Ich schreibe das Buch gegen mich, gegen die Zeit, gegen die Gesellschaft und vor allem gegen die Wahrheit sozusagen und gegen die Jugend, gegen alles was nachdrängt und dem Platz gemacht werden soll. Nicht daß ich etwa länger bleiben will, ich schreibe nur gegen die Unwahrheit, daß eine Zeit kommt etc., wo alles besser sein wird. Es soll gar nicht besser werden. Das wird dabei viel verlangt von einem Verleger, der ja auf Leser Rücksicht nehmen muß. Ich weiß das alles. Ich bin doch selber Geschäftsmann. Man muß also den Leser einlullen und beschwindeln. Das muß sehr vorsichtig angefangen werden, das muß gut ausgewogen sein, wie weit man da gerade noch gehen kann. Schließlich ist doch die Sache so: Wenn jemand zu einem Bekannten kommt und erklärt, er werde jetzt Selbstmord begehen, so ist die Antwort einleuchtend genug: aber nicht hier in meinem Zimmer - so ungefähr ist es doch mit dem Leser. [Franz Jung, Schriften und Briefe II, 1087]
Franz Jung - bitte recht oft! Im uebrigen: denke darueber nach, die Linkliste um eine Praschlrubrik zu ergaenzen.