"den machthabenden die wahrheit zu zeigen" halte ich auch für ziemlich bräsig, emphatik von 16jährigen antifa-aktivisten. obwohl Sie das "engagement" damals überwunden haben, herr supatyp, scheint es mir aber, dass es an allen ecken und enden als was-auch-immer-experimentalismus, vor allem in dokumentarischen arbeiten, eine wiederkehr erlebt (letzte documenta, haufen zeug gerade in venedig etc.).

dass wir dies ja nich nach venedig

ich bin gern in venedig warum.

aber sons immer die biennale zum anlass genomm. und dies ja hört sich echt nicht gut an. besonders, was die mit kippenberger gemacht haben

stimmt, ungut das. ich habe übrigens neulich erst erfahren, dass candida höfer die tochter von werner "mit 3 journalisten aus 4 ländern" höfer ist. mir wurde unheimlich dabei.

oder is das einer Ihrer gefürchteten internetz-witze?

kein scherz. nachzulesen in "kunstforum" bd. 166 august-oktober 2003, auf seite 218.

Candida. Schrecklicher Name.

um nur einige zu nennen - "KEYWORDS für diese Website: [...] Candida-Infektionen des Verdauungstraktes, chronische Infektionen triggern , krankmachende Hefe, körpereigenen Freßzellen Candida albicans, Pilzfäden, Canditoxin, T-Lymphozyten, weiße Blutkörperchen, Sproßpilze, Gliazellen, Ödeme, Behandlung der Blähunge, obere Verdauungstrakt mit Nystatin-Tropfen, Pilzansammlungen, Zucker vergären, Serologie, psychiatrische Dimension, Immundefekt, Konversionsneurose, Wechseln zwischen Verstopfung und Durchfall, Analekzem, Kortisonsalben, Ekzems, Pityrosporum ovale, Hefepilz, seborrhoischen Ekzems, Tinea corporis, Pilzinfizierter, Candidid, Chronische Müdigkeit, chronische Pilzinfektion, unregelmäßiger Herzschlag, Druckgefühl in der Brust, Roemheld-Syndroms, Gasproduktion der Hefen, Zwerchfell, Herzrhythmusstörungen, Herzschmerzen, Rheumakliniken, psychischen Störung, Mykotoxinen [...]"

Keywords... Der verkrustete Unterbauch einer Website.

typischerweise schon. die zitierten kollegen tragen sie allerdings als aufdruck auf dem t-shirt. aber bei so einem unschönen thema kann man ja auch nur die entschiedene flucht nach vorne antreten.

dankbar allerdings bin ich für das schöne keyword "konversionsneurose". es klingt wie für reinhard mohr erfunden, dessen neueste autobiografische schrift "generation z" den neuen bohlen in vielem schlägt. das glück des radfahrens im nieselregen von berlin-mitte. die eimer kalten wassers, die auf die lärmenden passanten vor seinem fenster vergossen werden. das begräbnis des frankfurter kleinkünstlers, bei dem man sich des eigenen lebens und des eigenen davongekommenseins versichert.

der mohr hat seine schuldigkeit getan. der kann gehn, doo!

auch reinhard mohr hat seinen weg gemacht, meine herren! zerstreut überfliegend dachte ich bei "eimer kalten wassers auf passanten vor seinem fenster" sofort an herbertstrasse. aber ich kenne reinhard mohr zu wenig, um mit dieser assoziation ernsthaft etwas anfangen zu können. wenn ich den namen lese, dann übrigens immer erst automatisch als "reinhard mohn", seinerseits messias von gütersloh. und sofort brüllt etwas in mir, im tonfall eines kompanieführers: "erfolg durch partnerschaft!" das schlaucht.