Noch immer nicht verstanden, was Klonen zur Erfüllung des Wunsches nach Unsterblichkeit beitragen könnte. Als ob dasselbe Genmaterial die Kontinuität des Bewusstseins garantierte. Schon recht armselig, was die bürgerliche Gesellschaft des 21. Jahrhunderts alles nicht mehr begreift.






und selbst wenn. ich hab noch nicht mal verstanden, was daran wünschenswert wäre.


Ganz einmal abgesehen davon, dass ein Klon schon somatisch nicht identisch mit dem Spender ist. Aber immer feste druff.


Das Klonen wurde speziell dazu erfunden, dass Superhirne wie Sloterdijk und Houellebecq uns mit ihren Ansichten zu diesem Thema langweilen können.


apropos houelle:

"Of course I will have myself cloned as soon as I can; of course everyone will get themselves cloned as soon as they can. I will go to the Bahamas, New Zealand or the Canaries; I will pay the asking price (moral and financial demands have always counted for little next to the demand for reproduction). I will probably have two or three clones, as you have two or three children; between their births, I will allow for an adequate gap (not too narrow, not too wide); as an already mature man, I will behave like a responsible father. I will make sure my clones have a good education; then I will die. I will die without pleasure, because I do not wish for death. Through my clones, I will have reached a certain form of survival-not completely satisfying, but superior to the one which ordinary children would have brought me. For the time being, it is the most that western technology can offer." (Quelle).


Unter "satisfying" verstehe ich was ganz anderes als der zitierte Gentleman.

Die Houelle, das sind eh immer nur die anderen.


Geht es beim Klonen überhaupt um die Unsterblichkeit? Ich dachte immer, es ist eher so was wie "Mama, schau, was ich alles kann!"?


vor allem sind das doch babys da. was soll man damit? man moechte doch, wenn ueberhaupt, sich selber im alter von vielleicht 15 noch mal erschaffen, jung und unverbraucht, und dann aber mit dem wissen, was man alles besser bleiben laesst(nicht nikotinsuechtig!).. und das geht eh nicht mit klonen. das is nur fuer organhaendler spannend, fuerchte ich.



... sich selber im alter von vielleicht 15 noch mal erschaffen, jung und unverbraucht

Danke nein. Darauf kann ich gern verzichten.


[...] das is nur fuer organhaendler spannend, fuerchte ich. [...]

Und ich schließe mich an. Es liegt ja nahe, sich ein hirnloses Ersatzteillager zu züchten, das voll kompatibel und willenlos verfügbar ist. Wie mögen die Aufbewahrungsorte aussehen, in denen die Organspender dann warten, den Menschen, die sie irgendwann mal brauchen werden, wie aus dem Gesicht geschnitten - nur eben stumpf im Blick?

Ein paar Jahre wird das bringen, das Ersetzen und Rumbasteln, vielleicht sogar Jahrzehnte. Und kombiniert mit dem eigenen, gesäuberten Genmaterial läßt sich schon eine Lebenserwartung vermuten, die heute biblisch erscheint.

Seltsam, das es nicht reizvoll klingen will.


habe nie den wunsch nach unsterblichkeit begriffen. das leben ist beschissen genug, wieso sollte es auch noch ewig währen? am schlimmsten ist die vorstellung unsterblich zu sein in einer welt voller klone von sich selbst. man muss das langweilig sein. da liebe ich mir die genetische vielfalt, die mich bis jetzt noch umschwirrt...