Aus den Stürzen von Leitern, dem Stolpern in Maschinen, dem allgemeinen, massenhaften Verunfallen in seinem Verwaltungsbezirk wird eine Art großes Gesellschaftsslapstickballett. Das Groteske ist also bei Kafka ein Mittel der historisch-politischen Analyse. Denkt man daran, daß in Klagenfurt in diesem Jahr der einzige komisch-groteske Beitrag durchgefallen ist, mit der Begründung, über einen Witz könne man nicht zweimal lachen, muß man sich sorgen, wie Kafka bei diesem Wettbewerb abschneiden würde. Das traurig-tragische seiner Protagonisten liegt nicht darin, daß sie Erlösung nicht finden, sondern daß sie sie suchen. Als einzige frei davon sind Tiere, Narren, kindliche Gehilfen, die die öden Kontinente von Gesetz und Schrift hinter sich gelassen oder nie gekannt haben. Ihnen gilt laut Prof. Vogl Kafkas Sympathie, sie sind Bewohner des Limbus, wo die Ungetauften leben. Den Weg dorthin weist ein wesenloses Lachen, das einen aus der Welt hinausbalanciert. Auf dem Uni-Hof spricht mich eine empörte Frau an: "Dieser Mann und Kafka, das sind zwei Welten!" Der Vortrag hat ihr nicht gefallen. Auch sie wirkt ziemlich "aus der Welt hinausbalanciert". Ist das nun traurig oder komisch? Warum kommt es in der Neuzeit zur Dosenszene? Sind die Menschen denn früher nicht gestolpert? Ist das nur nie erzählt und beschrieben worden? Zum Flughafen. Den Stracciatella-Joghurt im geöffneten, ausgeschalteten Kühlschrank stehen lassen.
jochen schmidt. chronik. groß. wie immer.





und ich steig schon wieder bestätigend hinterher: schön ja auch das star-wars-exzerpt.


um das alles zu lesen, muss man aber schon ziemlich hartgesotten sein. das weblog-format hat der herr schmidt jedenfalls entweder noch nicht begriffen oder er verweigert sich ihm. wenn er seine tagebuchähnlichen ergüsse doch nur auch an den tagen posten würde, an denen er sie runterschreibt, dann könnte das schon ziemlich interessant sein. vielleicht bin ich auch nur mal wieder hoffnungslos überfordert...


ach, alex, hör doch bitte bitte mal auf, alles einen erguss zu nennen, was länger als zehn zeilen ist. wir beide als erwachsene männer wissen doch, dass man, wenn es um treffende bilder ginge, viel eher das fünf-zeilen-stück einen erguss nennen müsste. und es hat ja auch niemand gesagt - jedenfalls nicht der herr schmidt und auch der herr praschl nicht -, dass das ein weblog ist. es steht ja auch chronik darüber.