Man könnte die Frage, wie tief der Sumpf ist, zur Abwechslung ja auch ernst nehmen und sich seinerseits die Frage stellen, ob es mittlerweile eine interne Untersuchung darüber gibt, wer unter den Sumpfermittlern es denn gewesen ist, der, ehe die szenetypischen Verpackungen samt den Anhaftungen auch nur im Labor gewesen sind, schon an die journalistischen Ermittlungskomplicen durchgegeben hat, dass ein Anfangsverdacht besteht und zu ihm der Umstand führte, dass der Anfangsverdächtigte sich telefonisch Prostituierte kommen habe lassen; wie gesagt, schon ehe irgendetwas kriminaltechnisch analysiert worden war. Und man könnte sich seinerseits auch die Frage stellen, ob einer, der schon mal die Rufschädigung eines Menschen besorgt, bevor die Hypothese, die man über ihn hat, geprüft wird, zum viel schlimmeren Sumpf gehört als jener, den man (und man möchte nicht so genau nachfragen, wieso, weil man sich dabei gleich noch dunklere Gedanken zuzieht als man ohnehin schon hat) auf die Eins überm Knick zum Abschießen freigibt.
Man stellt sich solche Fragen dann doch nicht. Weil man, um sie sich stellen zu können, naiver sein müsste als man ist. Aber man könnte.
Eine andere Frage wäre auch, wieso es so selbstverständlich sein soll, daß der Staat sich in seinen Substanzkonsum einmischt. Nicht, daß ich jetzt eine logische Begründung dafür erwarte. Aber bei der Vorstellung, wie sich deutschlandweit stockbesoffene Typen über den Friedman empören, und dieser derweil nicht wegen der Droge, sondern der Hetzjagd auf ihn zusammenbricht, wird mir schon ein bißchen übler als sonst.
Karrieregeil
sind seit geraumer Zeit auch manche Staatsanwälte, junge vor allem. Ohne dass ich was zum Fall Friedmann sagen könnte, ist es doch verstärkt zu beobachten, dass Verfolger auch mal "gut" dastehen möchten. In ihren wasserköpfigen Behörden mit ausgeprägtem Hierarchieprinzip erhoffen sie sich davon offensichtlich den Kick nach oben.