Niemand weiß zu sagen, wie weit die Gesellschaft von ihrer Verständlichkeit entfernt ist - vielleicht unendlich weit, vielleicht minimal. Diese Entfernung ist gar nicht zu messen, denn es gibt keinen Vorbegriff der verständlichen Gesellschaft. Man weiß nicht zu sagen, ob der Eintritt in ihren Zustand von dem Pathos eines gewaltigen Durchbruchs oder einer kleinen Wendung, einem unauffindbaren Um-die-Ecke angekündigt würde. Mit diesem Nicht-Wissen spielt der Minimalismus: Wenn minimale Veränderungen wiederholt werden, scheinen sie zu wachsen. Sie nehmen an Größe und Bedeutung zu. Der Sinn für Dimensionen gerät ins Schwindeln, ebenso danach die Unterscheidung zwischen Ruhe und Bewegung. Die minimale Bewegung wird zum Indikator der Realität wie ein Beben des Atems. << L. Wilkens /// 23.09.03
Das passt sehr gut zum dem Rätsel des Nachbarn in der Provinz, über das hier neulich nachgedacht wurde.