frau streeruwitzens buch, das in der nzz arg verrissen wird, ließe sich aber noch viel ärger verreissen.
oh. so schlimm? liegt hier noch unangelesen. in eile runterschlingen, wie empfohlen. sonst kommt es ungelesen ins regal.
Man kann ja über ein Leben schreiben, das man selber nicht lebt - falls man es versteht - aber man sollte sich nicht absatzweise, seitenweise an einem Leben rächen, das man nicht lebt. So kam's mir halt vor.
Das war auch, Seite für Seite, mein Eindruck. Sehr seltsam, dass man sich eine Figur erfindet, um eine bestimmte Welt zu denunzieren - und es dann doch nur zuwege bringt, diese Figur selbst unaufhörlich zu denunzieren. Und wie erstaunlich nicht-recherchiert das alles ist - das Joggen, die Heißhungeranfälle, die Klamottensehnsüchte, das Frauenzeitschriftenschreiberin-Sein. Wie die Streeruwitz nie hingeschauen, nie hingehört hat - und wie sie offensichtlich vor sich selbst damit durchkommt.
In einem Wiener Café lag so ein "Malmoe" herum, in dem es ein Interview zu diesem Buch gab, das eher affirmativ klang. So, als würde die Medienwelt da korrekt wiedergegeben.
in einer jungle world neulich war auch so ein interview mit ihr, das mir ganz merkwürdig vorkam.
das noch nicht gelesen, aber habt Ihr eigentlich "partygirl" gelesen? den stil konnte ich schwer ertragen, aber die verbindung von figur mit denunziertem environment geht dort besser, deucht mir, ohne die hier anscheinend mitvollzogene figurendenunziation. möglicherweise auch deshalb, weil das umfeld und die generation der protagonistin dort näher an streeruwitz' erfahrener lebenswelt ist. (platt, aber vielleicht doch relevant.)
Nein, von Frau Streeruwitz habe ich kein Buch gelesen.
wer so verbittert in die welt kuckt, der kann nich anders schreiben