Der Schauspieler ahmt sinnlos den Menschen nach, er differenziert im Ausdruck und zerrt eine andere Person dabei aus seinem Mund hervor, die ein Schicksal hat, welches ausgebreitet wird. Ich will keine fremden Leute vor den Zuschauern zum Leben erwecken. Ich weiß auch nicht, aber ich will keinen sakralen Geschmack von göttlichem zum Leben Erwecken auf der Bühne haben. Ich will kein Theater. Vielleicht will ich einmal nur Tätigkeiten ausstellen, die man ausüben kann, um etwas darzustellen, aber ohne höheren Sinn. Die Schauspieler sollen sagen, was sonst kein Mensch sagt, denn es ist ja nicht Leben. Sie sollen Arbeit zeigen. Sie sollen sagen, was los ist, aber niemals soll von ihnen behauptet werden können, in ihnen gehe etwas ganz anderes vor, das man indirekt von ihrem Gesicht und ihrem Körper ablesen könne. Zivilisten sollen etwas auf einer Bühne sprechen! Vielleicht eine Modeschau, bei der die Frauen in ihren Kleidern Sätze sprechen. Ich möchte seicht sein! [Elfriede Jelinek, , Theater Heute Jahrbuch 1983]






Schauspieler

Mal ehrlich: wir alle haben doch Gebiete, über die wir nicht sprechen können. Dinge, von denen wir nichts verstehen und zu denen wir besser schweigen. Wenn ich so wenig über Schauspieler wüßte wie der Autor dieser Bemerkung hier - ich würde schweigen. Besser wär´s. Und was für ein Unsinn da steht, fällt umso mehr auf, als der Herr Praschl, wer immer das sein mag, sonst so viel Kluges und Richtiges zu sagen hat!


der autor

dieser bemerkung ist doch wer anders, als der verfasser des textes (e. jelinek). erst mal diese differenz checken. dann mal sehen, warum herrn praschls artikel meist sehr fein sind...
...oft spricht das was nicht geschrieben ist. zwischen dem was der text sagt, und dem kontext in dem er auftaucht entsteht doch die eigentliche story. denk ich.