habe ich mich in den vergangenen Wochen gefragt, was wohl Frau Stoiber dabei empfinden mag, wenn nun da oder dort steht, dass sie von ihrem Mann "Muschi" genannt wird. Und wie es solche Details eigentlich in die Öffentlichkeit schaffen. Man kann sich schon schlecht vorstellen, dass er gefragt wird, wie er seine Frau nennt, aber noch schlechter, dass sie das gefragt wird und darauf antwortet: "Muschi".






Wie bekannt ist es eigentlich,

dass George Bushs Spitzname "Poppy" ist?


das

finden aber auch nur deutsche 2deutig - oder?


dachte ich auch. abgesehen davon, dass es sich um bush senior handelt, dessen kosenamen, falls wir sie je gewußt haben. wir eh alle schon vergessen haben.


Herr Stoiber und seine Frau

klar, daß es ein Nord-Süd-Gefälle gibt in kulturellen Dingen, wie auch im Sprachlichen,

es wundert mich aber, daß Bayern dies so nennen, sind es doch eher die Nordlichter und Fischköpfe, die jenes Six-Letter-Word unbefangen nutzen...

aber Leute, die die Cursor auf ihren Wahlplakaten haben, sind anscheinend auch sonst desorientiert...


"Muschi" ist für die Stoibers natürlich kein böses Wort, sondern ein Katzenkosename. Eigenartig ist nur, dass sie entweder nie mitbekommen haben, dass es da Nebenbedeutungen und Bedeutungsverschiebungen gibt, oder dass sie es zwar möglicherweise mitbekommen haben, aber souverän ignorieren. Erinnert mich ein wenig an die erste Email meiner japanischen Bekannten Sam & Valley, in der sie sich mit "we´re nice Japanese guy and pussy" vorstellten.

Außerdem ist das Quatsch mit dem kulturellen Nord-Süd-Gefälle, das müsste mir erst jemand beweisen.


wenn der süden nicht gewesen wäre, lebten die germanen noch immer im wald.


Hab

ich mir auch schon gedacht. Andererseits hat Stoiber ja schon öfter sprachliches Feingefühl bewiesen. Neulich als er bei Bush war, hat er ihm doch glatt einen großen weißen Porzellanelefanten mitgebracht. White elephant = teurer, nutzloser Tünnef im Englischen. Hat der Mann eigentlich keine Berater, die englisch oder Umgangssprache können? Dass er keines von beiden beherrscht, ist zwar auch schon bezeichnend, aber das qualifiziert ja heutzutage fast schon fürs Bundeskanzleramt (siehe Kohl).