Es ist sicher ein pathetisches Lied, aber es vergisst sich nicht so schnell, eine Frau ist klamm, man merkt es ihr an, die Schuhe sind abgelaufen, die Leute schauen sie komisch an, dann schafft sie es doch, einen Passanten anzuschnorren, aber der hält sie für eine Nutte, und ihr fällt nichts anderes mehr ein, als in die Seine zu gehen. 1937 von Damia aufgenommen, der Text stammt von Raymond Asso, der eine Affäre mit Edith Piaf hatte und von dem das bekanntere "Mon Légionnaire" stammt, 2002 hat Patrick Bruel es noch einmal aufgenommen, auf der Doppel-CD "Entre deux", eine Sammlung von Chansons zwischen den beiden Weltkriegen, schöne Lieder, gehört habe ich sie zum ersten Mal in einem kleinen Café über einem Stausee mitten in den Bergen, in einem Buch las ich später, vor dreißig Jahren hätte in dem Ort keiner schwimmen gekonnt, nun saßen wir da, tranken Espresso, unter uns Purpurwasser, der Wirt drehte die Musik lauter, weil sie ihm selbst etwas bedeutete, und dann kam dieses Lied da, sehr pathetisch, aber es vergisst sich nicht so schnell.

Der Himmel hängt tief, trüb und fade, Nichts glänzt am Firmament. Auf den Straßen Hasten gleichgültig Menschen an mir vorbei. Mein Kopf ist leer, Ich zittere vor Kälte, Schwere Glieder, Den Rücken krümm ich, blass die Stirn, Und mein Herz schlägt große taube Schläge.

Refrain: Ich bin klamm, Ich kann nicht mehr, Ich würd gern schlafen Und hab nicht mal ein Bett, Mein Herz so leer, Die Hände sind ganz rauh, Ich bin klamm, Ich kann nicht mehr.

Ich trau mich nicht mehr, ins Licht zu gehen, Die Leute starren mich so neugierig an, Im Nebel lachen mich die Laternen aus Mit ihren kleinen Augen. Sich an durchgelaufene Schuhe gewöhnen, Das lernt sich nicht so schnell. Auf einen Schlag Hab ich Angst vorm Lärm, vorm Wind, Ich hab vor den Männern Angst, Vor allem hab ich Angst.

Refrain: Ich bin klamm, Ich kann nicht mehr, Ich würd gern schlafen, Aber ich hab nicht mal ein Bett, Mein Herz so leer, Die Hände sind ganz rauh, Ich bin klamm, Ich kann nicht mehr.

Ich raste mich ein wenig aus, meine Beine sind so schwer, Ein Mann kommt näher, Wie stockfinster es doch ist, Ich trau mich, ihm die Hand hinzustrecken, Ach, wie starr ich bin. Er hält mich für eine Nutte, Und ich geh elend wieder weg, Weiß nicht, wohin ich gehen soll, Wut im Herz, geh ich schneller Zum Wasser hin, das dort unten fließt

Es plätschert Ganz sanft, ganz sanft Das hämmert sich in meine Haut, los jetzt, Hopp! Ins Wasser. Was machts schon aus?

Die Übersetzung ist meine, vielleicht sind Fehler drin, der Originaltext findet sich hier.