Der kleinbürgerliche Putschismus. Letzte Woche hat sogar der gute Herr Grandits in der 3sat-Kulturzeit die durchaus nicht ironisch gemeinte Frage gestellt, ob uns nun "nur noch ein benevolenter Tyrann retten" könne. Die Volksgemeinschaft, die da gerade geboren wird. Das Baring-Getobe gegen "Zynismus", "Spielertum" etcetera. Die Mittelstand-Apologien. Und die neuen Christiansen-Lippen.

DAS ist die Parallele zu Weimar: diese Geilheit auf Implosion, diese Lust auf die Leere, die nur von dem EINEN gefüllt werden kann.

Wenn in Deutschland gestern Wahl gewesen wäre und sie abgetimmt hätten wie die Österreicher, hätten sie dann auch den regierenden Kanzler belohnt? Oder hat Österreich so gestimmt weil sie nicht rot-grüne "Verhältnisse" haben wollen? Und wenn letzteres stimmt, heisst das nicht, dass die Österreicher denken die politische Landschaft in beiden Ländern ist ähnlich genug um solche Rückschlüsse ziehen zu können. Wenn das so ist, wer ist dann unser Haider? Bis jetzt wird in Deutschland der Rücktritt der Wahlgewinner gefordert, in Österreich tritt der Wahlverlierer zurück. Komische Welt. Die NZZ meinte am Fr, dass man den deutschen Schlagzeilen folgend meinen könnte Ende des Jahres würde es das Land nicht mehr geben. Zumindest gibt es noch Hoffnung im Ernstfall in der Schweiz Asyl zu bekommen.