[schwierigkeiten einer rede.]
- Haben Sie schon eine Ahnung, in welche Richtung Ihre Rede gehen wird? Für die hiesigen Verhältnisse wird man sich in Stockholm ja weniger interessieren.falter > interview mit elfriede jelinek
- Ich konnte ja noch nicht einmal darüber nachdenken, wie ich heiße. Ich habe grade meine Kafka-Preisrede geschrieben, das war nicht schwer, denn Kafka liebe ich. Mich selbst liebe ich nicht, Österreich auch nicht. Worüber also schreiben?
wie "rede"?
ich dachte, die fährt da nich hin
hütteldorf?
kommt da nicht der papierne her? der sindelar?
nee, mal im ernst, die frage bleibt ja unbeantwortet: eine rede delegieren?
warum denn nicht? oder man könnte sie auf tonband aufnehmen und abspielen lassen.
'tschuldigung
es sollte nur die frage nach der art der performance sein. ich habe keine ahnung, ob nobelpreisreden delegiert werden könn wie bei der oscarverleihung z b.
dass sich dann grade beim literaturnobelpreis jede menge versionen der vertretenen dankesrede (hörspiel, schauspiel o ä) vorstellen lassen, is eh klar
ich weiß das ja auch nicht, aber ich habe bis eben angenommen, dass das kein problem sein sollte.
Wird schon gehen. Thomas Pynchon ließ ja 1974, als er für »Die Enden der Parabel« den National Book Award erhalten sollte, den Schauspieler Irvin Corey zum Empfang antreten. Oder sollte sowas doch nur in den USA möglich sein?
in einem radiointerview sagte sie, dass ihre verlegerin die rede vortragen wird.
wieso sollte das denn nicht gehen - delegieren, tonband abspielen, oder sonstwie technisches? es ist eine würdigung, keine prüfung, und dem nobelpreiswürdigen wird in diesem gremium sicher so viel würde eingeräumt, dass er machen kann, was er will.
E-Mail-Interview
Schade, dass das Interview per E-Mail geführt wurde. Sonst wäre Klaus Nüchtern bestimmt am möglichen Inhalt der Dankesrede dran geblieben. So blieb die Frage von Elfriede Jelinek leider im Raum stehen, worüber sie denn nun schreiben/sprechen könne. Man kann sie doch mit diesem Problem nicht allein lassen.
Angst?
Worin drückt sich eigentlich die Angst vor der Öffentlichkeit aus, die Elfriede Jelinek immer wieder betont? Die Interviews zeugen m.E. im Gegenteil eher von einer großen Offenheit. Besteht die Angst vielleicht genau darin, dass sie um ihre Offenheit weiß und sie glaubt, dass gerade das ihr schaden könnte?
scheint das zu sein, was man englisch social phobia nennt, also die (eher rein körperliche) angst vor, das unwohlsein in menschenmengen. die natürlich eine völlig andere angst ist als jene davor, sich für die, in der öffentlichkeit zu äußern. in einem raum mit hundert, tausend leuten sein müssen, die alle auf einen gucken. oder so ähnlich. kann man leicht nachempfinden.
wie soll man irgendetwas lieben, wenn man sich nicht selbst liebt
ich bin ein unsympathischer ungebildeter unhöflicher ungelenker ungezogener grober unnützer idiot. und ich habe das merkwürdige bedürfnis, das anderen menschen immer wieder zu beweisen.
sie sind nur traurich sonst nix
sie geilen sich auf wenn die elfi das kleinbürgertum zum kotzen bringt abba wenn sie festellen se gehören dazu greifen sie zu den gleichen mechanismen. damit ich ma auch was positives zu elfi sach. füttern sie ihre gartenzwerge weiter mit zuckerwasser und editieren se fleissig.
"Sie sind nur traurig, sonst nix" war vermutlich der erste schöne Satz in Ihrem Leben. Aber Sie haben ihn gleich wieder vergeigt, wie Sie immer alles vergeigen.
mir sind keine schönen sätze eigen
den anspruch hab ich nich