- in ein tagebuch kann man reinschreiben, was man will. auch internet-links. auch jede menge internet-links über rss, python und weiß gott was noch alles. kein problem.
- bis ein einziges scheissweblog auf dieser welt auch nur annähernd so gut, so haltbar, so interessant ist wie sagen wir das tagebuch von franz kafka, wird noch ein wenig zeit vergehen. ich aber weiß schon jetzt ganz genau, von wem dieses weblog nicht stammen wird.
- jeder internetexperte ist ein selbsternannter internetexperte. oder gibt es irgendwo einen internetexpertenernennungsverein?
- was ein weblog ist und nicht ist, sein soll oder nicht sein darf, ist eine aber so was von extraöde frage.
- in weblogs schulnoten an andere weblogs verteilen: ach ja.
- es gibt viel mist auf dieser welt. man kann über diesen mist aber auch mist reden.
zu 2.
vielleicht ist der ansatz eines öffentlichen tagebuchs schon ganz falsch. es geht um bestätigung und um eitelkeit und nicht nur um die freude am schreiben. seine tageserlebnisse oder gedanken nicht nur einfach niederzuschreiben, sondern so lange daran zu basteln (ok, kafka hats vielleicht schon im ersten guss gemacht), bis es schön/wertvoll/literatur ist, kommt für die meisten kaum in frage. wenn dafür geld rausspringt, dann ists was anderes. aber einfach so, nur für sich? damit es nach dem tod oder schon vorher vernichtet wird? etwas tun und nichts, gar nichts dafür kriegen? dazu muss man dieses etwas schon sehr lieben.
andererseits liegts sicher daran, dass alles so einfach ist heute. schönschrift, form, werkzeuge haben keinen wert mehr. es geht um abschicken oder entsorgen. wieso entsorgen? ich hab das doch jetzt nicht umsonst geschrieben, hee...
achja. falls es interessiert, meine nummerierungen in den kommentaren beim kellerkind: monolog.antville.org
"ich bin mehr punk als du jemals warst"
hattenwer das nich schomma?
andrerseits, kollege, gibt es die internetexperten im internet: das sind die leute, die in der lage sind, zu den von ihnen produzierten netzbeiträgen auf distanz zu gehen. die Sie da mein, die könn das nich.
hahaha,
where were you in 1996? herr supa, ich kann mich noch erinnern, wie sie immer kein modem von uns haben wollten ;-)
moderne welten, auha!
Begrüße jede sachliche Auseinandersetzung ...
... als Freund der Meinungsfreiheit.
damit wir uns hier nicht missverstehen: ein satz wie "begrüße jede sachliche auseinandersetzung als freund der meinungsfreiheit" gehört zum selben vereinsmeiertum wie herrn kantels weblogzielschützerreden.
zur Antwort von Herrn Praschl
Da sind wir mal wieder bei der Macht der Missverständnisse angelangt:
Bislang hatte ich keine Position bezogen - außer derjenigen meines Blawgs: und eines seiner zentralen Themen ist nun einmal die Meinungsfreiheit. Wenn ich in diesem Zusammenhang auf "sachliche Auseinandersetzung" in Ihrem Weblog Bezug nehme, dann sollten Sie daran erkennen, dass ich sie hier auch zu finden glaubte.
Wenn Sie mich als "Vereinsmeier" bezeichnen, weil ich eine sachliche Diskussion unterstütze, dann bin ich gerne einer ...
Nun aber mal wirklich Klartext gesprochen:
Ihr Eingangsartikel ist selbst Klartext, nämlich geradlinige Meinungsäußerung, die nicht in Beleidigungen abgleitet. Und nachdem das so nicht aller Tage vorkommt (selbst in der offenen Blogger"gemeinde") "begrüße" ich das (ich kann auch sagen: das finde ich gut, wenn es weniger missverständlich klingt). Und wenn Sie daraus noch den Umkehrschluss ziehen möchten, was ich nicht begrüße, dann habe ich auch dagegen nichts einzuwenden ... :-)
Nun, machen Sie daraus, was immer Sie wollen ...
(und wenn Sie Lust haben, sehen Sie sich zum Thema ruhig auch das noch an).
Herr Simons:
Ihnen will ich das gerne noch einmal höflicher erklären, Sie sind neu auf dem Spielplatz und haben deswegen mehr Manieren und Geduld verdient, als ich sie meistens aufbringe: In Weblogs, wie immer sie sind, gibt es jede Menge Meinungsfreiheit, vielleicht sogar zu viel davon: jederjede kann sagen, was sieer will, und sehr oft ist das nicht gut. Weblogs sind - außer für ihre AutorInnen - eine recht unerhebliche Angelegenheit, nicht weiter wichtig, manchmal ganz amüsant, gelegentlich sehr intelligent, das ja, aber im großen und ganzen keine große Sache. Und jeder kann in ihnen der Welt mitteilen, was ersie mitzuteilen hat, kein Problem. Also müssen Sie hier nicht für so etwas wie Meinungsfreiheit eintreten, ein paar Nummern kleiner und weniger pompös reichen völlig, und es rollt niemand mit den Augen. Selbstbeschreibungen à la "Freund der Meinungsfreiheit", Begrüßungen sachlicher Auseinandersetzungen, Klartext, der nicht in Beleidigungen abgleitet und ähnliche Pirouetten klingen - wie soll ich es sagen, ohne Sie denken zu lassen, ich glitte in Beleidigungen ab? - nun ja, ein wenig gar überdosiert.
Lassen Sie mich mit beiden Augen zwinkern und Sie zu einem Kaffee in meine Kanzlei einladen, wenn Sie einmal in Stuttgart Station machen sollten - ich denke im Gespräch würde sich einiges relativieren ...
Hey, hey, Kinder,
nicht streiten!
Ich les eure Weblogs beide gerne. Der Ausdruck technischer Überlegenheit gehört beim Schockwellenreiter eben dazu, und ich finde, der kann sich das auch erlauben. Wie Du siehst, bei Kafka redet er Dir ja auch nicht rein. Ich glaube, das zwischen euch ist eine Humordifferenz. Du nimmst was ernst, was er als Gag auffasst.
zu 4. Du warst doch mal berühmt für deine Definition, was denn ein Weblog ist. Warum hast Du denn diese extraöde Frage beantwortet?
zu 2. Das geht in eine ganz andere Richtung, aber ich mag solche unbegründeten Qualitätshierarchien nicht. Was macht den ein gutes Tagebuch aus? Nach was und wie soll man das bewerten? Selbst wenn jemand lieber Hanni und Nanni liest als Kafka, wird er seine Gründe dafür haben. Aber ich weiß, mit so jemandem willst Du Dich dann sicher nicht unterhalten. Ich würde schon, und möchte da offen bleiben.
Andererseits, diese Journalistenbeleidigung ... hmmm, gefällt mir auch nicht ;-)
.com egal: mein weblog is wieso besser wie alle andren
echt gezz
[2] folgt aus [1]. wenn einer rumnervt darüber, dass irgendjemand, der eh kein gegner sein müsste, seinen schrebergarten als onlinetagebuch bezeichnet hat, dann sag ich eben: sein schrebergarten ist aber ein onlinetagebuch, und jeden tag steht in seinem lieben tagebuch eine menge über rss, python und so zeug. und manchmal auch, dass er mit waui in die wauischule geht das war punkt 1. punkt 2 war eine erinnerung daran, dass man über tagebücher sowieso nichts zu lästern hat. weil es jede menge tagebücher gibt die interessanter sind als jede menge weblogs. das genre begründet keine dignität. eine recht antihierarchische aussage, würde ich denken.
zum berühmtgewesen sein: der artikel, auf den Du Dich vermutlich beziehst, war eine sehr lange email in einer mailingliste für journalisten, in der ich, vor ziemlich langer zeit, als weblogs noch neu waren, den abonnenten dieser mailingliste erklären wollte, was ein weblog sein könnte. war schon damals recht liberal, finde ich. habe ich geschrieben, weil fragen kamen und missverständnisse bestanden. mittlerweile hat sich, wie wir alle mitbekommen haben, ziemlich viel getan: weblogs sind eine mehr als durchgesetzte angelegenheit, also muss man darüber, was ein weblog ist, glaube ich, nicht mehr reden, so wenig, wie man darüber reden muss, was fernsehen ist oder ein film oder ein roman.
journalisten disst er immer dann, wenn ihm irgendwas nicht passt, was ein journalist geschrieben hat. so wie anwälte, selbsternannte internetexperten usw. ist eben eine modulare psychologie. spart immerhin zeit.
Mich wundert, dass man sich auf eine Diskussion mit einerm Smileys nutzenden Zangengeburt PC Spezialisten einlässt.
Mist, das war jetzt eine Beleidigung. Und das mir. Ich bitte um Dings. Entschuldigung.
@ Dahlmann
Dann setz halt ein Smiley :-)
Mann, ich bin wohl gerade dabei, eine Mega-Theoriedebatte zu versäumen - diesen Eintrag haben schon x Leute verlinkt und ich versteh noch nicht mal, worum es geht.
Sie sind ja auch eine Frau
dass Sie das nich verstehn:
es sind männer beim fishing for credibility
Ah, jetzt hab ich den Anschluß:
Es ist ein Kampf zwischen zwei unterschiedlichen Bloggertypen.
lecker
da sagt einer "ist doch albern über sowas zu reden und sich lange daran hochzuziehn" .. und was passiert? man zieht sich dran hoch ...
tut mir leid für sie .. aber eigentlich auch nicht wei lda alles echt schön zu lesen ist :)
Weblog-Beipackzettel
nachfolgend ein Vorschlag, der NICHT von mir stammt, den ich aber hätte schreiben können, wenn ihn nicht schon ca. 50 andere Weblogs gebrauchen würden:
I realize that nothing I say matters to anyone else on the entire planet. My opinions are useless and unfocused. I am an expert in nothing. I know nothing. I am confused about almost everything. I cannot, as an individual, ever possibly know everything, or even enough to make editorial commentary on the vast vast majority of things that exist in my world. This is a stupid document; it is meaningless drivel that I do not expect any of the several billion people on my planet to actually read.
usw. usw. ...
überall so maßloses Understatement? ;-)
Kuddelmuddel ums Weblog
"Vun Weeche! So e klää, dormelisch Weblog voll mit greebische Bankert hot sich alsfort erfolgreisch dodegeeche gewehrt. Unn desdeweeche gab's andauernd Stress fir die annere Weblogger, die wo dort rund um des Weblog ann dere ihre Combjuder gehockt habbe..."
(frei zitiert aus: "Kuddelmuddel ums Kupperdibbe", Asterix uff määnzerisch)
diesen
understatement-overkill halte ich auch für eine ganz perfideverse form der hybris. mein weblog ist zwar scheiße, aber es braucht ja keiner zu lesen. ich lese es gelegentlich ganz gerne weil eigentlich keiner meine eigenen gedanken so gut wie ich selbst ausdrücken kann. das weblog als lesemasturbation sozusagen. oder als spiegel der eigenen seele. whatever. keine zeit. muss bloggen.