es wird ja schon seit längerem vorhergesagt, dass das handwerkliche in der kunst wiederkommt - ohne kunsthandwerk zu sein. currin ist für mich dabei ein grenzfall. seine sujets und portraits wirken oft etwas karikaturenhaft. irritierend ist er allemal dadurch. nun, er hält die balance aber. dieses ambivalente ist vielleicht das, was sie grossartig finden.
Aber diese Mischung aus Society-Tangente und Auffassung der Körperstilisierung ist es doch, was
Was ich sagen wollte (aber wie sagt man das, ohne dass jemand es als Kränkung oder Rechthaberei empfindet?): Wenn man beginnt, so über Arbeiten zu reden, redet man sich von ihnen gleich wieder weg. Jimx betreibt Einsortieren (das Handwerkliche, die Karikatur usw.), Dr. Nemo Mustererkennung, beides ist so eine Art Instant-Deduktion - wie passt der Spezialfall Currin-Bild in das Schema? -, bei der man es dann bewenden lässt. Das Glück der Analyse, des Urteils besteht dann darin, etwas richtig eingeschlichtet zu haben. Das Problem dabei ist nur: der Spezialfall, um den es ja gehen sollte, ist gleich keiner mehr.
es stimmt ,schon
vorschnelle vergleiche verleugnen wohl besondere eigentümlichkeiten . und "analyse" ist selten ein glück ,und wenn dann am ehesten für den "analysten".
keine sorge
sie kränken hier keinen. über das alter bin ich hinaus.
in meinem kommentar hatte ich nicht vor, den künstler in irgendeine schublade zu packen. im gegenteil. deshalb sagte ich ja auch, er sei ambivalent. zumidestens für mich.
eine anmerkung noch. die erzielten preise für currin sind erstaunlich. der amerikanische kunstmarkt ist sehr schnelllebig (neue rechtschreibung?). es ist für mich verwunderlich mit welcher geschwindigkeit dort künstler hochkatapultiert werden, um sie in der nächsten saison häufig genug als "out" zu deklarieren. häufig genug sie wie eine sternschnuppe verglühen zu lassen.
das erinnert mich an eine kurze begebenheit. vor vielen jahren genau am ausgang des moma in nyc traf ich auf der strasse einen jungen mann mit postkarten in der hand. ich war gerade drinnen in der sonderaustellung über cezannes aquarelle gewesen. er war künstler und lud mich zu seiner ausstellung ein. er trug ein grosses plakat auf dem rücken: "cezanne is dead. i am alive".
so gesehen, ist es ganz gut, in jungen jahren sternschnuppe zu sein und abzukassieren, solange die eigene kunst gefragt ist. arme künstler gibt es genug.
man muss hinsehen können. sehen können, wie sehr john currin diese leute liebt. nicht: als motiv liebt, sondern diese leute liebt. muss man sehen können, sonst sieht man das nicht.
schlechte barockmaler
haben ihre leute auch geliebt. das kann also nicht das argument sein.
falls: dann war es nur ein (nicht das) argument. was ein unterschied ist.