Eine Journalistenkollegin, kürzlich aus den USA auf Heimurlaub in der Schweiz, hat sich den schönen lila Gips, den sie trug, allerdings mit der klassischen Denkerpose geholt. Über Jahre hatte sie über ihren Artikeln jeweils mit aufgestütztem Ellbogen gebrütet, das Kinn in die Handfläche gepresst. Was mit einem Kribbeln im kleinen Finger begann, wuchs sich zu heftigen Schmerzen und Lähmungen aus und endete mit einer Operation und mit fünfzigprozentiger Arbeitsunfähigkeit. Mit etwas Glück wird sie ihre Hand irgendwann wieder richtig bewegen können. Der Nerv, der über den Ellbogen geht und umgangssprachlich als «Narrenbein» bekannt ist, war mit der Zeit regelrecht zerquetscht worden.

nzz folio > viviane manz: krank geschrieben.






wenig bekannt

unter den Medizinern ist dieses Symptom obendrein. Da klappert man vier Ärzte ab und alle wiegen nur bedenklich und ratlos den Kopf. Schließlich kommt man selbst auf die Ursache. Es ist außerordentlich schwierig einmal eingeschliffende Haltungsmuster abzubauen. Daher löst inzwischen ein kleines, recht festes Kissen auf dem Schreibtisch das Problem.