Wenn Websites, eine nach der anderen, Sätze zitierten, immer nur einen und immer einen nach dem anderen: Wäre das nicht eine Kette von Zitaten, gegen die sich nichts einwenden ließe?

The observations contained in this paper are based upon three studies made by the Research Project on Anti-Semitism* under the auspices of the Institute of Social Research at Columbia University. --- * Authors: T.W.Adorno, Leo Lowenthal, Paul W. Massing.





Ich glaube, Herr Reemtsma und/oder seine Anwälte sollten einmal versuchen, Adorno länger am Bildschirm oder als DIN A4-Ausdruck zu lesen. Es wird ihnen schnell klar werden, dass ein Adorno-Text nur Buch oder als Aufsatz in einem sehr gut gesetzten Heft intelligibel ist. Das Elektronische ist ein Hilfsmittel zur ernsthaften Arbeit mit Texten, die man schon gut kennt.


ich bin nicht herr reemtsma

aber ich möchte um etwas einsicht bitten, dass wir hier alle über texte reden, über die - im gegensatz zu unseren texten - wissenschaftlich gearbeitet wird und übers zitieren und so da noch ganz andere aspekte mitspielen als die, die zur gegenwärtigen erregung (hier und anderswo) über das böse da oben führ(t)en, dass einem armen internetzler usw

es gibt kein underground im netz!


Klar. Zitieren kann man so einen frei herumschwebenden E-Text nicht (Redaktion, Seitenkonkordanz, etc.). Schliesslich ist es auch möglich, dass irgendein Heinz in den Texten herumpfuscht und sie wieder hochlädt, was dem Ansehen des jeweils ursprünglichen Autors auch nicht guttun würde. Bei textz.com liegt die Sache etwas anders. Da geht es nur mal um Verfügbarkeit. Ich sehe das eher als Kunstprojekt, das die Grenzen der Gesetzgebung austestet. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Es ist halt unangemessen, bei so einer Geschichte gleich mit Anwälten aufzufahren. OK, der Typ mag sich vielleicht taub gestellt haben, aber ich schätze, wenn Reemtsma ihn selbst mal kurz angerufen oder angemailt hätte, dann hätte sich das Problem auch anders lösen lassen.


ich kenne ja reemtsma nicht,

aber ich kann mir nicht vorstellen, das der leute wg sowas anruft oder anmailt. oder das er abwaegt, welchen hintergrund der kopierrechtsverstoss nun hat. oder das er sich auch nur selber mit der ganzen angelegenheit beschaeftigt, dafuer hat man angestellte und die leiern sowas auch an, ohne den chef zu fragen. wenn man naemlich als chef alles immer absegnen muesste, koennte man es auch gleich selber machen.


Klar. Wahrscheinlich ist die Kanzlei mit der Wahrung der Copyright-Interessen betraut und macht das automatisch. Aber spätestens beim Haftbefehl sollte etwas zum Chef vordringen.


wer auf ein anwaltschreiben so dumm und arrogant reagiert, hat es irgendwie auch nicht besser verdient, mag man manchmal denken. der typ hat scheinbar überhaupt nicht geschnallt, realisiert, darüber nachgedacht, wie die rechtslage ist, und dass er dagegen verstößt. und anstatt dann zu versuchen, ins gespräch zu kommen, zu erklären, warum es eine gute sache ist, die er da betreibt, kehrt er insidercoolness heraus und versucht hobbyjuristisch vorzugehen. tja.


wie kommen Sie denn so ins gespräch, wenn Sie ausm ausland zurückkommen und da ist dann ein haftbefehl gegen Sie, wohnung aufgebrochen, gas gesperrt (im winter)? nur so interessehalber.


bitte. gerne. ich bezog mich auf diesen haarsträubenden schriftwechsel.


das war mir schon klar, dass Sie sich da drauf beziehen.


frau katatonik, in diesem ton können sie vollquatschen, wen sie wollen, aber nicht mich. sie werden immer die passende antwort kriegen. ich weiß gar nicht, warum sie es immer wieder probieren. zu ihrer frage: er wäre besser beraten gewesen, hätte er erkannt dass dies seine kräfte übersteigt und sich hilfe zu holen, anstatt bis zum ende der frist zu warten und dann blindlings hanebüchenen unsinn zu formulieren. wenn das verfahren tatsächlich seit 2002 am laufen ist, was gut möglich ist, denn um sich bis zu einem haftbefehl durch die instanzen hochzuschaukeln dauert seine zeit, dann gab es viele fristen und androhungen, die verstrichen sind. wie lange war der herr denn im ausland?


Das müssen Sie ihn wohl selbst fragen. Vielleicht sollte man besser mal warten, bis mehr Details dieser Affäre ans Licht kommen.


regen Sie sich nicht auf. mich interessiert es eigentlich eh nicht, das sprachspiel des "der herr"-tonfalls und der "hat es irgendwie nicht besser verdient"-rhetorik.


ich hätte allerdings auch nicht geposted, wäre mir aufgefallen, dass ein donate-link gleich nebenan ist. da erscheint so eine kritik auf einmal in einem völlig anderen licht, das ich nicht beabsichtigt hatte.


hier geht's weiter www.pickings.de


naja...

eigentlich ja hier. aber der wille zählt. ;-)


schon entdeckt. so dürfte es jetzt gehen.


hervorragend

mal schauen, wie/ob/wann es weiter geht.


Nicht erlaubt

Doch, das ist leider genauso verboten, weil Zitate genauso geschützt sind wie größere Textpassagen. Siehe Erich Kästner-Fall.

UrhG § 51 Zitate

Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe, wenn in einem durch den Zweck gebotenen Umfang

  1. einzelne Werke nach dem Erscheinen in ein selbständiges wissenschaftliches

    Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,

  2. Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen

    Sprachwerk angeführt werden,

  3. einzelne Stellen eines erschienenen Werkes der Musik in einem

    selbständigen Werk der Musik angeführt werden.


Man könnte einzelne Wörter aneinanderreihen. Dann wäre es zumindest ein sehr kniffliger Fall, denn den Einzelnen könnte man dann nicht anklagen, weil einzelne Wörter nicht schutzwürdig sind. Für das Gesamtwerk, das durch die Links entsteht, gäbe es aber keinen Verantwortlichen. Haha, die Idee gefällt mir!