Die elektronische Musik [...] hat einen Gegenstand. Ihr Raffinement jedoch besteht darin, dass sie diesen Gegenstand nicht einfach abbildet und damit unterstellt, er könne hörbar gemacht werden, sondern unserem Hören dieses Gegenstandes eine Form gibt und damit beides zum Thema macht, den Gegenstand und unsere Möglichkeit des Zugangs zu ihm. Deswegen ist diese Musik theoretisch und wissenschaftlich informiert. Sie liest die Texte der Neurophysiologie, der Kognitionsbiologie, der Informatik und Kybernetik, ja sogar der Soziologie, wenn diese epistemologisch hinreichend vorgewarnt und theoretisch aufschlußreich verfährt, und faltet den Gegenstand dieser Texte in die Texte, die derart zu einem Bestandteil des Gegenstandes werden, zurück.
Dirk Baecker (1 Soundcultures