keine träne für haraldschmidt. dieses unangenehm webloghafte, sagen, was einem grad durch die kopf fährt, tageswiederkäue, meta-hahas, zeitvernichtung auf offener bühne, bin so unfassbar schlau, dass ich über alles, wirklich alles lachen kann, ich hab es doch gar nicht so gemeint, ätschebätscheironie, ein martinwalser für mittdreißiger (die generation, die mit politicalcorrectness blablabla) und reinhardmohr, wird doch noch sagen dürfen
Der hatte schon seine guten Momente. Das Format hat mich nicht so interessiert. Wenn ich mal vorbeigeschalten habe, fand ich es oft genug lustig.
ich auch, mir wird es fehlen. die Einwände, alle geschenkt. "Zeitvernichtung" hatte eh erste Priorität, keine Träne für "keine Träne"
da wird uns noch was fehlen,
der durfte fast alles, machte am schluss aber immer weniger.
die rheinfahrt
war schon ein reinfall. viele patzer und hänger
ein tiefpunkt
der karriere. und in vielen szenen konnte man seinen ekel sehen. (als er dachte, er sei nicht drauf). wäre aber eher dem redaktionsleiter anzulasten. der muss sich doch vorher denken, dass das nicht funktionieren kann (zu hell, zu wenig latenight, zuschauer verstehen nix, zu billige sketche). vielleicht macht er ja wieder kleinkunst-bühne. das wär schön.
ich glaube, das trifft es recht gut bei ihm. oben rechts steht beim sofa ja auch "auf antville". man darf diesen sucht- und rauschaspekt nicht unterschätzen.
die ersten jahre hat er ja rigoros presseschau gemacht. abends viele merkwürdige meldungen nochmal aufgegriffen, die tagsüber auf einen niedergerieselt sind. war für mich immer ein wieder zurechtrücken. ja, darüber war ich auch gestolpert. nein, das habe ich mir nicht ausgedacht, das lief heute irgendwann mal über die ticker. fand ich gut.
Nein, ...
...den Vergleich mit dem grauenhaften Reinhard Mohr hat Harald Schmidt wirklich nicht verdient. Mir fallen aus dem Stand mindestens fünf großartige Harald Schmidt Abende ein, und ich besitze nicht einmal einen Fernseher, alles irgendwann in Hotelzimmern gesehen.
war: kein vergleich, war: zielpublikum (der reinhardmohr in unsallen, nein, schön ist das nicht)
als ich dort im publikum saß,
habe ich es bemerkt: merkwürdige leute hatten platz genommen, ihren sessel in die gleiche richtung gerückt wie ich, aber sahen sie auch das gleiche? komische menschen waren da, mit hemden, die sie nur für die sendung mit lustigen sprüchen bedruckt hatten. menschen, die parteien wählten, vor denen ich angst hatte. menschen, die wichtige witze nicht verstanden und schlimme dinge nicht erkannten.
Frische
Luft kann helfen.
Wer jetzt aufschreit, sind doch nur die um die 30-jährigen, die sich an Schmidt gewöhnt haben und dachten, das Leben ginge immer so weiter. Diese "Neon"-Generation merkt jetzt endlich, dass es Zeit wird erwachsen zu werden.
das wenige, was ich von schmidt in den letzten 5 jahren gesehen habe, war in konsequenter richtung angelegt. von guter unterhaltung 1999 bis gähnende langeweile in den letzten monaten. nicht sat1, sondern andrack war der niedergang dieser show.
bekräftigend zu praschls eintrag ...
... der exzellent ausgedrückt hat, was mich seit immer an schmidt genervt hat. der hat schon auch meriten, doch: weil er die neue medienkultur selbst auf den punkt gebracht hat, die damals angefangen hat, seinerzeit in den 1980ern, als leute meines alters entweder werbetexter wurden oder zum privatfernsehen gingen. eine kultur, die mir wahrscheinlich deshalb so unsympathisch ist, weil sie mir so nah ist.