Man muss nicht den Makel des Rechtsradikalismus loswerden, man muss die Rechtsradikalen loswerden, und ihr müsst auch nicht die Ausländer integrieren, wie kommen die denn dazu, von euch integriert zu werden, nicht wahr, es genügt völlig, wenn ihr sie endlich in Ruhe lässt, einfach das Maul halten, die Steine liegenlassen, Benzin ins Auto tanken statt in die Imbissbude schmeissen, das würde wirklich schon genügen.
Hey, Hamburg
Man muss nicht mit seinen Zeitschriften immer auf den Osten zeigen, wenn man den Faschisten auf die Finger und aufs Maul hauen will. Nein, es reicht, die von Eurem Verfassungsschutz der alten Bundesländer fleißig geförderten Strukturen und Mittel, die westdeutschen Kader, ihre Finanziers, die Rechtspublizistik-Millionäre wieder nach Hause zu holen, Ihnen Eure berechtigte Meinung zu geigen und die vorhandenen Gesetze in Anwendung zu bringen. Vielleicht hättet Ihr ja auch Eure Energie an den Massen von Kreigsverbrechern austoben können, die (warum wohl) in den Westen geflüchtet waren und dort Karriere machten, es wäre einfacher für uns hier. Wenn jeder auf seiner Seite seinen Job gemacht hätte, wären Rostock und manch andere ostdeutsche Stadt nicht in dieser Situation. Und btw. bitte: sagt es bitte weiter, nicht immer von den ostdeutschen arbeitslosen Jugendlichen zu erzählen. Bitte mal die Prozesse zur Kenntnis nehmen, in denen raus kommt, daß manch ehrenwerte Berufsausbildung etwa zum Bankkaufmann nicht die Rechtskarriere behinderte.
Ach, und hey, glaubt Ihr, daß in (West)Berlin die Nazis nicht zum zuge kommen, weil dort die Ausländer integriert sind? Dort würden sie von den Türkenjungs nur einfach den Arsch voll kriegen, da hat kein Deutscher und also auch kein Westdeutscher eine Aktie dran.
irgendjemand von ostdeutschland hier geredet? ja ja, das deutschland der regionen… und danke schön für die aufklärung, dass es nazis überall gibt. hat man hierorts ja nun nicht vermutet.
Bitteschön
der Ton macht die Musik, darum eine längere Antwort: das wird scheinbar zur Masche, Pappkameraden aufbauen und umhauen, natürlich zitierten Sie einen Artikel über Rostock, und da lieg ich doch nicht falsch, daß das im Osten liegt, und ich habe Sie auch nicht über Nazis im Westen aufgeklärt, sondern ein wenig Ihren Blick auf Ursachen lenken wollen, in der Hoffnung, ihm etwas von der Art zu nehmen, wie ein höherstehendes Wesen in eine primitive Welt blicken zu müssen. Ihren Zynismus in der Replik, man müsse Sie nicht aufklären über bestimmte Zustände, begegnet mir persönlich nun schon zum zweiten Mal, und er wirkt nur verbohrt, man könnte Ressentiments vermuten, sich etwas anderes sagen lassen zu müssen. Imho wissen Sie genau, daß ich Ihre Art (oder die der Titanic Briefe an die Leser?) der Ansprache übernahm, damit eine etwas sinnvillere Diskussion möglich wird. Aber bitteschön, lassen Sie die anderen Meinungen als Hanswurst dastehen, es ist ja Ihr Weblog. So, und stellen Sie sich vor, ich erahne schon den Stil, in dem Ihre Antwort geschrieben sein wird.
Seewolf, ich glaub' echt nicht, dass Praschl (oder ich, in diesem Fall, da wir das ja beide gelinkt hatten) pauschal Ostdeutschland als Nazi-Territorium betrachten. Dass dieses Image Dir auf die Nerven geht, kann ich verstehen.
na ich find
es klingt schon sehr pauschal. Diese Art der Argumentation kenn ich vom Fussballplatz.
Rostock war schon zu ddr-Zeiten eine sehr inhomogene Stadt, was die Bevölkerung betrifft. Hat einerseits was mit dem Hafen, den Werften zu tun und andererseits dem Umland und heutzutage mit den nicht unerheblichen Problemen, die aus der Deindustralisierung dort folgen.
(Ja, ich kenne Rostock recht gut. Ja ich find diese Übergriffe unerträglich. Ja, ich bin auch der Meinung, dass die Mitbürger ausländischer Herkunft einfach in Ruhe gelassen werden sollten und ja, ich wohne in einem Wohngebiet / größeren Wohnblock, wo das auch ganz gut klappt.)
Kassandra aus Jena PS: @gHack: Deinem Kommentar zum Spiegelartikel stimme ich zu.
@seewolf:
Ich verstehe Ihre Replik nicht. Sie werfen mir & dem Spiegel vor,wir würden, im Wunsch, den Faschisten aufs Maul und auf die Finger zu hauen, immer auf den Osten zeigen. Nun ja: das Pogrom, das sich dieser Tage zum zehnten Mal jährt, fand in Rostock statt; dafür, dass es im Osten liegt, können weder der Spiegel noch ich etwas. Sollte man Rostock nicht erwähnen, weil es im Osten liegt, nur damit der Eindruck nicht entsteht, man zeigte, immer gleich, gen Osten? Im übrigen war weder im Spiegel noch bei mir die Rede vom Osten, von Ostdeutschland und dergleichen. Diese Wahrnehmung stammt von Ihnen, warum also sollte ich mich für sie kritisieren lassen? Meine Wahrnehmung, falls Sie sich denn für sie interessieren sollten, geht ja eher so, dass Rostock in Deutschland liegt, und wirklich habe ich die Pogrome von vor zehn Jahren immer für so etwas wie nationale Selbstfindung gehalten. Deutsche Jugend, die Vietnamesen abfackeln will und zum Feuer, das sie gelegt hat, "O Tannenbaum" singt, ein Innenminister Seiters, der die zum Mord Entschlossenen vor allem verstehen konnte, ein Münchner SPD-Bürgermeister, der von Volksaufstand sprach, eine SPD, die sich danach nicht mehr sträubte gegen die "Änderung" des Asylgesetzes und jede Menge Ursachenforschung und Sonderpädagogik: das kann man auch ohne Zynismus als ganz große nationale Koalition wahrnehmen - zu der ich, weil mir der richtige Pass fehlt, sowieso nicht gehöre und Sie sicher nie gehören wollten.
Keine Ahnung, ob der Stil meiner Entgegnung Ihre Erwartungen enttäuscht oder bestätigt. Aber vielleicht erklären Sie mir doch mal, warum Sie auf die Idee gekommen sind, mir Ressentiments gegen Ostdeutsche nachzusagen. Ich wüsste nämlich nicht, wann ich über sie geschrieben hätte in den vergangenen eineinhalb Jahren.
Nazis
Ja. Alle Nazis waren im Westen, ausser die hohen, die der SED und dem MFS nuetzlich waren, oder erpressbar, die blieben und genossen, auch nachdem Frau Ulbricht das Nazi Problem in der DDR fuer geloest erklaerte und auf die BRD mit dem wilden Finger zeigte.
Aber das der Verfassungschutz "meiner" ist, das finde ich nett.
@praschl
Naja, Seewolfs Interpretation war vielleicht nicht unbedingt sehr wohlmeinend (im Sinne von, nur Gutes unterstellen und daraufhin interpretierend), aber durchaus nicht unvereinbar mit dem Geschriebenen. ``Hey Rostock.... ihr muesst nicht integrieren, wie kommen die denn dazu'' Wer ist ihr'?
Ihr Rostocker'? Ihr Ostdeutschen'? Auf jeden Fall etwas anderes als
ich', oder `wir'.
Alles keine Interpretationen, die abwegig sind, besonders vor dem geschilderten Hintergrund der ueblichen Berichterstattung. Dass dieser Hintergrund vielleicht den durch den Kontext hier gegebenen ueberlagert hat, kann man ja vielleicht als Missverstaendnis hinnehmen und bedauern.
@praschl
bin zwar nich seewolf, fühle mich aber auch angesprochen .
Die pauschale Anrede "Hey Rostock" nimmt halt niemanden aus, egal welcher Gesinnung und was er auch tut ... allein dadurch, dass er dort wohnt.
Drauf mit der Keule, wozu differenzieren .. genau das hat unter anderem die rechten bei uns gestärkt. links war SED-PDS- also böse und zu bestrafen. Die rechten lachten sich eins ...
Jetzt lachen sie auch, da die linken rein aus Geographie-Gründen wieder mit dran sind ... Wie erklär ich meinen Kindern Erbschuld?
differenzierungen.
allmählich wird mir das doch ein wenig zu wehleidig mit dem wunsch nach differenzierung und der kritik an der keule. nachdem ich nun schon zweimal klargestellt habe, was schon beim ersten beitrag klar war (nix geografie und nix geografie-gründe, immer noch nicht kapiert, oder muss ich das jetzt noch zehnmal sagen?), würde ich nun doch gerne mal darauf hinweisen, dass 1992 von den jungen herren und damen, die steine schmissen und feuer legten, wohl weniger differenziert wurde, nicht wahr? man könnte meinen, das schlimmste an den rostocker ereignissen, in die damals ein kleiner teil von rostockern aufgrund einer systematisch ignorierten vorgeschichte geriet (so recht?), ist nicht der nur durch einen zufall nicht vollendete massenmord gewesen, sondern dass pauschalisten wie ich nicht genügend differenzieren...
na dann
Entschuldigung für die Belästigung
"dass 1992 von den jungen herren und damen, die steine schmissen und feuer legten, wohl weniger differenziert wurde, nicht wahr? "
"ist nicht der nur durch einen zufall nicht vollendete massenmord gewesen"
diesen Totschlags-Argumenten kann man ja eh nix entgegen halten ...
müssen sich denkende menschen gegeseitig auf die schnauze hauen? es gibt zu wenig von ihnen, als dass sie auch noch scheisse aussehen müssen, mit eingetretenen fressen, wie vermoppte punks, schwule, obdachlose und einwanderer. das gilt für worte nicht minder als für schläge.
ja, bei mir in bonn gibt es trotz ein paar verboten noch drei recht gut funktionierende nazigruppen in der umgebung. diese haben die verbotenen einfach beerbt.
ja, wir haben in bonn eine geringe arbeitlosigkeit. arbeitslosigkeit ist nicht der grund, für das phänomen.
ja, es ist einem einwanderer egal, wo er verdroschen wird.
ja, es interessiert nicht, wo, sondern ob es 'national befreite zonen' gibt. der gedanke ist mir unerträglich.
ja, es gibt häufungen in deutschland.
ja, ich denke, das ist hier nicht die frage.
btw. als aufnehmende gesellschaft kann man nicht integrieren. man kann nur angebote zur integration machen. handfest aufnahmebereitschaft signalisieren. wenn man das tut, darf man auch danach fragen, ob der einwanderer diese angebote nutzt. das ist legitim. der einwanderer hat da schon eine holschuld. es muss nur etwas zu holen geben.
leute, ihr könnt euch nicht vorstellen, was damals (1992) in rostock los war. ich (der ich ziemlich dicht dabei war) habe die monatelange vorgeschichte erlebt, ich kenne zum teil die opfer dieser gewalt, und unter den klatschern und steinewerfer-unterschlüpfen-lassern, waren vermutlich auch leute, die ich kannte. die sicherheit des urteils über "lichtenhagen" nimmt mit wachsendem räumlichem und zeitlichem abstand zu. (p.s.: natürlich will ich nicht abstreiten, dass schwache menschen bedroht und in lebensgefahr gebracht wurden, und dass das zu verhindern ist.) eine weitere frage ist wie das hätte verhindert werden können, und warum es nicht verhindert werden konnte. rostocker, die sich über "lichtenhagen" gedanken machen. bestehen darauf, dass danach gefragt wird.
The Rostock kids are innocent
Rostock'n'Roll: Rostock ist überall. Wir sind ein Folk!
ich geh lieber mitten
didi diederichsen: the kids are not allright.
ach, Sie schon widda, frau mutant,
mit ein song von "the who". so gehts im lehm!
rostock. damals. wir wissen ja, dass sich die hamburga damals alle inne hsoen gemacht ham für die paar killometer für nach rostock, um da für ordnung widda. rostock trauma!
rostock is damals? is everywhere? is now?
ja. so also. und alle haben sich lieb. schön. ja. schön. aber dann. wird. in rostock. einer zusammengeschlagen. dieser tage. grade. eben erst. vor ein paar tagen. und ist. einer. der besten. menschen. überhaupt. die ich kenne. und wird zusammengeschlagen. einfach so. nachts. in rostock. und ich hör seine stimme. zerbrochen. auf dem anrufbeantworter. und er sagt. es geht mir gut. es geht mir gut.
aber mir. geht es nicht gut. wenn ich an rostock denke.
nein
"ja. so also. und alle haben sich lieb."
eben nicht .. nicht dort .. nicht hier und nicht in Hamburg oder München oder wasweißichwo
aber es war nicht Rostock das geschlagen hat, wie es auch nicht Ansbach is, das dem jungen Mann aus Erfurt den Arm zerfleischt hat (sondern der Polizeihund und sein Führer, der das Tier nicht im Griff hatte) oder Siegen, das dem Thüringer Lokführer die Platte aus dem Gegenzug ins Gesicht warf und ihn schwer verletzte, sondern ganz konkrete Täter ... von denen man wenigstens hofft, dass sie gefasst und bestraft werden ... leider hofft man oft vergebens
es war nur so erschreckend
dass es wieder dieser name war. es sind ja immer nur namen. hinter denen die einzelnen versteckt bleiben. aber das erschrecken. bleibt eben auch.