& dass mir bei bomben in ubahnen und autobussen immer noch nicht blair & bush & weltordnung & neokolonialismus & g8 & all das einfällt, sondern bloß etwas wie feinde der menschheit & dass ich es immer noch nicht hinbekomme, b-noten zu verteilen für die sprache der weblogs aus den städten, in denen in ubahnen und bussen bomben hochgehen & ich es immer noch nicht schaffe, über die medienstrategie der moblogger nachzudenken, die bilder von sich, in ubahntunneldunkelheit mobloggen, ins internet verschicken (& das hätte ich auch gemacht, wenn ich in der lage gewesen wäre & so erleichtert, nie in einer solchen lage gewesen zu sein) & es immer noch nicht hinbekomme, über den gegensatz oder nichtgegensatz old media / new media ausgerechnet am beispiel von flickr bomb blast pools zu räsonieren & immer noch nicht enttäuscht bin darüber, dass flickr bomb blast pools von amateuren doch nicht das bombigere bomb blast entertainment bieten, weil man doch nur zu viele abfotografierte fernsehbilder geliefert bekommt statt mittenmang drin zu sein,

das halte ich dann doch für ein beruhigendes zeichen.

[aber macht doch was ihr wollt. ich hab sowieso nie so gerne mitgelacht.]






Naja, was soll ich da als Angegriffener sagen? Das Attentat ist passiert, die Flickr-Bilder gibt es genauso wie die Metadiskussion über Blogging und Journalismus. Die Frage ist, wie man darüber spricht, nicht ob. Vielleicht ist es zumindest bei mir déformation professionelle, aber wenn ich in den Weblogs nichts darüber lesen würde, dann wäre es, als ob am nächsten Tag alle nur schweigend im Büro sitzen würden und gar nichts sagten. Das würde mich wesentlich stärker beunruhigen als das murmelnde Rätseln über die Bedeutung der Anschläge und die Berichterstattung darüber.


Beim nächsten Anschlag

statt einer news Seite auf Flickr die tags blood, bomb, terror checken.


ja, geh, komm, das ist jetzt schon ein bisserl gar betulich.


ne, er hat schon auch recht. die frage ist halt, ob man den allerersten gedanken auch gleich aufschreibt. oder erst den vierten oder fünften.


ja, nein, ja, meine unstimmigkeiten sind eh nur nuancen in der gleichgestimmtheit. aber der tonfall: dieses "ich krieg das nicht hin, was ihr macht (und bin stolz drauf)", diese implizierte edelsein, dieses ichhinstellen (ichausstellung), das mag ich nicht.


Ich denke mir nur im Anblick der Blogs und Foren: Vor nicht allzulanger Zeit hätten die noch nicht so laut denken können. Das war zu einer Zeit, in der sich alle über die Medienkonzentration beschwert haben und Brechts Radio"theorie" als Beschreibung eines Idealzustands galt. Heute seh ich: Mein Nachbar ist im Internet auch nicht edler und intelligenter als auf dem Hausflur. Und ich selbst schon gleich gar nicht. Wäre es deshalb besser, wenn alle schweigen würden? Meine Antwort für mich selbst ist: Nein.


wenn da ein sich-edel-dünken und ein-drauf-auch-noch-stolz-sein ankommt, dann ist es mies vorgetragen von mir gewesen. stimmt ja auch. ich, das ich, hätt gar nicht vorkommen müssen und dürfen und sollen darin, ich ist eh wurscht in so einer geschichte.