gestern bei einem gespräch mit meinem bruder festgestellt, dass ziemlich viele aus den peer groups, die für unsere formativen jahre wichtig waren, mittlerweile tot sind. motorradunfälle, fensterstürze, selbstmorde aller art, goldener schuss, aids. und wir? werden alt, sterben hässlich.






tja,

mit live fast, die young, das klappt nich fuer jeden und irgendwann ist man ueber 20/30/40 und immer noch am leben, dafuer tun einem alle koerperteile weh und man hat noch 40 jahre vor sich...


Jetzt .comt, ihr beiden. Jeunesse dorée von gestern, das ist doch elend. Ich würde um keinen Preis mehr zwanzig sein wollen, das waren Scheißjahre damals, und ja, Sehhilfen und so, nicht mehr so lange aufbleiben können und wollen, gesetzter, bürgerlicher wegen meiner, aber die Konfusion von damals, die red ich mir auch heut nicht schön. Hässlich sterben war abgemacht von Anfang an, für alle.


Das Wetter hilft beim Vertrocknen. Der Planet ist mit mir.


jeunesse dorée bin ich erst später geworden, als ich schon keine jeunesse mehr war. aber die konfusion war gut, sehr gut, so eine mischung aus von tony visconti produziertem pop, marxismus, endlosem palaver und die oberen stände hatten angst. okay, die dandy warhols haben sich ihre neue grandiose platte von visconti produzieren lassen, vielleicht kommt das andere ja auch wieder.


das problem am wiederkommen

ist, das man jetzt danebensteht und krittelt, was alles nicht stimmt und wie man es besser machen koennte und das die jugend von heute gaenzlich untauglich ist und eigentlich ist man nur neidisch, weil man nicht mitspielen darf(auch wenn man sich einredet, im ohrensessel bequemer zu sitzen).


ich hab kein ohrensessel


tu ich nicht, bin ich nicht, echt nicht, ich mag die alle, und mit mitspielendürfen hat man auch keine probleme.


war es schon immer so, dass nach sätzen, die mit 'man müsste/könnte/sollte' anfangen, ein deutlicher energieabfall zu spüren war?


nie im leben wieder jung, dankrechtschön!

was bin ich froh um die gelassenheit, fein lächelnd kommentieren zu können: "ach, das brauche ich nicht" (muß ich nicht kaufen, machen, darstellen)


ich dagegen gerne: muss statt müsste man undsoweiter, da hat herr sakanachan sehr recht, und die gelassenheit, ach meine güte ...


Verwirrende Zieldiffusion

Ja, Herrschaften! Da freu ich mich seit 15 drauf, alt sein, ein spärliches Vermögen, bei Gesprächen dem Gegenüber suchend das Ohr entgegenhalten und graue Zweireiher, die entweder einer Spur zu eng oder eine Spur zu weit dokumentieren, daß Änderungen nicht mehr als lohnend zu betrachten sind. Endlich Ruhe, aber noch nicht tot, man kann Golf spielen oder den Vorgarten pflegen. Ich dachte, das sei das Ziel! Wozu mache ich denn das alles hier?


Ach, Herr Mutant, schon lang habe ich keinen Jugendlichen mehr gesehen, auf den ich neidisch war. Ich orientiere mich zusehends an Altanarchisten. Da kommt die Jugend auch noch drauf, glauben Se's mir.


vorgarten pflegen und ruhe haben wollen, sind jedenfalls schon mal zwei sehnsüchte, die in ein und derselben sehnsüchtigen seele zu verzweiflung und irrsinn führen.


frau mutant übrigens.


Ich bitte vielmals um Verzeihung. Letzte Reste elterlich vermittelter Horkheimerismen lassen mich bei Maschinen und Mutationen immer noch in so einen atavistischen Gendersubstantialismus zurückfallen.


ja, was auch immer(ich kann nur deutsch).

hintergaerten sind uebrigens viel netter zum pflegen und golf lasse ich meinen gatten spielen.


erstmal abwarten. kann sich alles schneller ändern als einem lieb oder unlieb ist. für zum aids kriegen, an lungenkrebs krepieren und beim unwetter vom deckchair erschlagen werden ist's nie zu spät.


Wenn man allerdings anfängt, bei Manufactum einzukaufen, wird es schon gefährlich. Immerhin wird man dann von Somerset Maughams originalem Teak-Deckchair erschlagen.


Mit dem Deckchair Fallschirmspringen... 1000 Möglichkeiten.


bei manufactum einkaufen

ist nur gefaehrlich, wenn man es sich nicht leisten kann...


hmm

wie muß man sich jetzt als 23jähriger Student vorkommen, wenn man schon öfter bei Manufactum geshoppt hat?


in jedem fall:

minoritaer


Relation

Hässlich sterben ist nicht das Problem. Hässlich leben ist eins. Und seien wir ehrlich - ist nicht zu leben wirklich eine Alternative?