Even less flaws

Den Abschnitt, der in der NYT danach kommt, fand ich besonders subtil plaziert:

Designers are by nature dictators of taste, and in his heyday Calvin Klein stamped his pared-down aesthetic on everything from narrow black suits to gray bedsheets. Even though Mr. Klein sold his company in 2002, his spirit of exactitude lives on at its headquarters on West 39th Street. On July 29, an e-mail memo ordered that all desks conform to the "Calvin Klein brand aesthetic."

Employees were instructed not to display photos, mementos, toys, awards or any flowers other than white ones. "Colored flowers and plants received should be taken home at the end of the day," read the memo, which was sent by Tom Murry, the president of Calvin Klein Inc.

A photograph with the memo shows a tidy black desk accessorized with little more than a file folder or two. Approved office supplies that may appear on desks include black or white folders, black staplers, black paper clamps, black three-ring binders, black mechanical pencils and black Uniball Micro pens with black ink. The guidelines also forbid computer screensavers or desktop patterns that are not company-approved. "Twice each year, new desktop patterns will be available for download from the Calvin Klein intranet site," the memo said.


you ain't seen jil sander's hq yet. zum beispiel abgeschrägte fensterbretter, damit dort keine blumentöpfe stehen können. ah! minimalism!


Riefenstählerne Verkleidung des Alltags.


nein, das stimmt entschieden nicht, es fehlt der heroismus. die riefenstahl-assoziationen liegen mittlerweile zu häufig ebenso zu nahe wie die kafkaesk-assoziationen. bei js und ck geht es um etwas ganz anderes, bei all den brandnew glam-fotografen auch.


Erweitertes CD-Manual

Aber läuft es dann am Ende nicht doch immer darauf hinaus, dass menschliches Leben, das nicht zum Möbel gemacht wurde, als schmutzig und verschmutzend dasteht?


mag sein, aber das zum beispiel hat frau riefenstahl nicht gemacht.


Was hat sie nicht gemacht? Jedenfalls gibt es einen Unterschied zwischen Neo-Glam-Modefotografie und realen Arbeitsbedingungen in einem mittelständischen Unternehmen. Im Betrachten vielleicht nicht, aber in der Maschinerie und in der Haltung schon.


a: ... sie nicht gemacht ...? das menschliche leben zum möbel. der riefenstahlkörper ist eher soldatisch, panzerhaut. der jilsanderkörper/calvinkleinkörper ist etwas anderes. und die nouveau glam körper auch wieder.

b: ... foto / arbeitsbedingungen ... ja klar. ich glaube, wir driften da gerade aneinander vorbei in der konversation. bei ck weiß ich es nicht, bei js (früher, ist ja jetzt nicht mehr oder ganz anders) würd ich eher nicht in möbel-metaphern gehen, sondern orden, tempel, detox, keeper of the flame, all so was. hat natürlich auch etwas mit reinheit zu tun, das schon.


Ist natürlich auch Reaktion auf die Jürgen-Teller-Geschichten in den 90ern. Der muss heute Kunst machen.