abschnitte als einzelne pdfs im Goodiepool des EmpireLogs deponieren - so müsste sich keiner mit einem 400-Seiten-Dokument herumschlagen.

Zusatzvorschlag: wir betreiben die Empire Lektüregruppe nicht öffentlich, sondern als Privatissimum, also als private weblog.

Einverstanden? Zusatzvorschläge?





That´s me:

Economic Left/Right: -2.25 Authoritarian/Libertarian: -7.33
Der Political Compass testet, auf welcher Seite man steht. [via @cetera, ein Weblog mit schönen Links.]





vague

Vague Magazine, London, 80er Jahre, Nachpunk, Nachsitu, Tom Vague, Jamie Reid, Mark Stewart und so Zeugs. 3 Ausgaben liegen irgendwo noch bei mir rum, vielleicht schreib ich sie mal ab.





La vie est plus dure que la litterature. Guy The Bore, die Feuerzangenbowle und der Situationismus des jetzt-Magazins. Stephan Gregory





warum die Amerikaner sklavisch jeden Scheiß nachmachen, den die Deutschen sich ausdenken? Und kann mir mal bittebitte endlich jemand sagen, wozu diese ganzen Retros gut sein sollen? Wie wäre es denn mal zur Abwechslung mit ein bißchen 2002?





Warum es einem so erbärmlich wichtig ist, dass andere so ähnliche Gedanken haben wie man selbst. So in etwa. Da steht das ja auch, na siehst du wohl, du bist nicht allein. Die haben es auch geschrieben. Dieses Wiederkennen, diese Erleichterung. Wie wenn sich Porschefahrer einander mit der Lichthupe grüßen. Kurz angetippt. Muss aber nicht Porsche sein. Wenn man zum Beispiel in der S-Bahn jemanden sieht, der ein Buch liest, von dem man viel hält. Als ob man dann mehr Sicherheit hätte beim Denken. Als ob das Denken davon richtiger würde. Immer diese Hordenbedürfnisse. Mehr als einer sein. Teil einer Horde sein. Die nicht wissen will, dass sie auch nur eine Horde ist. Eine Horde mit aparten Regeln. Hochmütig. Lauter Einzelne, natürlich sprechen wir uns nicht ab, und natürlich können wir uns gegenseitig nicht leiden. Eine solche Horde eben. Eine Nichthorden-Horde. Eine Bruderschaft, deren Mitglieder einander nicht über den Weg trauen, nicht miteinander sprechen. Nur grüßen, zwischen den Zähnen gezischt. Unsere Lichthupen. Als ob einer allein nicht genügte. Man will sich nicht für völlig wahnsinnig halten müssen. Deswegen das. Wenn du mir schon nicht zuhören willst, da sind aber noch ein paar andere, die dasselbe sagen. So falsch kann das also nicht sein. Und dabei genau wissen, dass es nicht drauf ankommt, ob es falsch ist oder richtig. Jedenfalls nicht so sehr. Man kriegt ja eh keine Noten mehr. Niemand da, der sie verteilt. Nur man selbst. Das war aber jetzt ein schöner Gedanke, dafür kriegst du jetzt von dir selbst einen Einser. Und für den musst du noch einmal nachsitzen. So ähnlich. Armselig, das. Aber es ist so. Wie es einen sofort beruhigt, wenn man dann irgendwo etwas liest, das so ähnlich ist. Als ob man Teil wäre von einer Gedankenarmee. Die gegen eine andere Gedankenarmee Kriege führt. Obwohl alle nicht wissen, dass sie Soldaten in Armeen sind und obwohl die beiden Armeen einander nie irgendwo treffen. Nationbuilding. Dabei sitzt man immer nur vor Papier, vor Computern, beim Kaffee, vor dem Fernseher. Vielleicht ist das ja auch nur, damit man beschäftigt ist. Oder nicht beschäftigt ist, je nachdem. Beschäftigungstherapie. Toberäume. Die eine fiktive Horde, die gegen die andere fiktive Horde tobt. Und die andere, die zurücktobt. Man kommt ja kaum noch zu etwas anderem. Als ob man der Welt lauter Leserbriefe schreiben würde. Die man dann in der Hälfte selbst nicht mehr leiden kann. Und sowieso nicht abschickt. Weil man darauf wieder nur andere Leserbriefe bekäme. Oder eben nicht bekäme. Man wüsste aber, dass es da halbe, mitten in einem Satz abgebrochene Leserbriefe gäbe. Die niemandem gälten. Wie die eigenen. Nur, damit man etwas zu tun hat.





der Revolution, und das, Genossen, ist allen Ernstes die einzige Perspektive, die wir haben für die nächsten paar hundert Jahre. Nicht, dass ich das guthieße (ich meine jetzt die Perspektive, was man einwirft, ist mir so was von egal, Hauptsache, es knallt), aber wollen wir mal realistisch sein, mehr Kommunismus haben wir uns nicht verdient. Mit Bruchrille.





Als das Netz noch Spaß machte, gab es Kaffeemaschinen, Telegarten, Fishcams. Heute geht niemand mehr hin. Wehklage in der NYT.





The hippie’s dissatisfaction, his dissociation from the old stereotypes, has resulted in his fabrication and adoption of new ones. Hip life creates and consumes new roles — guru, craftsman, rock star; new abstract values — universal love, naturalness, openness; and new mystifications for consolation — pacifism, Buddhism, astrology, the cultural debris of the past put back on the counter for consumption. The fragmentary innovations that the hippie did make — and lived as if they were total — have only given new life to the spectacle. . . .

Records, posters, bellbottoms: a few commodities make you hip. When “hip capitalism” is blamed for “ripping off our culture” it is forgotten that the early cultural heroes (Leary, Ginsberg, Watts, etc.) promoted the new lifestyle in the emporium of cultural consumption. These advertising men for a new style, by combining their own cultural fetishism with the false promise of an authentic life, engendered a quasi-messianic attachment to the cause. They “turned on” youth simultaneously to a new family of values and a corresponding family of goods. . . . The difference between the “real” and the “plastic” hippie is that the former has deeper illusions; he acquired his mystifications in their pure, organic form, while the latter buys them packaged: astrology in a poster, natural freedom in his bellbottoms, Taoism from the Beatles. While the real hippie may have read and helped develop hip ideology, the plastic hippie buys commodities that embody that ideology. . .  [Kenn Knabb / Bureau of Public Secrets, On the Poverty of Hip Life]