Ich frage mich das nun schon länger: Was ist eigentlich an Links so doll?






die richtigen Links haben

ist so wie früher die richtigen Platten (später: CDs) haben


ich glaube, links sind für den leser toll. und zwar genau die eine sekunde lang bevor man draufklickt. man meint, gleich was ganz tolles zu finden (auch wenn das gar nicht stimmt). links verraten ja trotz beschreibung nicht wirklich, was eigentlich hinter ihnen liegt.


heute kurz gedacht, dass links sich zum lesen so ähnlich verhalten wie telefongeklingel zu gesprächen, die man gerade führt. man hebt immer ab. egal, wie gut das gespräch gerade ist. war natürlich ein völlig falscher gedanke. die links setzt man ja selbst. wäre so, als würde man sich während eines gesprächs anrufen lassen, damit man unterbrechen kann, wart mal, ich muss da jetzt rangehen. interessant wäre natürlich, wenn man links setzen könnte, von denen man nicht mehr zum ausgangspunkt zurückfindet. den back button überlisten. will zurückkommen, ist niemand mehr da. weil man verschwunden ist in der zwischenzeit. hat dich aber in die weite welt hinausgeschickt, da stehst du nun.


Gute Idee. Sehr sehr charmante Idee. Geht aber nicht mal mit Cookies. Oder?

kinnkratz


Will jetzt eure schönen Gedankenkreise nicht stören, und banal werden, bleiben etc. Links erweitern einfach die Möglichkeiten des Mitteilungsbedürfnis. Eine Art Finderstolz: Guck, was ich da gefunden habe. Früher kam das per mail. Die lustigen Bilder, Witze, Links zu Gscheitheiten und so, die man eigentlich gar nicht haben wollte. So sind sie weniger aufdringlich. Man stellt sie ins Netz, und wer will der kann. Kann den Weblogtheoretikern allerdings nicht zustimmen, dass sie Bestandteil eines Logs sein müssen.


Das ist das Distinktionsbedürfnis

von Coolness-Bloggern gegenüber den Online-Tagebüchern.


Was ich an Links mag, ist die Möglichkeit, ohne viel Aufwand und sprachlich sowie optisch elegant mehrere Ebenen in einen Text einarbeiten zu können. Wenn ich in Print einen Text schreibe, der einem breiteren Publikum Erkenntnisse aus einem Fachgebiet vermitteln soll, dann muss ich sehr genau abwägen, welche Fachausdrücke ich präzise erklären muss, welche ich durch verständlichere Synonyme ersetzen sollte und so weiter. Im Netz muss man das natürlich auch, aber man kann durch einen Link auf eine ausführlichere Erklärung den interessierten Lesern substanziell mehr Informationen bieten. Ausserdem bieten Links ein breites Spektrum an Stilmitteln. In jeder Hinsicht eine Bereicherung für die Schriftkultur.


würde mich ja interessieren, wie viele leute in welchen web-texten welche links anklicken oder nicht. ich ertappe mich dabei, in weblog-erzähltexte eingebettete links immer seltener anzuklicken, weil mir dieses dauernde hin- und hergespringe auf die nerven geht, macht mich nervös, auch wenn ich ahne, dass bei gewissen erzählungen das verlinken stil- und erweiterungsmittel ist.

deutliche hinweis-links, die nicht in einen textfluss eingebettet sind, der ganz woandershin will, klicke ich hingegen häufiger an.

was gHack beschreibt, ist ja eher die fussnotenartige verwendung von links. das finde ich zwar praktisch, aber ich frage mich immer, ob das das ist, was allfällige hypertext-euphoriker wirklich beflügelt. geht's bei der euphorie nicht mehr um die möglichkeit, texte auf besondere art miteinander zu verknüpfen? also nicht nur um das fortschreiben der informativen fussnote mit anderen mitteln?


Das meinte ich mit Stilmitteln. Links ermöglichen unter anderem eine Materialisierung assoziativen Denkens. Damit kommt man dem Gehirn auf besondere Weise entgegen.


links statt fussnoten

insofern man versucht in einem weblog auch journalismus zu betreiben, sind die links der angenehme ersatz fuer fussnoten. zusaetzlich bieten sie noch die moeglichkeit unmittelbar das geschriebene zu belegen. fakten zu meinungen.


Links sind Links

Die Bewertung/ der Wert liegt nicht im Link, sondern erfolgt durch den Internet-Benutzer.

Oder kann ein Link etwas dafür, dass jemand ihn toll findet oder nicht?


Links, das ist doch die Gang von aufgekratzten Kumpels, die alle naslang vor der Tür stehn, trommeln und brüllen: "Ausgehn! Ausgehn!"


links muessen sein

weinberger meinte, ein weblog ohne links ist kein weblog.

uebrigens kann george w. bush aus diaries richtige weblogs machen, indem er einem seine heimatstadt befreit.


nicht alles

was nicht unterstrichen ist (oder sonstwie optomagnetisch schreit), ist kein link.


kulturelle unterschiede

weinberger meint: kein link kein blog. naja. der iranische blogvertreter hingegen sagte: nichts schadet einem blogger mehr als ein link. weinberger darauf fassunglos: was ist das dann?? das ist gar nichts!


links könnten natürlich auch so etwas ähnliches sein wie: die fenster aufmachen, damit licht hereinkommt.

schön wären auch playstationmässige shock- control-links. man müsste eine halbe sekunde lang im mausbedienungsfinger das gefühl bekommen, dass man in einen abgrund fällt. wie bei diesen geisterbahnen, die man zu fuss absolviert, und dann fehlt ein winziges stück gang unter dem gummibelag, auf dem man geht.


Es gibt doch diese Logitechfühlmaus

Vielleicht programmiert ja einer einen passenden Weblogtreiber dafür.