guardian > the 40 greatest british bands today

part 1: 40 to 21

part 2: 20 to 1

platz 36: franz ferdinand. franz ferdinand?






der name ist zumindest gut.

muss man sich schaemen, wenn man von 40-21 nur eine band kennt(und die auch nur dem namen nach)?


bei mir sind es auch nur fünf.


hab den namen mal kurz im radio gehört, die musik dazu aber schon wieder vergessen. bei britischen listen muss man sich glaub ich nicht schämen, die haben einen zeitverzögerten weg hierher.


Man beachte genauer: "A panel of Guardian music experts.." steht da. Hat der Guardian wirklich sowas? (..oder gab es einen Aushang in der Kantine, in dem alle Mitarbeiter, die mehr als 20 CDs haben, aufgefordert wurden, sich bis Redaktionsschluß in 3 Stunden an ein paar davon zu erinnern?) Vielleicht gibt es auf der Insel dort zur Zeit auch nur 40 aktive Bands, dann hab ich mich ganz umsonst gewundert und der Guardian hätte es gar nicht besser machen können.

Bleiben wir kurz bei Franz Ferdinand, ohne dabei über britischen Humor zu räsonieren. Intro: tststs..da werden aus FF gleich die neuen Smiths. Immerhin nur konditional, weil sich da Herr Thomas nicht so richtig doll getraut hat, das so eins zu eins irgendwo anders abzuschreiben...was die Sache aber auch nicht besser macht, so halbgar... Die Sundays waren Anfang der 90er auch die neuen Smiths, sicherlich auch noch ein ganzer Haufen anderer Bands in den letzten 12 Jahren, die wir alle verpaßt haben. Vermutlich sind sie alle gescheitert, weil sie auf Kniehöhe mit dem Label Smiths gebarrt wurden. Ich hör mir Franz F. trotzdem mal an, obwohl mir der Spaß schon gründlich an ihnen verdorben wurde.


Man kann solche Listen hassen, klar. Aber ich finde darauf doch so viele Künstler die mir wirklich gefallen dass sie mich animiert, den Rest (sehr viele) kennen zu lernen. Four Tet sollte übrigens jeder kennen.


hm, jetzt noch mal den 20-1 teil

angesehn, roots manuva kenn ich und finde ich gut. das wars(ja, ich kenn auch sugarbabes, finde ich aber nich soo berauschend und blur und david bowie). i'm out of step with the modern world...


Beth Gibbons hat ein sehr schönes Soloalbum gemacht. Wenn sie Roots Manuva mögen, geht vielleicht auch The Streets, aber vorsicht: sehr stranges Zeug zum Teil.


ahaj,

the streets, das ist aber nur 1 son typ? den hab ich in radio gehoert, fand ich gut. seit mein de:bug abo ausgelaufen ist, weiss ich garnicht mehr, was die jugend so hoert.


david bowie?


danke, supatyp, dit dachte'ck ôoch. vielleicht kann man sich in diese liste einkaufen, so wie ins wom-journal.


hallo? das sind bands auf der liste. und auf der liste sind namen, von denen der guardian halt befindet, die wären gerade jetzt interessant anzuhören. also könnte man sie ja auch als empfehlungsliste lesen. gerade, weil man (ich jedenfalls) zwei drittel von den leuten nicht kennt. abgesehen davon, dass es sich beim guardian um eine tageszeitung handelt. die tageszeitung hätte ich hier auch gerne, dee mir mal sagt, hier sind 40 bands aus deiner umgebung, die du vielleicht noch nicht kennst und dir mal anhören könntest. statt diesen jenny zylka dreck in der taz und diesem zauselfeuilleton allerorten.


Exakt. Die Liste ist echt nicht schlecht, wenn man sie als Empfehlungsliste sieht.


ja nee, herr praschl,

um dem von Ihnen genannten anspruch gerecht werden zu können, ist in dieser liste die fallhöhe zwischen newcomern und alten säcken und säckinnen viel zu hoch. und diese alten s und s sind immer noch an zig anderen stellen präsent und längst über den kann-man-mal-antesten status hinaus. deshalb david bowie mit ? meinetwegen auch die pet shop boys


@praschl

Könnt das nich auch Antville ma machen, so ne Liste, der Hr. Cursor hat mir schon ein paar gute Tipps gegeben z.B.?


oops. war mein missverständnis. ich hab bowie übersehen in der guardian liste und dachte, er würde hier reklamiert werden. sorry.


herr seewolf,

ich mach ihn ne liste! eleg.antville.org so, muss mich jetzt mit gaensezucht beschaeftigen.


Man beachte genauer, Klappe die 2te

Die unteren Plätze oder gar die Ratgeberqualität will ich nicht in Frage stellen, Bowie schon gar nicht und Beth Gibbons konnten sie wohl kaum auslassen. Irritierend - deswegen meine Frage nach den maximal 40 aktiven Bands - ist das auftauchen der Pet Shop Boys..also entschuldigung, was soll das denn? Was könnte diese Jungs in die Liste des Hier und Jetzt katapultiert haben. Reicht es, daß man noch lebt? Vielleicht, weil man stets bei Galeria Kaufhof im Fahrstuhl ihre auf der Bontempi-Orgel nachgespielten Hits hören kann und es irgendwie gar nicht nachgespielt klingt? nö.

Das die Zyklen der Wiederkehr und daran haftende naiv tradierte "früher war alles besser, bunter, schöner"- Attitüden ca. 20-25 Jahre betragen, wissen wir. Das sich damit auch prima Strassgürtel, schlechte Frisuren, Retro-Klamotten und sonstiges MTV-Zubehör verticken lassen, wissen wir noch besser. Analog dazu müßte in Deutschland dann Modern Talking in so eine Liste kommen. Vielleicht ist das ja alles ökonomisch sinnvoll, aber mit dem, was Musik ausmacht, hat es in den meisten Fällen wenig zu tun...und damit nichts mit dieser Liste.

p.s.: Paul Weller fehlen zu lassen ist übrigens bodenlos.


die pet shop boys

sind zeitlos. ich kann verstehen, warum man die bashen will, aber mit der bohlen-keule, da vertun sie sich. ich verstehe nicht, warum cliff richard in der liste fehlt.


zeitlos ist euphemistisch. aber ohne frage, die pet shop boys stehen für viele dinge, die man verabscheuen sollte...wenn musik ein spiegel gesellschaftlicher zustände ist, sind die mit sicherheit das letzte, was wir zur zeit reinkarniert brauchen. aber vielleicht schieße ich mit gesellschaftskritik auch über das ziel hinaus...ich kann oft nicht anders.

(das mit bohlen ist sicherlich auch bodenlos, gebe ich zu. mir fiel einfach keine größere gemeinheit ein.)


versteh ich immer noch nicht

das mit gegen die pet shop boys (und 2. für bowie): hab ich ein argument übersehen oder hat Ihn mal 1 pet shop boy fan eine tolle dame weggelockt?


muss wohl.

im uebrigen brauchen die pet shop boys nicht inkarnieren, sie sind. und werden sein. ich bin da kein fan von, aber einzelne lieder kann man gut hoeren bzw muss nicht radio umschalten, wenn die kommen. und sie sind bestaendig und wahrscheinlich musste der schreiber da auch was fuer ü40 reintun, oder so..


das mit "für ü40"

hab ich gezz nich gelesen


ok,

u50.


11 von den ersten 20. Immerhin. Liegt aber auch an meiner Musikjourno Vergangenheit Mitte bis Ende der 90er. Die haben da aber einiges weggelassen, die Kerle. Nicht nur Paul Weller auch Prefab Sprout und Lloyd Cole fehlen da sehr.


Ja, Paddy Mc Aloon, Fred Astaire der Worte. Dicke fehlt der. Herr Cole hat zwar seinen künstlerischen Zenit etwas überschritten, hatte aber wenigstens einen im Vergleich zu den..darf ich`s nochmal sagen?..Pet Shop Boys. Die hatten dafür einen kommerziellen, aber darum geht es ja nun mal nicht.


so beruhigen Sie sich doch, frauherr simulacron: es ist doch bekanntlich eine der wichtigsten eigenschaften solcher listen, dass auf ihnen alles mögliche nicht auftaucht, was der leser schmerzlich oder beleidigt vermissen kann. was mich betrifft, ist mir jeder, den ich kenne und der auf dieser liste fehlt, nicht so wichtig wie jeder auf dieser liste, den ich nicht kenne und der mich möglicherweise interessieren könnte. deswegen könnte auch ich gerne auf die pet shop boys verzichten, aber eben auch auf herrn bowie oder beth orton oder radiohead oder david holmes usw. aber ich bin vielleicht pragmatischer als Sie. und an all die kanoniker sollte man doch eh nicht glauben.


Musikgespräch

Nicht totzukriegen. Hat Unmengen von Zeit auf dem Gewissen. Kommt hoffentlich bald selbst auf Platte raus.

("Die Niedlichen" von Felix Reidenbach aus der Folge "Terroristen" in Spex 11/95)


Musikgespräch revisited

frauherr simulacron und herr praschl reden im kern über das selbe, aber doch aneinander vorbei. mag daran liegen, daß immer auf den teil des anderen bezug genommen wird, bei dem nicht d`accord zu gehen ist. aber es wäre ja auch langweilig, wenn man sich gegenseitig abnickt.

ja, pragmatischer sind sie scheinbar. aber das macht ja nix.

reine zitat-antworten: sie kosten so hübsch wenig eigenleistung, meta-autor sein, dabei und doch nicht dabei. da ist mir ein schneidiges "quatsch mit soße!" allemal lieber.


Popmusik ist Bürgerkrieg für dich und deine beknackten Freunde mit viel zu viel Zeit. Der General des guten Geschmacks auf der Suche nach 'ner Schlacht. Mit der tollen Strategie.

Laß uns nicht darüber reden, ist ja alles ganz toll gemeint. Laß uns doppelt codieren, was soll man denn auch sonst machen? Über Musik schreiben ist wie zu Architektur tanzen. Das ist immer noch besser als nichts, auch wenn es halt nichts ist.

Probleme der Ästhetik hältst du für politisch. Ach Gott, wie niedlich.

Lass uns nicht darüber reden, ist ja alles ganz toll gemeint. Laß uns doppelt codieren, was soll man denn auch sonst machen? Über Musik schreiben ist wie zu Architektur tanzen. Das ist immer noch besser als nichts, auch wenn es halt nichts ist.

Und ein sozialkritisches Schlagzeugsolo später ist es soweit: Making disco a threat again. Wow. Und zu 72% geschmacksicher erklärst du jedem, daß ultramarinblau bedeutender ist als aquamarinblau. Und alle glauben es dir. Vorausgesetzt: die Nasenscheidewände halten. Ich weiß, du meinst es gut.

[„Ein sozialkritisches Schlagzeugsolo später“ von „...but alive“/ „Hallo Endorphin“ (BA Records 1999)]


but alive

hätte auch mehr draus werden könn


Na also, geht doch!

...das ist ein richtig schneidiges "Quatsch mit Soße"! wenn auch immer noch vom Autorautor.

aus ...but alive ist mehr geworden, es heißt jetzt Kettcar


...sicher prust, "es" heisst jetzt Kettcar...

Bonus Track: Menschen, die gern mit wiederholtem Verweis auf ihre "EigenLEISTUNGEN" "dabei" sind, zudem gern erzählen, Geschmack von "KulturexpertInnen" würde moralischen Begründungen folgen, zusätzlich implizieren, der Besitz einer bestimmten CD oder anderer popkultureller Erzeugnisse würde gegenüber einem anderen Produkt oder insgesamt Vorteile bieten, und im übrigen die Phrase "Quatsch mit Sosse" mit "richtig schneidig" konnotieren, sollten möglichst bald mitsamt ihrer Kettcar-, Prefab Sprout- und Paul Weller-Tonträger (plus einer Extrapackung Instant-Cappucino) in die 50er Jahre gebeamt werden.


respekt...

hübsche antwort, dünner unterbau. ich dachte, ich würde gelegentlich etwas überdrehen. aber das hier ist klar besser. kein verweis auf eigenleistung, aber verweis auf mal schnell "copy-paste-ich-rede-mal-hier-mit-und-mal-da nicht-eigenleistung" und simuliere damit umfassendes verstehen und fast mythische argumentationssicherheit auf allen gebieten. aber es wird schon besser, wenn auch nur semantisch...

darauf einen tütencappuCcino!


ja genau, hinsichtlich Ihrer Lage verweise ich unter anderem zusätzlich gern auf "Pop shoot pop. Über Historisierung und Kanonisierung in der Popmusik" von Johannes Ullmaier (Hofman 1995).

Kann helfen bei Denkmustern nach dem Modell -gerade Abi gemacht und die Traumwelt Pop-Diskurs ganz für mich entdeckt- und unterstützt die Heilung der weitverbreiteten und ernstzunehmenden "my Popwissen is better than your Popwissen"-Krankheit

viel Vergnügen