wenn die holländische gesellschaft tatsächlich so superliberal und wahnsinnstolerant ist, wie ihr jetzt allerorten nachgesagt wird, warum ist diese holländische gesellschaft dann so empört, die aufkündigung ihrer superliberalität und wahnsinnstoleranz in erwägung ziehend, so besorgt und niedergeschlagen, so sehr mit sich selbst beschäftigt und weiß gott was alles noch: nach einem einzigen mord, dem ersten aus religiösen motiven seit 300 jahren, wie sie es heute abend in der 3sat-kulturzeit durchgegeben haben?
und wenn die hierzulande-kommentatoren es offensichtlich so ganz auf die schnelle nachempfinden können, dass die holländische supermultikultitoleranz jetzt aber wirklich in der krise ist und von ihren illusionen abschied nehmen muss und all so nen scheiß, statt ein einziges die andeutung zu riskieren, dass ein hate crime ja nun nicht wirklich viel ist und dass es, wenn eine toleranz sich schon nach einem einzigen hate crime selbst in frage stellt, um diese toleranz wohl nicht sehr gut bestellt gewesen sein kann, warum schaffen dieselben hierzulande-kommentatoren es aber jederzeit, die bewohner aller möglichen weltgegenden, in denen hate crimes permanent vorkommen, anzupflaumen, sie sollen sich mal nicht so haben und einander liebhaben und endlich vertragen statt sich so unzivilisiert aufzuführen?
frage ich mich gerade.
das liegt an der distanz
zwischen hate crime und kommentator, nicht unbedingt nur an der räumlichen distanz. so nah wie jetzt da in nl [a) dreckt hintere grenze, b) kollege, der mal was gesagt hat zum thema] war es noch nicht, selbst die hh connection zu nein11 war da weiter weg. es ist eine andere, nähere form der bedrohung
vielleicht
ist es aber auch die für deutsche Kommentatoren verwirrende Realität da draußen, erst ein schwuler Rechtsradikaler, jetzt ein Intellektueller, der die Toleranz bedroht sieht und diesem gegenüber nicht tolerant sein will. Soviel Realität, von der man noch nie was gehört hat, will man nich haben, die soll weggehen, die bedroht einen selbst.
Diese "Realität" ist gerade auf diese politischen Kommentatoren zurechtgeschneidert worden. Ziel: Die eigene Botschaft und sich selbst möglichst teuer verkaufen.
der Mord ist ein Eisberggipfel
Es ist das Erkennen, wie weit die Gesellschaft(en) vom eutektischen Punkt entfernt ist(sind). Und bevor die explosive Masse eindickt, sollte sie rumgerührt werden. Auch durch so Polemiken, wie sie van Gogh losgelassen hat, die mir sogar sympathisch sind, weil sie fast als Kritik am Bibelgürtel taugen. Das er ermordet wurde, zeigt, dass er nicht so falsch lag. Dass den politischen Kommentatoren der Arsch auf Grundeis geht wegen der Tat, ist dann klar.
Seh ich anders. Ich finde den Typ weder mutig (typische Trollitiker-Taktik, sich selbst als winselnde Minderheit und letzte Sprache der Vernunft hochzustilisieren) noch besonders intelligent. Er steht eher für den zunehmenden Verfall unserer Kommunikationskultur als für sonstwas.
Na wenn schon, dann <
was bitte ist ein eutekischer Punkt? Nicht mal Google kennt den.
Sie haben ein T vergessen für google
Eutektik ist das Phänomen, das z. B. zwei Fettarten, die jeweils einen eigenen Schmelzpunkt haben, nach dem Vermischen einen niedrigeren Schmelzpunkt annehmen, der niedriger ist als die beiden Schmelzpunkte der beiden Fettarten. Viele Fettarten, die aus Kokosnüssen, Palmprodukten, Palmkernen und Nüssen hergestellt sind, haben das Bestreben, mit Kakaobutter einen Eutektik-Mix zu bilden. Nur die Äquivalente von Kakaobutter und Verbesserer können mit Kakaobutter vermischt werden, ohne daß dies zu Problemen führt.
Nicht mutig? Einer, der trotz Morddrohungen weitermacht? Er steht für den Verfall "unserer Kommunikationskultur", und nicht etwa der, der ihn umgebracht hat?
Ich will mal festhalten, daß ich es nicht komplett absurd finde, das Wort "Mut" im Zusammenhang mit der Äußerung von Meinungen, die religiöse Fanatiker zur Weißglut treiben, zu verwenden.
das ist eine ziemlich einfache übung
religiöse Fanatiker zur Weißglut treiben
Das stimmt.
Vielleicht sind die mit Neid, daß mindestens in der Vergangenheit die öffentliche Politik mit mehr Integrationsaktion war als die lahmen Deutschen. Und jetzt denken die, ha, ihr seid auch nicht besser.
Rassismus gibts in jedem Land. Aber die Deutschen müssen in Städten keine 20 - 30% Ausländer mit vielen Dunkelhäutigen etragen. Und Marokkaner gibts hier auch kaum. Denn von Türken kann man noch die Buchstaben erkennen.
Im Rhein-Main-Gebiet haben wir diese Ausländeranteile. Offenbach z.B. hat 45 %. Und Frankfurt z.B. hat eine angenehme Multi-Kulti-Athmosphäre, aber Offenbach eine, in der man ersticken will. Es kommt nicht nur darauf an, welchen pass wir haben, sondern, wie wir denken und wie wir mit anderen umgehen wollen. Toleranz kann man zu weit treiben.
multikulti is so ein phrase
odda wie meinungsumfragen zustande kommen.
nehmen wa mal antisemitismus. juden kennt ja fast keiner abba im tv laufen die unrepräsentativen ja rum. na gut. machen wa ne umfrage wegen juden nach friedmann wo er sowieso total unbeliebt war wegen finsterer reden. dann kam der ostwestbumsneoliberal skandal.
frage: würden sie gerne neben juden wohnen?
dann haben wir avi primor, wo wie ein wirklicher staatsmann und gentlemen redet und sieht noch gut aus.
frage: würden sie gerne neben juden wohnen?
so geht das!
Dunkelhäutige ertragen???
ähem, "20 - 30% Ausländer mit vielen Dunkelhäutigen etragen" oder auf der zunge zergehen lassen, "Ausländer ertragen" oder "Dunkelhäutige etragen".
also da frage ich mich immer wieder wie ich die 70 bis 100% inländer, vor allem die besonders fahlen hellhäutigen, ertragen kann bei solchen aussagen.
ich kenne den Herrn jeanluc, der hat das provokativ ironisch gemeint.
Herr SumEins...
Lesen Sie mal den ersten Absatz, dazu paßt Ihre vermutete Intention gar nicht.
Da steht "müssen nicht ertragen", das sollte darauf schielen, daß bspw. in Benelux die visuelle Präsenz von nichteuropäischen Einwanderern viel massiver als hier ist. Und ich wollte damit sagen, daß der Deutsche gar nix gewohnt ist. Im Osten regen sich die Leute auf, daß Ausländer alles wegnehmen und aber da gibts fast gar keine Ausländer.
So, dann habe ich aber 'ne Statistik gefunden, aus der hervorgeht, daß wir den größten Anteil Einwanderer haben. Wahrscheinlich liegt das daran, daß überkontinentale Kolonialverbindungen bei uns keine Rolle spielen auf Einwandererungen. arrog.antville.org
ich kann ja mal gemein werden und behaupten, dass die relative Freiheit, soziale Absicherung und niedrige Kriminalität die Einwanderer anzieht.
Bekannte aus Lateinamerika, die in Frankfurt leben, sind immer ganz begeistert, dass man sich hier auf der Strasse bewegen kann, ohne in Angst vor Überfällen zu leben.
was soll daran gemein sein? würde ich auswandern, würde ich auch lieber wohin einwandern, wo ich ruhig und friedlich und sicher leben kann, vergleichsweise. und?
(im hinterkopf: berichte in vergangenen monaten, punktuell im österreichischen fernsehen, dass österreich in der eu ein gefragtes zuwanderungsland sei, oder asylwerberzielland, die unterscheiden das ja eh nie. das wurde da so als aufreger gebracht, so huch, das ist ein problem, wie gräulich. kann man sich doch auch freuen drüber, oder.)
gnädige frau, einer dieser einwanderer bin übrigens ich. und mit dem geld, das mir die fdgo die letzten 16 jahre abgezogen hat, sind locker ein paar kalifenfamilien gegenfinanziert worden. Sie müssen sich also gar nicht so ausgeplündert und mißbraucht fühlen. aber ich glaub, ich sag meinen kindern, dass sie später einmal, wenn sie zum eineurojob in die pflege abkommandiert werden, bei der bösen ureinwohnerinnen-frau nicht so sanft & freundlich sein müssen, wie ich es ihnen beizubringen versucht habe.
dass es nicht mein thema blieb, wie Sie so schön sagen, liegt unter anderem daran, dass Ihnen beim einwanderer gleich der abzocker einfällt, nicht wahr, der ausnehmer, der besser-auskenner. und das nehme ich durchaus persönlich.
das ist alles gelöscht jetzt bis auf diesen Absatz:
Und es gibt schlimmere Abzocker, sicher, wir werden in eine Zweiklassengesellschaft zerfallen hier, wir sind fett dabei, und ich werde bestimmt zu den Verlierern gehören und viele andere auch. Die Einwanderer sind sicher nicht das Kernproblem. Aber, und das macht Sie sicher auch so wütend: sie geben einen guten Sündenbock ab.
Afrika zum Beispiel. Die kennen ja nichts von hier. Doch die Senegalesen die ich mal traf, sagten alle Deutschland wäre toll und kannten die Stadtnamen, Stuttgart, Frankfurt usw.
Und anderen werden Märchen erzählt. Damit Sie ihre Familie verschulden und Schlepper davon bezahlen.
Der Unterschied ist, wir dürfen reisen, wohin wir wollen. Und die haben nix und dürfen gar nix. Wir können fliegen und Hotel bezahlen. Da ist jeder Europäer ein Reicher und das Land wo sie herkommen, muß besser sein. Reiche Länder sind verbotene Zonen.
Und hier gehen die Menschen ja auch hin, wo sie Bock zu haben, Neuseeland, Australien, Usa, Kanada, wat weiß ich. Die Motive sind die gleichen. Aber wo man geboren wird, sucht sich keiner aus.
das liegt daran,
das liberalitaet in holland mit gleichgueltigkeit verwechselt wird: was vor der tuer meines vorhanglosen haeuschens passiert ist mir egal. hollaender waren mir schon immer unheimlich, calvinisten sowieso.
herr praschl, stöhn
alles hängt sich auf und darum isses auch furchtbar langweilich an der holländischen gesellschaft mit, wie sagen sie so schön: supermultikultitoleranz.
die hat es abba in den niederlanden nie gegeben so wie der mehrheitliche franzose auch nich überwiegend die "feine französische küche" kocht mit anderen vorurteilen sondern im supermarkt zu finden is, um fischstäbchen zu ordern.
wenn eine ausländische odda deutsche gestalt mal monatelang in sonna kleinbürgerlichen niederländischen gegend wohnen muss, weil sie dort zu tun hat beruflich, die hat was zu erzählen.
ebent.
sag ich doch. und der hollaender war ja auch ein ganz schoen uebler kolonialgeselle. und bei der asylgesetzgebeung waren die auch schon immer weit vorne mit lagern und asylcard und allem drum und dran.
tulpenwinter und hölzenbein. vielleicht geht es genau darum, einen anfang zu beobachten. hier ist es losgegangen, das war der auslöser, weil genau das und das passiert ist (bei deutschen ist alles entsetzlich kompliziert und tausendfach rückgekoppelt, und die misere hat lange gruselige quallenfäden). hollands toleranz hat, hatte, zwei stützpfeiler, zum ersten eine pragmatische weltoffenheit, die ein miniland mit relativ viel meer und einigen häfen eben haben muss, zum zweiten einen merkwürdig transformierten calvinismus, der bei der maxime rauskam: solange ich in meinem garten machen kann, was mir gefällt, kann auch mein nachbar in seinem garten machen, wozu er lust hat. genau an diese gartenmaxime, die einem vielleicht simpel erscheint, die aber für holländer furchtbar wichtig ist, schloss theo van gogh mit seinem spruch an, dass er erwarte, dass sich gäste auch wie gäste zu benehmen haben. ansonsten war er eine eher umstrittene figur, und es macht fast erstaunt, dass holland gerade wegen ihm so aufschreit. ich habs mir so erklärt, dass es pötzlich ums eingemachte ging. und wie schrecklich es ist, zu entdecken, dass das, was man für einen gesicherten vorrat hielt, plötzlich verdorben ist. oder vielleicht schon seit längerem.
genauso ist es. der mord an theo van gogh ist ein angriff auf ein grundprinzip der niederländischen gesellschaft. seine symbolik ist es, die so schockiert bei unseren nachbarn. die dann durch die islamische symbolik mit der koranseite, auf die der mörder van gogh aufgespießt hat noch verdoppelt wird. das war ein ziemlich ausgeklügeltes perfides verbrechen. und dann auch noch auf offener straße. von einem, der nicht am rand der gesellschaft steht, sondern gut integriert ist. der killer spricht perfekt holländisch und hat die hochschulreife. er vermittelt die message, dass keiner mehr sicher sein soll, der kritik am islam äußert. der diabolische bin laden kann sich mal wieder ins fäustchen lachen.
vorhin in der tag auf hr2 war ein special hierzu. am beeindruckendsten fand ich die aussage von salman rushdie, dass er nie bereut hätte, die satanischen verse geschrieben zu haben. und dass die anschließende fatwah bestätigt hätte, dass jedes wort, dass er in dem buch über den islam geschrieben hat, wahr gewesen sei.
sehn sie den punkt?
gaeste. as in gastarbeiter. wo immer gesagt wurde: die wollen sich hier nicht integrieren. so what, als gast muss ich mich nicht integrieren, ich kann vielleicht auf zeit akzeptieren, das es andere regeln gibt in dem land, wo ich nur gast bin. wie meine mutter zb in den 60ern in tunesien auch mal ihr haar bedeckt hat, wenn sie eine moschee angesehn hat, wie man gelernt hat, das man in italien nicht im bikini in die kirche geht, auch wenn die fusslaeufig zum strand ist, wie man angebotenes probiert, auch wenn man es nicht so lecker findet. die frage ist: wann hoert man auf, gast zu sein, wann muss man sich anpassen. muss man das ueberhaupt. oder habe ich als teil der gesellschaft das recht, die werte und grundlagen der gesellschaft zu veraendern. bitte nicht missverstehen, ich habe keinesfalls das beduerfnis, das nun durch einen bestimmten anteil von muslimen in unserer gesellschaft sowas wie die scharia zum gesetz erhoben wird. aber ich frage mich schon, wie man auf der einen seite so tun kan, als lebte man in einer offenen gesellschaft und sei bereit, sich mit den beduerfnissen der buerger, gleich welchen glaubens und politischen bekentnisses auseinander zu setzen, auf der anderen seite aber einzelne davon auszunehmen. und so zu tun, als waere das christliche bekenntnis fuer immer zementiert, das humanistische ideal fuer immer zementiert in den grundfesten der bundesrepublik, das ist hohn spaetestens seit der aenderung des asylparagraphen.
frau mutant die offene gesellschaft is eine unendliche lüge
die gibt es nich in sizilien die gibt es nich in polen und wo auch imma dieses konstrukt an sich is abartich. eine totale fiktion
ich habe nicht behauptet,
das es die gibt, nur das sie als solche proklamiert wird.
ich habe uebrigens vergessen,
und kreide mir das auch als selektives denken an, das es zb ausser religioes reaktionaeren auch andere reaktionaere gibt. die meisten reaktionaere sind in unserer gesellschaft akzeptiert, bei einigen scheut man sich bisweilen, ein bekenntnis abzulegen. nazis. heute abend werde ich aber dazu nichts schlaues mehr sagen koenne, ich gehe naemlch hoffentlich gleich ins bett.
Hab was gefunden...
Es ist doch eher die Angst, die aus den Kommentaren rausspricht. Und die Bequemlichkeit. Die Angst, dass der Fundamentalismus auch im eigenen Land nicht mehr zu kontrollieren ist. Ob das nun stimmt oder nicht. Damit wird dann gleichzeitig behauptet und suggestiert, dass er nicht zu kontrollieren sei, weil er im Kern böse sei und sich gegen alles richtet, was uns in der westlichen Gesellschaft lieb und teuer ist. Seht her, wie schlimm das ist, selbst gebildete Menschen drehen durch und stechen Kunstschaffende mitten auf der Strasse ab und bald darf man in seinem eigenen Land nicht mehr sagen was man will, weil man sonst umgebracht wird. Und das nur, weil es um Religion geht, die ja in unserer säkularisierten Gesellschaft, vermeintlich nicht die große Rolle spielt.
Diese Argumentation ist billig, aber eben bequem, weil in ihr das Schulterzucken ja schon miteingebaut ist. Und weil sie die Vorurteile gleich mitliefert. Und die Ängste bestätigt, dass die sich ja doch nicht anpassen können, das die nicht die Landessprache erlernen wollen, etc. Die Diskussion um Integration ist in dem Moment tot, in dem man sagt: Also, wenn ich oder meine Frau im Urlaub ein Kopftuch tragen muss, dann passe ich mich ja auch an, und dann sollen die gefälligst hier das auch machen und das Ding ausziehen. Das haben wir ja dank Baden-Württenberg und Frau Schavan gerade. Die Kommentare mit dem Blick nach Holland und dem Schreckgespenst des Scheiterns eines Multikulti (Scheißwort) Gesellschaft sind meiner Meinung nach also weniger Warnschreie sondern eher halbgeseufzte Rechtfertigungen dafür, dass man demnächst mal ordentlich durchgreifen muss, bevor man im eigenen Land nicht mehr sicher sei. Und ob van Gogh länger gelebt hätte, wenn er sich die christilichen Fundamentalisten vorgenommen hätte, möchte ich mal anzweifeln.
die Frage ist wohl gar nicht so sehr, warum die "holländische gesellschaft" empört, besorgt und niedergeschlagen ist, denn gerade wenn es eben nur ein hate crime in 300 Jahren gab, kann einen das gerade dann ja um so mehr umhauen und überfordern, sondern wer und warum man dieses Klischeezerrbild von "superliberal" und "wahnsinnstolerant" immer weiter propagiert, hochhält und unreflektiert wiedergibt, egal wo und auf welcher Ebene.
ich kenne die Niederlande persönlich gut, und der Liberalitätsmythos speist sich vielleicht in erster Linie aus dem Umgang mit Haschisch, Coffeeshops u.s.w., ansonsten kenne ich die Niederlande als in vielen Teilen Amerika-beeinflusstes Völkchen (das sich meiner Meinung nach abgesehen von Fußball und Königshausverehrung nicht besonders stark an einer starren nationalen Identität festhält), man spaziere mal durch die Fußgängerzonen in "een gemiddelde stadt" oder besuche einen Supermarkt, oder auch qua Radio, das mich immer sehr an die U.S.A erinnert. ansonsten kenne ich die Niederländer auch nahezu so, wie helene es beschreibt plus einer WW2-bedingten ungebrochenen starken Abneigung und Mißtrauen den Deutschen gegenüber.
das Land ist klein, es spielt in der Weltpolitik eigentlich nie eine hervorgehobene Rolle, es gibt keine großen Aufhänger wegen welcher man mit anderen Nationen in große Konflikte geraten könnte. Ereignisse wie die jetzigen überfordern und überraschen die Niederländer verständlicherweise, man kann das naiv oder sonstwie nennen, aber eine der von mir meistwahrgenommenen Fragen nach dem Mord an Pim Fortuyn lautete: "in ons land?" = in unserem Land?
die erklärungen für rassismus, die einfühlung in den zweifel am antirassismus, das verständnis für das ende der illusionen sind manchmal nicht selten oft meistens der rassismus, das gefühl, die aufkündigung der illusion selbst.
is das jezz nich grauenhaft schwach herr praschl?
der analyst als täter für den vorstandsvorsitzenden?
der unterschied zwischen uns beiden: ich würde den typen, der mir Ihresgleichen umfragen zumutete, hinauswerfen. Sie fühlen sich in den typen ein, der die antworten des typen, der Ihresgleichen umfragen veranstaltet, so beantwortet, wie Sie sich die leute vorstellen. ich mache mir sorgen, Sie machen erhebungen. Sie halten antisemitismus für eine reaktion, ich halte ihn für eine erbärmlichkeit. nur damit wir uns nicht missverstanden haben: nicht nur den antisemitismus. Sie behaupten zu wissen, warum die leute erbärmlich sein müssten; mir genügt es, zu wissen, dass sie es sind.
sie leben halt inna luxusdroge
der feinen wolkengespinste
sie behaupten zu wissen, warum die leute erbärmlich sein müssten; mir genügt es, zu wissen, dass sie es sind. ein dritter weg: sich immer wieder die frage stellen, warum die leute erbärmlich sind. und nicht nur die leute sondern auch man selbst.
sie, die leute,also auch meinesgleichen, sind es, weil sie es so wollen; nicht, weil sie es nicht besser könnten. ich bilde mir ein: davon auszugehen, dass leute aus irgendwelchen gründen erbärmlich sein müssen, wäre das allererbärmlichste. nicht wahr?
thanx for the clarification. weiß auch nicht warum, aber ich verstehe hier unheimlich oft miss. "die leute" hört sich für mich immer an wie "die anderen". "dass sie es sind" schien mir genau diese unausweichlichkeit des erbärmlichseins auszudrücken, die du im vorletzten satz (gottseidank) verneinst.
dieses: sie wissen es nicht, können es nicht anders verhöhnt das opfer und kuschelt den täter. dabei ist, wer verständnis für dummheit und rassismus äussert, gegenüber seinen vermeintlichen schützlingen am respektlosesten, er schreibt ihre erbärmlichkeit fest, indem er die menschen nicht ernstnimmt.
ich bin übrigens recht angetan, das, hier überhaupt mal eine diskussion stattgefunden hat. (obwohl die comment policy nicht immer konsequent durchgehalten wurde, oder ist der letzte satz ganz neu? ;)
grade gefunden
die arschkrampen die so was nachzählen will man sich lieber auch nicht vorstellen