Jenny Saville.






fleisch

sie malt fleisch. und das nicht abwertend, sondern sehr intim und voller respekt. wie vielleicht courbets gemälde «l'origine du monde».

es geht dabei nicht, wie so oft, darum dinge in einen anderen kontext zu setzen bzw. aus ihrem kontext zu lösen. das langweilt zuweilen doch arg. sie malt menschen. menschen an sich. das ist schön.


ja. Ich finde das ein sehr anrührendes Bild, denn die dargestellte Frau bietet sich weder sexuell an noch wird sie - obwohl sie sehr massig ist - so dargestellt, dass man Abscheu empfindet. Die Linien auf dem Körper haben mich erschreckt - sie erinnern im ersten Moment an eine chirurgische Zeichnung. Auch die Perspektive ist ungewohnt und die Frau bietet sich einerseits völlig ungeschützt von ihrer empfindlichsten Seite dar, und hat gleichzeitig den Arm schützend über die Brust ggelegt und blickt dahinter hervor, ein wenig als ob sie Schutz suchte. Ein sehr spannendes Bild. Es regt zum nachdenken an.


ich dachte, es sind linien für eine fettabsaugung. auch ein gedanke, den man weiterspinnen könnte.


ich sah einmal eine dokumentation über jenny saville und ebendiese bilder (es gibt auch fotos, auf denen sie sich selbst auf bzw. an eine glasplatte quetscht, sehr beeindruckend). wenn ich mich richtig entsinne, erklärte sie damals diese linien als eine art höhenschichtlinien, analog einer topografischen landkarte. aber ich kann mich auch irren... was außerdem beeindruckt, ist die schiere größe der gemälde. gibt es etwas aktuelles von ihr - denn diese bilder waren doch schon in der etwas unrühmlichen saatchi-chose "sensation" zu sehen.


ob etwas etwas aktuelles gibt, weiß ich nicht, mir geht es selten um aktualität.