Dann war ich auf dieser Messe. Man muss etwas tun auch wenn es nichts zu tun gibt. Schon um sich nicht aufzugeben und den Schein geregelter Aktivität zu wahren. Wollte frohgemut mit Menschen sprechen, vielleicht mein Kärtchen dalassen, mich ein wenig trollen und die Lage sondieren. Aussteller und ein paar Studentinnen in zu engen push-ups drückten sich gegenseitig Flyer in die Hand. An der nächsten Budenkreuzung in den Müll. Wir bringen Sie ins Internet. Danke. Wir machen Ihr Direct Marketing. Das ist schön. Am Stand des Arbeitsamtes aßen zwei Zombies mit insgesamt gut einhundert Kilo Übergewicht Double-Choc Kekse aus dem Penny-Markt. Im VIP-Bereich gab es warmes Mittagessen. Nicht für mich. Kein VIP. Die Existenzgründungsberater gaben mir zwei Broschüren. Man solle doch einen persönlichen Termin vereinbaren. Gerne wenn ich weiss, was ich gründen will, jederzeit. Ich ging, als der Motivationstrainer im Vortragssaal etwas über Kommunikation und Selbstpräsentation erzählte und sich in seinem Straubinger Idiom mit hochdeutschen Lehnwörtern verhaspelte. Hörte ihn noch rufen "alles ist Kommunikation". Es begann zu regnen. In einem Silvesterglasscherben hauchte mein Hinterrad sein Leben aus. Ich beschloss, dass dies kein schlechter Tag werden dürfe und kaufte einen neuen Schlauch. Der alte wäre zu flicken gewesen.
Oj sie Armer. Schnief. Waeren sie mal lieber nicht hingegangen, das haette man sich ja wahrscheinlich denken koennen dass das nur irgendsoein trostloser Quatsch ist.
was will man auch von solchen messen erwarten. man stelle sich vor man sei im kino, das sei dann vielleicht erträglich, weil es wenigstens was zu lachen gibt. ich bewundere den festen vorsatz, das zu einem schönen tag zu machen, ich hätte vermutlich das ganze rad stehen lassen und darauf gewartet, dass es irgendwer klaut. respekt.