gestern wir sind helden länger als die eine sekunde wahrgenommen, die ich sonst immer zum wegzappen brauchte. das ist ja gar keine pop-band. das ist ja eine chanson-gruppe. das ist ja so was wie bettina wegner. das ist ja evangelischer kirchentag. seltsame generation, diese jüngeren menschen, die so etwas ganzganzdoll finden. außerdem: die tradition des einen älteren bandmitglieds in deutschen chansonbands seit ideal. außerdem: ich: "judith holofernes hat so fette oberarme", m: "die hat doch keine fetten oberarme, die hat ganz normale oberarme", ich: "schau doch hin, die hat ganz eindeutig fette oberarme", m: "die hat doch sogar muskeln vom gitarrespielen", ich: "dann schau auf den anderen oberarm" (wie soll man eigentlich vom chansonklampfen muskeln kriegen?), m: "du spinnst", ich: "und ein flächiges gesicht hat sie auch", m: "die hat doch sogar wangenknochen", ich: "trotzdem hat sie ein flächiges gesicht", ich: "ich schreib jetzt in mein weblog hinein, dass judith holofernes fette oberarme und ein flächiges gesicht hat", m: "mach doch"
[tags: the torture never stops, waldorf & stadler coupledom ]
mich machen aber trotzdem die abstehenden ohren immer noch schwach.
wsh-irgendwie-doof-finden ist übrigens grade aktueller sport in meiner umgebung, so sehr, dass ich fast trotzig die wieder gut finden will, obwohl mich die band eigentlich kaum interessiert (noch keinen fitzel der neuen platte gehört zum beispiel).
mich hat so irritiert, dass ich etwas ganz anderes erwartet habe in meinem 3rd degree of separation von wsh, immer nur aus den augenwinkeln, ganz hinten in der stillen-post-kette wahrgenommen, dass das etwas mit rock oder pop oder jedenfalls in der art zu tun hat. und dann war das aber so berlinig, cabaretmäßig, weiß auch nicht, tschuldigung, wir sind gekommen, um zu bleiben, weiß auch nicht, es hätte mich nicht gewundert, wenn im hintergrund ein jongleur jongliert hätte oder ein pantomime gemimt, war so musik, zu der man gleich den laugenbrezelverkäufer erwartet, und dann kauft man sich zu zweit eine, weil man eine allein nicht schafft.
beim rüberzappen auf viva dann die spice girls gesehen, wieder gedacht: wie groß die waren. und dass ich den spice film noch ein drittes mal sehen könnte, sofort.
Wenn Judith Holofernes schon fette Oberarme haben soll, dann traue ich mich zu "blogmich05" dann doch nicht hin. Ist wohl auch besser so.
Eigentlich ist es ganz einfach. Man höre und genieße die drei guten Lieder, die wsh geschrieben haben, und den Rest ignoriert man. Geht ganz einfach, wie Tee kochen. Wobei, grüner Tee, naja, egal.
@wasweissich: quatsch, ich wollt doch nur ausprobieren, ob das immer noch funktioniert, man muss ja nur irgendwo hinschreiben, dass irgendjemand irgendwas hat oder nicht hat oder ist oder nicht ist, und schon versenkt sich das in jemand anderen, der sich zu vergleichen beginnt, man könnte das doch auch lassen, findest du nicht, das kostet doch nur zeit und kraft und und und. und wenn du kommst, kannst du auch meinen eigenen bmi schätzen und zischen, dass einer wie ich es nun echt nötig hat, und du hättest recht damit. und noch was: frauenoberarme vergleichen ist so last season mittlerweile, erste staffel o.c., obwohl da hat die oberarmmama jetzt auch immer seltener die spaghettiträgertops an.
amerikanische serien bestimmen how to act? das riecht aber auch verdammt schlecht aus der achselhöhle, so ein getue. wir sind helden kann man musikalisch einiges vorwerfen, sonst aber nichts. nicht mal die bärte.
ihre dame
sieht besser. zeit fuer einen termin beim augenarzt, wie mir scheint. oder moehren.
"ich wollt doch nur ausprobieren, ob das immer noch funktioniert, man muss ja nur irgendwo hinschreiben, dass irgendjemand irgendwas hat oder nicht hat oder ist oder nicht ist, und schon versenkt sich das in jemand anderen, der sich zu vergleichen beginnt, man könnte das doch auch lassen..."
Natürlich funktioniert das noch. Ich kann gleich sagen: das wird auch noch lange funktionieren, das braucht man gar nicht erst in Abständen immer wieder zu testen. Egal, ob man das auf sich selbst bezieht, weil man sich gerade so fühlt, als dürfe man gerne ein paar Kilo abnehmen oder ob man das gar nicht auf sich selbst bezieht, es macht auf jeden Fall traurig. Natürlich könnte man rational gedacht damit kraftsparender umgehen, aber weil die Beurteilungen und Verurteilungen von Frauen über die Schiene Aussehen von Männern schon so lange, so intensiv und so despektierlich betrieben wurden, haben die meisten Frauen da eine Empfindlichkeit entwickelt, an deren Überwindung sie noch lange knuspern werden. Bei Männern dagegen ist der Druck, der auf ihr Aussehen ausgeübt wird, erst relativ neu und darum gehen sie (noch) unbedarfter damit um. Ist so meine Theorie. Mir ist im übrigen scheißegal, welchen BMI ein Mann hat. Ich wünschte mir, man würde Männer gar nicht erst in die gleiche Misere stürzen. War noch nie eine konstruktive Idee, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. O.C. kann man am besten gar nicht mehr ansehen, das praktiziere ich seit drei Wochen und lebe wirklich erstaunlich gut ohne.
"Bei Männern dagegen ist der Druck, der auf ihr Aussehen ausgeübt wird, erst relativ neu und darum gehen sie (noch) unbedarfter damit um."
Ist das so?
Gilt nicht vielmehr, dass der Körperdarstellungs- und -formungsdruck ohnehin schon immer auf beide Geschlechter ausgeübt wurde? Nur eben in einer ganz anderen Weise und mit ganz anderen, als ideal vorgestellten Körpermodellen?
(nur darum konnten etwa homosexuelle oder auch andere Körpermodelle überhaupt als abweichend erlebt werden)
ich glaube, der druck wirkt auf mann und frau in vergleichbarer intensität, er äußert sich nur unterschiedlich. dem "schema" optisch nicht zu entsprechen bedeutet für den mann normalerweise auf zärtlichkeit und sex verzichten zu müssen(erschöpfend dargestellt in houllebecq, ausweitung der kampzone). für frauen bedeutet es in erster linie (nicht nur, aber in erster linie) karrierenachteile (erschöpfend dargestellt bei elfriede jelinek).
Ach, es gibt sicher auch komplizierte literarische Beispiele, die ganz andere Zusammenhänge "erschöpfend" belegen.