Die britische Schriftstellerin A.L. Kennedy hat in einem Guardian-Artikel namens "Mr. Blair's Blood Count" (dessen Übersetzung heute in der FAZ steht) herumgerechnet, wie viel Blut durch Tony Blair im Irak vergossen wurde und kommt nach ein wenig Addieren und Subtrahieren auf eine "Gesamtmenge von mindestens 47 940 Litern Menschenblut, die an Blairs Händen kleben, den Händen des Mannes, der nach wie vor unser Land regiert (...)" Die Kursivierung stammt von mir, im Original lautet die Stelle: "Excluding Dr Kelly's contribution, this brings us to a minimum Total Blood Spilled of 92,811 pints - or a touch over 11,600 gallons of human blood on Blair's hands, the hands of the man who still runs our country". Kein Übersetzungsfehler also. Bin schon gespannt, ob ich im nächsten Urlaub beim Schwimmen denken werde, dass das Meer an meinen Händen klebt.

Dass das mit den Metaphern nicht so ganz einfach ist, ist übrigens auch Frau Kennedy aufgefallen: "Obviously, we shouldn't take the phrase "blood on his hands" terribly literally, because that wouldn't be fair - Blair's only our prime minister, sitting at the centre of a complex and sophisticated network of advisers and in possession of global influence and serious investment capital". Sie kann es also wirklich nicht. Irgendwann wird mal einer, ich vermute in der "taz" sagen, dass Hitler 20 Millionen Leichen im Keller hat.






Blair hat also 50.000 Liter Blut auf dem Kerbholz.


2.000 meter blut im keller.


Übersetzungen

Hier. Für englische Leser scheint die schiefe Metapher selbstverständlich Absicht zu sein - ein Stilmittel, das es nicht über kulturelle Grenzen geschafft hat.