heute zum ersten male karin röggla gelesen. so twentieth century, und das meine ich durchaus nicht wohlwollend. dieses erhabene entdeckerinnen-gefuchtle, und wusch!, "bei mir geht ideologiekritik per sprachkritik", na bumsti! [wusste sie nicht, dass man das bei jedem kleinkünschtler nachgeschmissen bekommt?)
"Irres Wetter" gelesen. Nicht so draus schlau geworden. Dachte mir: Wozu?
Kürzlich "wir schlafen nicht" gelesen. Als aufgeschriebene Soundcollage durchaus goutiert (brachte Saiten in mir zum Klingen). Und eher froh gewesen über fehlendes ideologisches Fahnengeschwenke. ("Kathrin" übrigens)
zufällig auch übers wochenende gelesen. etwas folgenlose lektüre. allerdings finde ich nicht, dass ihre fleissarbeit dadurch prinzipiell entwertet ist, dass jetzt auch kleinkunst in sprachkritik macht. umso wünschenswerter wäre dann doch gerade eine raffinierte form von sprachkritik, z.b. an den derzeitigen sprachkritischen usancen. mich hat bei "wir schlafen nicht" eher der eindruck gestört, wir wüssten das schon alles, was sie da vor uns ausbreitet.
kann mir übrigens jemand einen lesenswerten contemporary-arbeitswelt-roman empfehlen?
ich muss ja zugeben: ich habe nur eine leseprobe und das dazugehörige interview in volltext gelesen. was mir allerdings den kauf des buchs erspart hat. mein eindruck: die hat bloß dieses fasziniert-sein von der sprache, und die glaubt, das genüge schon.
zur frage: nein, kann ich nicht. ich suche auch danach. alles, was ich kenne, ist entweder trash oder so old-style-angestelltenwelt-schilderung mit psychologischen settings, die mir nicht mehr stimmig vorkommen. zur zeit lese ich streeruwitzens "jessica, 30" über so eine frauenzeitschriften-beiträgerin. nach dem ersten kapitel (von dreien) bin ich etwas ungehalten.
Roman nicht, aber "The Office" kommt als Fernsehserie der Realität schon unangenehm nahe.
Ja. Hatte ich auch noch im Hinterkopf. War mir aber zu speziell, mit dem New-Economy-Setting und allem.
Ernst-Wilhelm Händlers "Wenn wir sterben" vielleicht? Der Autor, macht als Unternehmer in Schaltschränken, hat wenigstens mehr "Credibility". Angloamerikanische Arbeitswelten sind (noch?) zu verschieden zu hiesigen Angestelltenwelten, denke ich.
ich weiss nicht,
ob das was taugt, aber mir ist grade der termin aufgedraengt worden. habe erst 3 seiten gelesen, deswegen kann ich selber nichts dazu sagen.
ich hoffe, es nervt nicht, weil ich in einem anderen weblog auch schon mal im kommentar drauf verlinkt habe, aber: vor einiger zeit hat frau serner das sagen wir mal problematische an frau roegglas prosa schon mal ganz gut zusammengefasst: www.serner.de
der termin: hat mir ein freund auch mal empfohlen, und ist durchaus unterhaltend, aber eben doch so ein anweisungsbuch, also beraterbuch, also aeh keine literatur, muss ja aber auch nicht.
haendler : da bin ich sehr zwiespältig, auch überfordert gewesen, irgendwie hats was, aber richtig emphatisch werden konnte ich nicht.
Die Kritik an Frau Röggla kann ich nachempfinden; klassisches Problem von übertheoretisierten Erzählwerken. (gilt glaubich wohl generell für Neoliberalisierungskritikprosa ;-) Aber : Abrauschen von ihr fand ich anno 1997 überaus angenehm.