thalheimers LULU.- die bekannten aussparungen, der bühnenraum zum beispiel: völlig leer, bis auf die rechteckige rückwand, planes weiß, schiebt sich sehr langsam nach vorn, verengt den raum. irritierende lichtverhältnisse, paar kilolux heller als es angenehm wäre, auch so eine kalkulierte übertretung, das schattenspiel dabei, über kreuz verdoppelte projektion, fast opulente anmutung. akkurates timing, jede retardierende verschleppung, jede forcierung des tempos passt genau, ist jedoch oft zugleich so fragil, dass man unweigerlich den atem anhält. aber die rückwand! die figuren kauern daran, reiben sich, lehnen fickend dagegen, rennen an, prallen ab, schmieren, schleifspuren, fettig glänzende indices aus schweiß, sekret und blut, das erzählt viel eindrücklicher als verbale windungen das könnten, man sieht die ideenverlassene physis gleichsam von innen. das nachbild, viel später noch: entschieden unangenehmes körpergefühl.
apropos bühnenbild
erinnert mich daran, einmal aus so einer premiere rausgegang zu sein, weil das bühnenbild auf die eier ging. schillers räuber in der heymeversion mit so militärlaster auffe bühne (sehr theater-ag-like) und die landesminister in der ersten reihe. draussen an den wartenden chauffeuren vorbei heimwärts
schade, dass Sie es versäumt haben, den verdammten scheißlimousinen die reifen plattzuschießen.