How German Is It ist nicht nur einer der besten Romane ever, sondern auch eine Frage, die ich mir vergangene Woche wieder gerne gestellt habe. Zuerst das Balkan-Syndrom (und ich dachte, nur ich leide daran, aber das ist eine andere Geschichte...), dessen Ironie niemandem in der deutschen Presse aufzufallen scheint: dass man bei der Genozid-Bekämpfung gleich die ganze Gegend, in der das angebliche Genozid stattfindet, mit Uranstaub verstrahlt (um Panzer-Attrappen aus Pappe zu treffen); aber jetzt, da der Wiedergutwerdungsauftrag abgeschlossen sind, interessiert sich keiner mehr für die armen Schlucker, die es ausbaden müssen, für die neue Weltordnung gerettet worden zu sein. Interessant sind nur unsere Jungs, die sich möglicherweise Leukämie geholt haben könnten (I could not care less...). - Die zweite "How German Is It"-Geschichte ist das Joschka-Syndrom, eine weitere Gedächtnis-Schlacht. Arme Terroristentochter Bettina Röhl: So wild herumgefuchtelt, um Vergangenheit aufzudecken, und keiner nimmt es dem Minister krumm. Hätte man wissen können: In Deutschland hat man Ministern Vergangenheiten noch nie krumm genommen. Was ist gegen Anpassung einzuwenden?

Fällt eigentlich nur mir auf, wie hartnäckig bei der Joschka-Geschichte niemandem auffällt, dass es sich bei den Hausbesetzungen im Frankfurter Westend damals gelegentlich auch um den Versuch handelte, jüdischen Immobilienbesitz zu arisieren?