Eyes wide shut.
In diesem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre von Averaging Wrong Answers: Noam Chomsky and the Cambodia Controversy. Es gibt noch eine Menge anderer Texte über Chomskys traurige Positionen zu den Khmer Rouge, von denen die meisten ein merkwürdiges Übermaß an Geduld aufbringen.
Das trifft vielleicht nicht auf die Debatte um Kambodscha zu, aber bei anderen Kontroversen um Chomsky (z.B. Faurisson*) habe ich mir gedacht, daß er, wie viele höchst kluge Menschen, einfach nicht zugeben kann, Fehler gemacht zu haben. Chomsky würde wohl nie sagen: "Hier bin ich falsch gelegen" und ist stattdessen sophistischen Taktiken nicht völlig abgeneigt.
*Beim Chomsky-Eintrag von wikipedia.org lese ich allerdings gerade: Noam Chomsky's position in supporting the right of Faurisson to publish is consistent with anarchist ideas regarding freedom of speech.
ich hatte auch bei kambodscha nicht das gefühl, dass es dem herrn leicht fällt, zu sagen, dass er da und dort grobe böcke gebaut hat, die mit seinen eigenen verdammten prinzipien von integrität aber so was von gar nicht zusammengehen. sind immer nur aus der zeit und den umständen höchst verständliche detailfehler, die er gemacht haben will.
Auch in der Linguistik ist sein Stil nicht gerade besonders angenehm. Er ist sich immer sicher, im Recht zu sein (egal wie abstrus die Analysen werden), und sollte er mal seine Meinung ändern hin zu etwas, was andere schon lange behaupten, stellt er es immer als eigene Entwicklung dar und gibt keine Literaturangaben. Ein seltsames, aber nicht seltenes, scheinbares Paradox, ein für das Schöne Gute Wahre kämpfender, der sich für unfehlbar hält.
american style (gibts in dieser form im deutschen subakademischen bereich nicht!)