Hier steht ein Gedicht ohne einen Helden. In diesem Gedicht gibts keine Bäume. Kein Zimmer zum Hineingehen und Schlafen ist hier in dem Gedicht. Keine Farbe kannst du in diesem

Gedicht hier sehen. Keine Gefühle sind in dem Gedicht. Nichts ist in diesem Gedicht hier zum Anfassen. Es gibt keine Gerüche hier in diesem Gedicht. Keiner braucht über einen Zaun

oder über eine Mauer in diesem Gedicht zu klettern. Es gibt in diesem Gedicht hier nichts zu fühlen. Das Gedicht hier kannst du nicht überziehen. Es ist nicht aus Gummi. Kein weißer Schatten

ist in dem Gedicht hier. Kein Mensch kommt hier in diesem Gedicht von einer Reise zurück. Kein Mensch kommt in diesem Gedicht hier atemlos die Treppe herauf. Das Gedicht hier macht keine

Versprechungen. In dem Gedicht stirbt auch keiner. In diesem Gedicht spürst du keinen Hauch. Es gibt keinen Laut der Freude in dem Gedicht hier. Kein Mensch ist in dem Gedicht hier verzweifelt. Hier

in dem Gedicht ist es ganz still. Niemand klagt in diesem Gedicht. Niemand redet hier in dem Gedicht. Hier in diesem Gedicht schlagen sich auch keine Arbeiter wund. Das Gedicht hier

steht einfach nur hier. Es enthält keine Schlüssel zum Aufschließen von Türen. Es gibt keine Türen in diesem Gedicht. Das Gedicht hier ist ohne Musik. Es singt keiner in diesem Gedicht, und

keiner macht hier in diesem Gedicht jemanden nach. Keiner schreit hier in dem Gedicht, flucht, fickt, ißt und nimmt ein Rauschmittel. Es gibt in diesem Gedicht keine bombastische Ausstattung

für dich. Das Gedicht hier geht nicht, liegt nicht, schläft nicht, es kennt keinen Tag, es kennt keine Nacht. Du brauchst hier in diesem Gedicht keine Rechnungen zu bezahlen. Es gibt keinen Hausbesitzer

in dem Gedicht hier, der die Miete erhöht. Es gibt keine Firmen in diesem Gedicht. Es gibt in dem Gedicht keinen Staat Kalifornien. Es gibt kein Oregano in dem Gedicht. In diesem Gedicht gibts

kein Meer. Du kannst in dem Gedicht hier nicht schwimmen. Das Gedicht, das hier steht, enthält keine Wärme, das Gedicht enthält keine Kälte. Das Gedicht hier ist nicht schwarz, es hat keine Fenster und

kennt keine Angst. Das Gedicht hier zittert nicht. Das Gedicht hier ist ohne Spiegel. In diesem Gedicht gibts auch kein Spiegelei. Einen Supermarkt gibt es hier in diesem Gedicht nicht. Das Gedicht,

das du hier liest, hat keine Titten und keine Fohse, das Gedicht hier ist völlig körperlos. Keiner stöhnt hier in dem Gedicht. Das Gedicht blutet nicht, es verschweigt nichts, das Gedicht hat keine Regel,

das Gedicht ist kein Zitat, für keinen. Hier in diesem Gedicht findet niemand einen Pfennig, und hier in diesem Gedicht fährt kein Mensch mit einem Auto. Keine Reifen quietschen um die Ecke.

In diesem Gedicht lutscht niemand zärtlich an einem Schwanz. Es gibt hier in dem Gedicht keine Lampen. Das Gedicht ist kein gelber Schal. Das Gedicht, auf das du hier schaust, hustet nicht.

Hier in dem Gedicht kannst du nicht küssen. Hier in diesem Gedicht wird auch nicht gepißt. Du kannst mit diesem Gedicht nichts anfangen. Das Gedicht besteht aus lauter Verneinungen. Die

Verneinungen in diesem Gedicht werden immer mehr. Hier gibts keinen Kiff in dem Gedicht. In diesem Gedicht lacht kein Mensch. Das Gedicht kennt keine Arbeit. Niemand sieht in diesem Gedicht Fernsehen.

Das Gedicht trägt keine Uhr. Das Gedicht ist nicht zeitlos, Es braucht soviel Zeit, wie du brauchst, um das Gedicht hier zu lesen. Kein Wasserhahn tropft in dem Gedicht hier, und keiner verlangt

in dem Gedicht hier nach Zigaretten. Hier das Gedicht gibt kein Trinkgeld. Keine Toilette ist hier in dem Gedicht. Es gibt keine Stadt in diesem Gedicht. Hier in dem Gedicht wäscht keiner sich die

Füße. In die Schule zu gehen, ist hier in dem Gedicht nicht nötig. In dem Gedicht leckt auch keiner eine Möhse. Dein Geschlechtsteil richtet sich hier in dem Gedicht nicht auf. Du kannst hier in dem Gedicht

dich nicht hinsetzen und denken. Das Gedicht hier ist nicht der Staat. Es ist nicht die Gesellschaft. Es ist kein Flipperautomat. Das Gedicht hier hat keinen Hund. Mit diesem Gedicht kann sich keiner

identifizieren. Keine Polizisten fahren in diesem Gedicht herum und suchen nach einem Bruch. Eine Kuh liegt hier in diesem Gedicht nicht. Das Gedicht hier ist nicht gedankenlos. Das Gedicht hier ist nicht

gedankenvoll. In dem Gedicht erscheint auch kein Sommertag. Es ist niemals Dienstag in diesem Gedicht, es gibt keinen Mittwoch in diesem Gedicht, es herrscht nicht Freitag in diesem Gedicht und kein Donnerstag

fehlt in dem Gedicht hier. Es ist nicht Montag, Samstag und Sonntag in hier dem Gedicht. Das Gedicht hier ist nicht die Verneinung von Montag oder Donnerstag. Das Gedicht hört hier einfach auf.

[Brinkmann, ach ja, & es seine Orthografie]






Ja, einer von den Fehlenden. Was muß der Idiot auch vor einen Laster laufen.


Fehlend,

kein Zweifel. Was würde er heute schreiben, wessen Gesellschaft suchen? (Man befürchtet das Schlimmste.) Dem Laster muss ich widersprechen. Ein Taxi war's. Saublöd.


Ehrlich? Dann hab ich das mit Barthes verwechselt. Auch so ein Fall.


aber wenigstens

kommt in diesem gedicht fast in jedem satz das wort gedicht vor. cool.