hatte ich bis dato vorausgesetzt, der begriff wäre sprachraumweit usus, bin ich nun durch das karge resultat einer google-suchanfrage erheblich verunsichert worden. die sechs treffer legen überdies nahe, dass autoproleten einen durchaus üblen leumund haben. wobei der erste treffer, um affirmation bemüht, de facto nur noch tiefer in die trostlosigkeit treibt. das bashing aber gipfelt in einem liedtext, der das autoproletentum zunächst durch assoziative reihung entschieden schmäht, um schließlich das weltganze kritisch als negatives zu entlarven:

TV Today, Arabella, Ulrich Wickert, digitale Netze, Nazischweine, Autoproleten, Jürgen Fliege, braunes Gehetze. Produktiv in den Tag, so muß das Leben sein. ´ne Flasche Wein, es können auch zwei sein. Ganz schön scheiße, ein Mensch zu sein.

Ref. Zertretet die Schranken in euren Köpfen, vernichtet das Sein. Der Dünnschiss fließt in Strömen, lass das Leben hinein. Wir haben das Urteil gesprochen, es gilt für dich, gilt auch für mich. Pseudo-Individualismus in Deutschland ist so lächerlich.

Universum, FCKW, der Papst und Politessen. Eigentlich kannst du sie in dieser Reihenfolge vergessen. Mediendünnschiss, Sat 1-Fußball, affektiertes Gedröhne. Der Wecker klingelt, wir stehen auf und holen eure Söhne.

inexistent und so überhaupt erst noch zu begründen, glaubt man google, wäre übrigens die bewegung intellektueller autoproleten: tiefergelegtes chassis, extra-dicke puschen vorne und hinten, endstufe im kofferraum, hosenträgergurte etc. – alles wie gehabt. aber dann: heckscheibenaufkleber mit aufdruck "so lernt ich traurig den verzicht / kein ding sei wo das wort gebricht", auf der rückablage die gesammelten schriften walter benjamins, den parkplatz des örtlichen supermarktes beschallen mit voll aufgedrehten deutschlandfunk-wortsendungen (alternativ: hindemiths sonate für harfe solo von 1939), beifahrerin trägt die haare unblondiert und brille (–1,75 auf beiden augen) und liest das feuilleton der nzz.






autoproleten sind mir eher

als autoprolls bekannt. suchanfrage ergibt dann auch 17 treffer. bedeutungszuweisung durch masse ist aber auch so unwirsch.


Autoprolls sind keine Menschen vom Internetz, denkt man.


Digiprolls oder Prolémons.


Am 11.11. beginnt die Karnevals-Session, naheliegender Verkleidungsvorschlag: Ulf Poschardt, Theoretiker der B. i. A.


gar keine schlechte idee, herr peithenen: selbsternannter "neo-marxismus" goes porsche 911. zumindest während der karnevalsfeiern sollte dies ausreichen, um anderen vollgesoffenen menschen die zunge in den mund zu stecken.


ui! reine theorie, herr kollege, selber lieber nicht ausführen und besser den totally coolen den vortritt lassen!


QUO VADIS?

autoproleten - übler leumund - tiefste trostlosigkeit


unblondiert

und feuilleton, das koennte ich sein, nur die augen sind besser. wir fahren aber mercedes und hoeren offener kanal.