nächte, in denen: plötzlich (und das ist nicht die erste davon) mir fehlt (plötzlich) (ich denke ja kaum je daran) (deswegen ja auch gerade immer wieder so plötzlich): mir fehlt: tug. nostalgia starts here, als wäre ich in einen trichter reingelaufen, immer reingelaufen und wann immer ich mich umgedreht, war es früher weiter als jetzt. viel. viel. viel. aye. aye. wann ist das denn passiert? wann erstmals, wann bereits als wie gehabt.. (es ist ja kein stabiles manko, sondern ein blitz-schnitt, oder wie man das nennt, wenn ... ) es sind nur geringe einstellungen, in zweierlei sinn, und das was selten fehlt, fehlt dann (fehlend) umsomehr. das also, das also ist mein trichter. mein persönlicher trichter, und weiter hineinzugehn, sich umzuwenden und vermutlich schon das hier (sic!) also das (hier!) ist die weite von morgen, ist bereits von morgen besehen die weite -- -- -- - weil übermorgen eine enge ist, die ich mir heute noch gar nicht vorstellen mag, und dann ist etwas, das einst es gab, (und lass es von mir aus auch TUG sein), etwas das fehlt und einst irgendwo stand, wo heut erst ich weiß, dass es weiter war als jetzt. und weiter hetzt herzlich.






Ich dachte, das wäre schon weiter bekannt - es ist zwar nicht tug, aber doch so ein bisschen: btrunken.de


Es sind alles Verschenkungen.


NÜTZLICHE RUINEN


Eines schönen Tages, als ich über alten Fotos, über einem halben Handschuh oder anderem Kram, ich weiß nicht mehr, in einem solchen Zusammenhang also meinem alten Ich begegnet bin und sah, wie ohne Geist ich damals war und ohne Herz und dass, obwohl sich daran kaum etwas geändert hat, ich doch, wie durch ein Wunder, Kinder habe, eine Vergangenheit, eine Art Rückgrat gar, mit einem Wort, um so vieles glücklicher bin – da, unerwartet und trotz alledem und in diesem Moment und untröstlich begann ich, mein altes Ich zu beweinen, weil ich es doch verraten habe - weil was seitdem aus mir geworden, Luxus ist … weil sich zu ändern Selbstmord wäre ... dies alles fiel mir eines schönen Tages ein. Es war ein schöner Tag, weil unerwartet und trotz alledem und in diesem Moment er einen Abend hatte und mich das große abendliche Dunkel an die Belgier gemahnte, die Belgier, ja, die einst vor noch nicht allzu langer Zeit, erzählt man, mit ihrem Wohlstand nichts mehr anfangen konnten und ihre Autobahnen beleuchteten. Lange Zeit schwamm so das kleine Land des Nachts im Licht, noch als es niederging, verarmte, als Belgien schon alt und einsam war.

Ich stand in diesem lächerlichen Licht in dem ich, wach, niemals gewesen bin, noch je sein werde.

Erst fühlt’ ich Mitleid – ganz Belgien ruiniert, bedeckt von Unkraut – dann Neugier – in welcher Glanzzeit hatte ich gelebt –
dann etwas wie: „verenden soll, was nicht zu retten ist“, zuletzt: „was noch zu retten ist, man soll es retten“. Hier also stehe ich jetzt, weiß, was ich weiß: Es gibt keine überflüssigen Leuchten und Ruinen sind von Nutzen. Und eins und eins macht zwei. Sagst du’s nicht laut genug: sie vergessen’s. Sagst du es zu oft: glauben sie’s nicht.

ISTVÁN KEMÉNY, aus dem Ungarischen von Steffen Popp und Orsolya Kalász