gefällt mir sehr gut, die final version of weblog definition [via randgänge].

gut, weil: erwähnung des (mikro-)narrativen.






nich so gut, weil: serialität nicht begriffen. das prinzip des seriellen ist im weblog ganz anders strukturiert.

außerdem: wo ist der entertainment faktor? also die aufnahme professioneller(?) unterhaltungselemente durch/von laien


in einen eintrag fuer "narrative theory" haette vielleicht auch gepasst, dass die kooperative weblog-aesthetik verfahrenstechnisch wie re-literarisiertes dj-ing ist, collective turntablism, das referentialitaet zugunsten von kommutation preisgibt.


Nicht so gut ...

... weil ich eigentlich keine Definitionen mehr lesen will, was jetzt eigentlich Weblogs sind und quasi im schönen Schaum baden will, dass ich zur (von mir aus und übrigens wirklich schön gesagt) mikro-narrativen Kultur gehöre, sondern weil ich will, dass Logs endlich mal zeigen, was sie können: Meinungen ausdrücken, nicht sich selbst definieren.

Versteh mich nicht falsch, Sofa ist eine meiner geschätztesten Log-Lektüren, aber wieviele Sofas gibt es schon (und wieviele könnte/sollte es geben)?


diese def mochte ich, weil sie genau das tut: an ein paar möglichkeiten erinnern, die in diesen riesenschlachten über wissensmanagement, firmenweblogs, journalismus versus irgendwas, gerade, so kommts mir jedenfalls vor, ignoriert werden. weil die geschätzte jill halt sagt: erzählen, geschichten erzählen, und sei´s drum, übers linksetzen, kleine geschichten erzählen. kannst auch postkarten schreiben dazu sagen, oder was hinhauchen sagen oder eine gute platte auf den turntable legen sagen. die kiekser. die kleinen stimmen. das sich selbst gleich wieder durchstreichen, das wieder neu anfangen. das rumbullshitten, das trickreden, das zungenreden, das drei minuten rocken, das einmal übern laufsteg laufen und den fotografen zulächeln, das entspannt was rausschieben, das sich nicht überlegen, ob das jetzt was ist oder nicht, ich könnt da jetzt immer weitermachen, immerzu, merk ich grade. fand ich schön, dass das in eine enzyklopädie hineinkommt.samt den beispielen über den schwedischlerner und den jungen, der ein date haben will. und nix so völlig unnötiges drin, dass ein paar nachwuchs-suits, denen die suits eh nicht stehen, weil sie drin wie firmlinge aussehen, irgendwie gleich die großen cross-vernetzer-syndikatoren-firmen-dinger hinstellen wollen. das fand ich schön von der geschätzten jill, deswegen mochte ich das. und eh klar, es gibt zu wenig sofas. die leute haben ja lieber fabriken. traurig irgendwie. bass-spielen dagegen, das wär´s. übrigens gibt es jetzt so neue barbies und kens, die wie britney und so ein neopunk daherkommen, so ein richtiges johnny-thunder-haftes-t-shirt für ken, und dazu gibt es eine gitarre mitgeliefert als acessoire, das merkwürdige ist aber, dass die gitarre zwar sechs stimmschrauben (oder wie man das nennt, weiß ich nicht) hat, aber nur vier saiten, vielleicht ist es also ein bass.


Totoolitarianism

Stimmschrauben müssen her, so viele wie passen, und das richtige T-Shirt. Dann fehlt die Musik erst nach Ablauf der 14-tägigen Kulanz.


Entschuldige, praschl

dass ich so übellaunig war. Aber gestern dachte ich, ich zerspringe, wenn ich noch eine Definition von Weblogs lese oder die Beantwortung der Frage "Wer sind wir, die Blogger?". Du hast Recht. Im Grunde ist das sehr ermunternd, und die vielen kleinen Geschichten ergeben ein besseres Bild als keine Geschichten.

Die Sehnsucht nach der Definition (die sich auch im Girlscamp spiegelt, somit der Ausbruch auch eine Art Autoaggression) zeigt vermutlich nur, dass der Umgang mit dieser bisher unbekannten Publikationsfreiheit erst noch geübt werden muss.

Ich war schon auf der Welt, als niemand irgendwas publizieren konnte. Gelegentlich kam mal mit wochenlanger Verzögerung ein Leserbrief auf der Lesermeinungsghettoseite. Auch Journalisten nicht immer: Denn zwischen dem Artikel und der Öffentlichkeit standen meistens Chefs. Bis zur Kolumne konnten Jahrzehnte vergehen. Das ist jetzt anders: Ich mache ein Weblog auf und gründe "Die Fackel" neu. Bilde Caresses. Schreibe, was ich will. Schon sehr neu und eigentlich sehr revolutionär.


madame goldchen,

ich fand das ja gar nicht übellaunig. was soll ich denn nun mit der entschuldigung anfangen? ich könnte sie in die vorratskammer legen, aber Sie kennend fürchte ich, dort wird sie ungenutzt verschimmeln. und machen Sie mir einen gefallen, bitte? verbuddeln Sie die autoaggressionen ganz tief. und merci beaucoup für das wort caresses.


Caresses ...

Caresses sind sehr wichtige Ordnungsprinizipien, das finde ich auch. Bisher habe ich im Web nicht viel gefunden. Sogar mit dem Zusatz "Vonnegut" sind es nur elendslange "streichelige" Ergebnislisten.

Ob es außer der Gattung Mensch an sich und den Caresses weitere Ordnungsprinzipien geben muss (z.B. Nationalstaaten), das könnte mal diskutiert werden. Denn es bringt neues Licht in das ganze Globalisierungs-Fürundwieder-Schlamassel.

Als "übellaunig" habe ich mich wahrscheinlich selbst empfunden und das Gefühl (= schlechtes Gewissen) gehabt, über das Ziel hinaus geschossen zu sein. Aber wahrscheinlich sollte ich das wirklich lieber in meiner Therapiegruppe zum Thema machen ;-))